Donald Trump stand im Gang der Air Force One, auf dem Rückflug aus Florida, als Reporter ihn erneut auf das MRT aus dem Oktober ansprachen. Er kündigte sofort an, man könne alles freigeben, das Ergebnis sei „perfekt gewesen – so wie mein Telefonat, für das ich angeklagt wurde“. Doch als es darum ging, was bei diesem MRT überhaupt untersucht wurde, brach seine Sicherheit in sich zusammen. Das Weiße Haus gibt seit Wochen keine klare Begründung für den Test. Karoline Leavitt sprach lediglich davon, der Präsident habe bei seinem Termin im Walter Reed Medical Center eine „zusätzliche Aufnahme“ erhalten, Teil eines Routinechecks, und das Ergebnis habe bestätigt, dass Trump „in sehr guter körperlicher Verfassung“ sei. Kein Hinweis auf Beschwerden, kein betroffener Bereich, keine medizinische Notwendigkeit – nichts.

Im Flugzeug fragte ein Reporter nach: Was genau wurde untersucht? Trump wich aus. Der Reporter fragte noch einmal. Trump antwortete schließlich: „Ich habe keine Ahnung.“ Er sagte, es sei „einfach ein MRT“ gewesen. Sicher sei nur, dass es „nicht das Gehirn“ war, weil er einen kognitiven Test bestanden habe. Damit entstand ein Bild, das schwer zu übersehen war: Ein Präsident nennt ein Ergebnis „perfekt“, ohne zu wissen, worauf es sich bezieht. Seine Sprecherin lobt seinen Zustand, liefert aber keinerlei Fakten. Und ein medizinischer Test, der angeblich Teil eines harmlosen Check-ups war, bleibt ohne jede Erklärung.
Der kurze Austausch zeigte, wie dünn die Informationslage im eigenen Umfeld des Präsidenten ist. Kein klarer Grund für das MRT, keine nachvollziehbare Kommunikation – und ein Präsident, der schon an einer einfachen Nachfrage ins Straucheln gerät. Man erfuhr nichts über seine Gesundheit. Aber sehr viel darüber, wie gering der Abstand zwischen Selbstsicherheit und völliger Unklarheit in diesem Weißen Haus geworden ist.
Und auch hier zeigt die Antwort auf eine Frage, was für ein Feigling Trump eigentlich ist
Auf die nächste Frage, ob ein zweiter Schlag gegen Menschen, die bereits schwer verletzt im Wasser trieben, überhaupt legal wäre, wurde Trump noch nervöser. Er wich aus, sagte, er wisse nicht, ob so etwas überhaupt passiert sei, und verwies auf Pete Hegseth, Kriegsminister und ehemaliger FOX-Moderator, der „nicht einmal wusste, wovon die Leute sprechen“. In der Regel, so die Erfahrung, ist es immer besser, Hegseth vormittags zu fragen. Dabei bezog sich die Frage direkt auf den Angriff Anfang September vor der venezolanischen Küste – jenen Einsatz, bei dem nach dem ersten Treffer Überlebende im Meer lagen und laut mehreren Militärquellen und der Auswertung von Bildern ein zweiter Schlag geflogen wurde, um sie zu töten.
Trump behauptete anschließend, er hätte einen zweiten Schlag „nicht gewollt“. Der erste sei „sehr tödlich“ gewesen, „das war in Ordnung“. Es klang, als wolle er Härte loben, aber gleichzeitig so tun, als sei alles irgendwie außerhalb seiner Verantwortung passiert. Genau dieses Muster zieht sich inzwischen durch seine gesamte Venezuela-Operation: ein Präsident, der den Einsatz befiehlt, ihn als Erfolg feiert und dann so tut, als habe er von den entscheidenden Details nichts gewusst. Ein Oberbefehlshaber, der Stärke vorgibt, aber bei der ersten rechtlichen Frage die Hände hebt und behauptet, er stehe völlig daneben und auf eine einfache Frage nach seinem MRT direkt ausweicht: „Ich habe keine Ahnung. Sicher sei nur, dass es „nicht das Gehirn“ war.
Fortsetzung folgt …
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