Willkommen zurück, Papa Trump – Jetzt wird wieder durchregiert

VonRainer Hofmann

Juni 27, 2025

Das Weiße Haus hat gesprochen. Nicht in einer Pressekonferenz, nicht mit einem Gesetz – sondern mit einem Spruch aus dem Waffenarsenal toxischer Familienverhältnisse: „Daddy’s Home“. Und plötzlich wirkt die größte Demokratie der Welt wie ein schlecht gelüfteter Hobbykeller, in dem jemand gerade seine Vaterkomplexe mit einer Atomrakete kompensiert. Trump ist also wieder da. Und wie kündigt man das an? Mit einer Mischung aus Erziehungsfantasie und schlechtem Pornotitel. „Daddy’s Home“ – das klingt nicht nach Politik, das klingt nach Stiefelleder und Strafpredigt. Fehlt nur noch, dass Fox News künftig mit dem Satz beginnt: „Buckle up, snowflakes.“

Aber klar: Wenn politische Visionen fehlen, hilft nur noch Rollenspiel. Und während Europa über künstliche Intelligenz debattiert, probiert Amerika erneut patriarchale Simulation. Ein Land mit über 300 Millionen Menschen wird regiert wie eine zerrüttete Vorstadtfamilie, in der der Vater nach Jahren der Abwesenheit zurückkehrt, um erst mal alle Fenster aufzureißen und die Regenbogenfahne aus dem Kinderzimmer zu reißen. Die Botschaft an die Bevölkerung ist eindeutig: Ihr müsst nichts verstehen – ihr müsst gehorchen. Der Tonfall? Irgendwo zwischen „Ich bringe euch Sicherheit“ und „Solange ihr unter meinem Dach lebt“. Dass die Verfassung dabei eher als Teppich behandelt wird, unter den man alles kehrt, was stört, ist Teil des neuen Hausrechts. Und während „Daddy“ wieder durch die Flure marschiert, sich selbst Applaus spendet und das Wort „beautiful“ inflationär benutzt wie andere Leute Deodorant, bleibt nur eine Frage: Wenn Daddy wirklich zu Hause ist – dürfen wir dann endlich ausziehen?

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Katharina Hofmann
Katharina Hofmann
2 Monate zuvor

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