Donald Trump hat eine neue Idee, wie man ins Paradies kommt: per Kreditkarte. In einer Rundmail, die sein Super-PAC „Never Surrender“ gleich dreimal verschickte, steht es schwarz auf weiß: „Freund, ich möchte versuchen, in den Himmel zu kommen.“ Und weil der Weg in den Himmel offenbar mautpflichtig ist, bittet der 79-Jährige seine Anhänger, 15 Dollar einzuzahlen – „um die Siege weiter am Laufen zu halten“. Es ist ein Fundraising-Aufruf, der klingt, als hätte er im Trump Tower einen Televangelisten verschluckt. Der Präsident erklärte seinen Unterstützern, Gott habe ihn beim Attentat in Butler, Pennsylvania, 2024 gerettet – „by the grace of the almighty God“ –, damit er weiter „MAKE AMERICA GREAT AGAIN!“ könne. Und nun sei es Zeit, die Schuld zu begleichen. „Also habe ich jetzt keine andere Wahl, als dem Ruf der Pflicht zu folgen – aber ich kann es nicht allein tun.“, schreibt Trump und inszeniert seine Himmelfahrt gleich als kollektives Crowdfunding-Projekt.

Die Ironie ist so dick wie seine orangefarbene Foundation: Ein Milliardär, von Forbes auf 6,1 Milliarden Dollar geschätzt, hält den Spendenkorb hin und zitiert implizit die Bibel – allerdings ohne die Stelle, in der Jesus sagt: „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt.“ Bei Trump klingt es eher so, als habe er den Vers persönlich nachverhandelt: 15 Dollar fürs Himmelsticket, bitte in kleinen Scheinen. Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Trumps E-Mail ging raus, während im Netz die wildesten Gerüchte über seinen Gesundheitszustand kursierten. Sein Handrücken sei blau, die Knöchel geschwollen, die Aussetzer häuften sich. Über Labor Day trendete gar das Schlagwort #TrumpIsDead – bis der Präsident sich am Samstagmorgen auf dem Rasen des Weißen Hauses zeigte und zum Golfplatz fuhr. „Proof of life“, titelte einer seiner Lieblingssender. Auf X spottete jemand: „Wenn Trump tot ist, sollten sie JD Vance mit ihm begraben wie die Pharaonen ihre Katzen.“

Aber Trump wäre nicht Trump, wenn er den Moment der kollektiven Erleichterung nicht monetarisieren würde. Aus dem „Ich lebe noch“ wurde ein „Ich will in den Himmel“, und aus der Wiederauferstehung eine Spendenkampagne. Die Rhetorik ist dabei so melodramatisch wie ein amerikanischer Wahlspot: „Ich hätte die korrupte Hillary 2016 nicht besiegen sollen – aber ich habe es getan. Ich hätte einen Attentäter nicht überleben sollen – aber durch die Gnade des allmächtigen Gottes habe ich es getan.“ Die einzige logische Schlussfolgerung: Gott ist offenbar Mitglied von „Team MAGA“ und erwartet nun, dass die Base ihr Portemonnaie zückt. Man könnte fast Mitleid haben. Ein dreimal verheirateter Präsident, der öffentlich bekennt, er stehe „am unteren Ende der Totempfahl-Skala“ für den Himmel, und sich nun von seinen Wählern hochkaufen lassen will. Vielleicht ist das die ehrlichste Botschaft seiner ganzen Karriere: Erlösung gibt es nicht umsonst, sondern für 15 Dollar, zahlbar via Link im Newsletter.
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Und er kriegt Schluckauf vor Lachen bei den ersten Geldeingängen, nur seine Machtriege wird etwas besorgt sein, wie lange er seine Anhänger („ich liebe die Dummen“) noch so vorführen kann.
…auf jeden fall unterstützen die jünger das aktuell gut
Der ist doch einfach nur komplett irre der Typ. Aber, vielen Dank für den Lacher den ihr mir bereitet habt.
gerne, und ja, das ist er
🤣🤣🤣🤣
Wer so dumm ist und zählt, hat es wirklich nicht besser verdient.
Vielleicht sollte er es ja mit richtigem Beten versuchen?
So wie es den Opfern in Texas gesagt wurde. Oder den Opfern von anderen Naturkatastrophen? Wo Trump außer mit einem medienwirksamen Auftritt mit Abwesenheit glänzte?
Finanzielle Hilfen mal gleich Fehlanzeige.
Also Trump, jetzt ist 12 Stunden beten am Tag Pflicht….
…also der rubel rollt auf jeden fall
Jetzt ist mir der Spruch von Tetzel aus dem Geschichtsunterricht wieder eingefallen.
„Wenn das Geld im Kasten klingt,
die Seele aus dem Fegfeuer springt“
Donny, das hast Du auch wieder falsch verstanden 🙈 Du musst für Deinen Ablass zahlen, nicht die Anderen.
So wird das nichts mit dem Himmel.
👍