Willkommen in den Vereinigten Staaten von Donald Trump. Ein Land, das einst mit offenen Armen Touristen empfing, sperrt nun deutsche Reisende grundlos in Abschiebegefängnisse, behandelt sie wie Kriminelle und zerstört Existenzen – wegen angeblicher Missverständnisse oder kleinster Formfehler.
Lucas Sielaff: Ein Tourist im Abschiebeknast
Der 25-jährige Lucas Sielaff wollte nichts weiter, als mit seiner Verlobten einen harmlosen Ausflug nach Mexiko machen. Doch bei der Rückkehr am 18. Februar 2025 geriet er in die Fänge eines brutalen Systems. An der Grenzstation San Ysidro stellten US-Grenzbeamte die übliche Frage: „Wo leben Sie? Sielaff, dessen Englisch nicht perfekt ist, antwortete, er lebe in Las Vegas – wo seine Verlobte tatsächlich wohnt. Ein Missverständnis, das ihm zum Verhängnis wurde. Die Beamten entschieden, dass sein Touristenvisum nicht mehr gültig sei. Keine Möglichkeit zur Erklärung, keine Übersetzung, keine Chance auf Klarstellung.
Statt ihn einfach in den nächsten Flieger nach Deutschland zu setzen, wie es früher üblich war, wurde Sielaff zwei Tage lang an der Grenze festgehalten und dann in das berüchtigte Otay Mesa Detention Center in Kalifornien verlegt. Zwei Wochen Haft, ohne zu wissen, was mit ihm geschieht. Ohne Rechtsschutz, ohne Hilfe. Seine Verlobte Lennon Tyler ist fassungslos: „Er durfte keinen Anwalt sprechen. Ich wurde bedroht, dass ich selbst verhaftet werde, wenn ich nicht gehe.“ Das US-Grenzschutzpersonal drohte ihr, ihren Hund in einen Käfig zu sperren und ihr Auto zu beschlagnahmen. Ein totalitärer Albtraum mitten in Amerika. Schikane und Willkür statt Rechtstaatlichkeit
Sielaffs Fall ist kein Einzelfall. Die deutsche Tattoo-Künstlerin Jessica Brösche sitzt seit Ende Januar in der gleichen Einrichtung fest – ebenfalls ohne nachvollziehbaren Grund. Und sie sind nicht die Einzigen. Auch die Britin Becky Burke wurde Ende Februar an der kanadischen Grenze aufgehalten und direkt in ein Abschiebegefängnis gesteckt – mit der absurden Behauptung, sie würde illegal arbeiten. „Warum muss meine Tochter wochenlang in einem orangefarbenen Gefängnisanzug sitzen, während die Behörden ihre Papiere prüfen?“, fragt Burkes Vater wütend in der BBC. Eine berechtigte Frage. Denn in den meisten Ländern dieser Welt würde man Menschen ohne gültige Einreiseerlaubnis einfach zurückschicken – nicht einsperren.
Abschiebehaft für Touristen – die neue Realität unter Trump – Seit Trumps Amtsantritt haben sich die USA radikal verändert. Die Grenzschutzbehörde CBP hat immer mehr Befugnisse erhalten, Einreisen auch bei gültigem ESTA-Waiver abzuweisen. Wer in die USA einreisen will, riskiert inzwischen, als unliebsame Person abgestempelt und ohne jeglichen Rechtsschutz wochenlang inhaftiert zu werden.
In den Gefängnissen selbst herrschen Zustände, die man sonst nur aus Diktaturen kennt. Berichten zufolge werden Insassen schikaniert, misshandelt und unter Druck gesetzt, ihre Visa oder Green Cards aufzugeben. Das Justizministerium ermittelt bereits wegen der absichtlich in die Höhe getriebenen Eierpreise – doch wer untersucht die skrupellose Verfolgung und Inhaftierung unschuldiger Reisender?
Deutschland reagiert so gut wie nicht – Das deutsche Generalkonsulat ist informiert, doch viel bewirken kann es nicht. Während Sielaffs Verlobte Lennon Tyler eindringlich warnt: „Kommen Sie nicht hierher. Erst recht nicht mit ESTA und besonders nicht über die mexikanische Landesgrenze“, verschanzt sich die US-Administration hinter Bürokratie und schweigt zu den Vorwürfen.
Europa kann nicht länger zusehen, wie seine Bürger in den USA zu Opfern einer immer härteren Einwanderungspolitik werden. Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung auf diplomatischer Ebene hart reagiert. Bis dahin bleibt nur eine Empfehlung für alle, die mit einem Touristenvisum in die USA reisen wollen:
Bleiben Sie zu Hause. Die USA sind nicht mehr das Land, das Sie kennen.
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