Die Alternative für Deutschland (AfD) hat sich seit ihrer Gründung als eine Partei etabliert, die kontroverse Positionen zu sozialen und politischen Themen einnimmt. Ein besonders auffälliger Aspekt ihrer Ideologie ist ihr Frauenbild, das häufig als veraltet und frauenfeindlich kritisiert wird. Die Partei propagiert traditionelle Rollenbilder und setzt sich aktiv gegen feministische Errungenschaften ein, was in einer modernen und gleichberechtigten Gesellschaft zunehmend als problematisch angesehen wird. Das Frauenbild der AfD ist stark von traditionellen Geschlechterrollen geprägt. Die Partei betont wiederholt die Bedeutung der klassischen Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, und stellt die Rolle der Frau primär als Mutter und Hausfrau dar. Diese Vorstellungen erinnern an die Propaganda des nationalsozialistischen Deutschlands in den 1930er Jahren, als Frauen als „Hüterinnen des Herds“ und Gebärerinnen der Nation dargestellt wurden.
Ein Beispiel hierfür ist die Forderung der AfD nach einer gezielten Förderung von Familien mit mehreren Kindern durch finanzielle Anreize. Dies mag auf den ersten Blick familienfreundlich wirken, doch die dahinterliegende Ideologie verweist auf die Einschränkung der beruflichen und persönlichen Freiheit von Frauen. Auch die Ablehnung staatlich geförderter Kinderbetreuung und die Betonung der Mutter als „beste Bezugsperson“ für das Kind sind Ausdruck dieser veralteten Denkweise. Im Vergleich dazu propagierten die Nationalsozialisten Programme wie das Mutterkreuz, um Frauen für ihre Rolle als Gebärerinnen zu ehren. Dieser ideologische Fokus auf die biologische und gesellschaftliche Funktion von Frauen als Mütter wird in der heutigen AfD-Rhetorik fortgesetzt, wenngleich in modernerer Sprache.
Die AfD positioniert sich klar gegen feministische Fortschritte und betrachtet diese häufig als Angriff auf die traditionelle Gesellschaftsordnung. Dies zeigt sich unter anderem in der Ablehnung des Gender-Mainstreamings und der Forderung nach einer Rückabwicklung entsprechender staatlicher Programme. Dabei wird ignoriert, dass Gender-Mainstreaming als Strategie darauf abzielt, Chancengleichheit zu fördern und strukturelle Benachteiligungen abzubauen. Ein Beispiel für die frauenfeindliche Politik der AfD ist die wiederholte Forderung, auf Quotenregelungen zu verzichten. Die Partei argumentiert, dass solche Maßnahmen unfair wären und die Leistungsgesellschaft untergraben würden. Dies steht im Kontrast zu wissenschaftlichen Studien, die zeigen, dass Quoten ein wirksames Mittel sein können, um strukturelle Barrieren abzubauen und Frauen den Zugang zu Führungspositionen zu erleichtern. Interessanterweise lässt sich eine Parallele zum Frauenbild der 1930er Jahre ziehen: Auch damals wurden feministische Bewegungen als Bedrohung für die gesellschaftliche Ordnung dargestellt, während Frauen gleichzeitig durch staatliche Propaganda in eine Rolle gedrängt wurden, die ihre politische und wirtschaftliche Teilhabe einschränkte.
Besonders problematisch ist die Instrumentalisierung von Frauenrechten durch die AfD, insbesondere im Kontext ihrer migrationskritischen Agenda. Die Partei stellt sexuelle Gewalt und Diskriminierung von Frauen häufig als ein Phänomen dar, das ausschließlich mit Migration in Verbindung steht. Dabei wird übersehen, dass Gewalt gegen Frauen ein globales und gesamtgesellschaftliches Problem ist, das unabhängig von kulturellem oder ethnischem Hintergrund existiert. Dieser Ansatz erinnert an die Rhetorik des Nationalsozialismus, der ebenfalls versucht hat, Frauenrechte zu instrumentalisieren, um bestimmte Bevölkerungsgruppen zu stigmatisieren und politische Ziele zu rechtfertigen. Durch diese Strategie trägt die AfD dazu bei, gesellschaftliche Spannungen zu verschärfen, anstatt sich für einen konstruktiven Dialog einzusetzen. Das Frauenbild der AfD ist ein Ausdruck eines rückwärtsgewandten und frauenfeindlichen Denkens, das Parallelen zu den Ideologien des Nationalsozialismus aufweist. Die Partei setzt auf eine Ideologie, die Frauen in traditionelle Rollen zurückdrängen und feministische Errungenschaften zunichtemachen will. In einer Zeit, in der Gleichberechtigung und Vielfalt an Bedeutung gewinnen, wirkt diese Haltung nicht nur anachronistisch, sondern auch gefährlich. Es liegt an der Gesellschaft, diese Tendenzen zu erkennen und sich aktiv für eine progressive und gerechte Zukunft einzusetzen, in der Frauen und Männer gleiche Chancen und Rechte haben.