Eine satirische Betrachtung medizinischer Wundergewichte. Am 13. April 2025 offenbarte das Weiße Haus etwas, das die Gesetze der Physik, der Diätetik und der kollektiven Sehkraft herausfordert: Donald J. Trump wiegt laut offiziellem Arztbericht 224 Pfund – das sind exakt 101,6 Kilogramm. So steht es schwarz auf weiß im Schreiben von Captain Sean P. Barbarella, dem Leibarzt des Präsidenten. Und wie wir wissen, irrt sich der militärisch-disziplinierte Medizinapparat des Weißen Hauses nie. Außer vielleicht in Fragen des Volumens.
Der 78-jährige Präsident sei also laut Vitalstatistik 190,5 cm groß und 101,6 kg schwer. Damit hätte er den Body-Mass-Index eines leicht übergewichtigen NFL-Quarterbacks. Für medizinische Laien und visuell veranlagte Menschen mag das überraschend wirken – für seine Basis ist es ein Wunder, das sich nahtlos einreiht zwischen biblischen Plagen, Golf-Handicap-Legenden und dem Mythos vom „größten Wahlsieg aller Zeiten“. Natürlich wäre es unangebracht, den Wahrheitsgehalt eines ärztlichen Dokuments infrage zu stellen – besonders wenn es von einem Marineoffizier mit drei Titeln unterschrieben wurde. Aber ein flüchtiger Blick auf Trump bei seiner letzten Rallye in Texas lässt Zweifel aufkommen, ob diese 224 Pfund tatsächlich auf ihn und nicht vielleicht auf seinen Koffer mit Classified Documents zutreffen.
Die sozialen Medien reagierten wie gewohnt feinsinnig: „If Trump is 224 pounds, I’m Derek Jeter“ lautete ein vielfach geteilter Kommentar. Ein anderer schrieb: „101 Kilo? Das ist das Gewicht seines Ego pro Bein.“ Doch vielleicht liegt die Wahrheit ganz woanders. Vielleicht wiegt Trump tatsächlich nur 101,6 Kilogramm – aber auf dem Mond. Oder vielleicht hat sein Team das Gewicht in Truth-Social-Einheiten umgerechnet, einer Maßeinheit, in der alles etwas leichter wirkt, solange es die Realität verbiegt.

Wer aber nun denkt, dies sei bloß ein belangloser Ausrutscher in der politischen Kommunikation, vergisst die symbolische Kraft von Körperdaten in der US-Politik. Präsidenten waren nie nur Staatsmänner – sie waren stets auch Körper. JFK der athletische Held. Reagan der Cowboy. Obama der Basketballer. Und Trump? Nun ja, Trump ist Trump – angeblich 101,6 kg schwer, aber doch schwerer als jeder andere in der Geschichte des politischen Spektakels. Ob man ihm das glaubt, ist letztlich Glaubenssache. In einer Zeit, in der Fakten gefühlt und Gefühle gefälscht werden, ist auch das Körpergewicht des Präsidenten Teil einer größeren Inszenierung: der Inszenierung eines Mannes, der sich nicht beugen lässt – nicht vor Gesetzen, nicht vor Gerichten, und ganz sicher nicht vor der Waage.
Denn vielleicht ist 224 Pfund gar kein medizinischer Wert. Vielleicht ist es ein Statement: Ich wiege, was ich will. Und das wiederum – wäre ganz und gar Trump.