Es war eine Nacht, wie sie selbst in einem an Konflikte gewöhnten Nahen Osten kaum dramatischer hätte verlaufen können. Kurz nach Mitternacht erschütterten laute Explosionen die iranische Hauptstadt Teheran. Sirenen heulten, Menschen rannten in Panik durch die Straßen, während dichter Rauch über dem südlichen Stadtrand aufstieg. Was zunächst wie ein technisches Unglück wirkte, entpuppte sich rasch als das, was viele befürchtet hatten: Ein gezielter Militärschlag Israels gegen iranisches Territorium – mitten in der Hauptstadt. Noch während staatliche Fernsehsender versuchten, die Lage herunterzuspielen, bestätigte die Nachrichtenagentur IRNA, dass der internationale Flughafen Imam Khomeini sämtliche Flüge ausgesetzt habe. Teheran sei in Alarmbereitschaft versetzt worden. Erste Berichte deuten auf Angriffe auf Einrichtungen hin, die mit dem iranischen Atomprogramm in Verbindung stehen könnten. Eine offizielle Stellungnahme der iranischen Revolutionsgarden steht bislang aus.
Der Angriff fällt in eine Zeit beispielloser Spannungen zwischen den beiden Erzfeinden. Israels Regierung hatte wiederholt vor einem „Point of No Return“ gewarnt, den das iranische Atomprogramm bald erreichen könne. In Tel Aviv ist man überzeugt, dass Teheran nur noch wenige Schritte vom Bau einer funktionierenden Atomwaffe entfernt sei – eine rote Linie, die Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nicht zu überschreiten bereit ist. Dass dieser Angriff nun aber direkt das Zentrum der islamischen Republik trifft, markiert eine neue Eskalationsstufe.
Das internationale Echo ließ nicht lange auf sich warten. Während Diplomaten in New York hastig Krisensitzungen einberufen, trat US-Präsident Donald Trump in den frühen Morgenstunden auf den Rasen des Weißen Hauses. Ein ungewöhnlich ruhiger Trump ließ sich vor versammelter Presse filmen – mit ernstem Blick, aber ohne Kommentar. Die symbolische Wirkung war dennoch unübersehbar: Die USA stehen nicht im Weg. In Teheran selbst herrscht derweil Chaos. Über soziale Netzwerke kursieren Videos von brennenden Gebäuden, Menschen in Schutzanzügen und einem Luftraum, der nun vollständig gesperrt ist. Augenzeugen berichten von mindestens drei schweren Detonationen im Süden der Stadt. Auch in Städten wie Qom und Isfahan, wo nukleartechnische Anlagen vermutet werden, soll es zu Sicherheitsvorkehrungen gekommen sein.
Ob es sich um einen einmaligen Warnschlag handelt oder der Beginn eines umfassenden Waffengangs ist – diese Frage stellt sich am Freitagmorgen nicht nur in der Region, sondern weltweit. Der UN-Sicherheitsrat ist einberufen, Europa ruft zur Deeskalation auf, während Russland und China in ihren ersten Erklärungen bereits die israelische Aktion verurteilt haben.
Ein Krieg im Schatten der Atombombe ist keine ferne Fiktion mehr. Er hat, so scheint es, in dieser Nacht begonnen – über den Dächern Teherans.