Wenn Donald Trump am Freitag sein sogenanntes „Big Beautiful Bill“ unterzeichnet – ein gigantisches Paket aus Steuersenkungen, Sozialkürzungen und milliardenschwerer Grenzsicherung –, richtet sich der Blick vieler Beobachter auf das Offensichtliche: weniger Geld für Arme, mehr Geld für Zäune. Doch wie so oft liegt das eigentlich Gefährliche im Kleingedruckten. Inmitten von hunderten Seiten Gesetzestext finden sich sieben kaum beachtete Maßnahmen, die harmlos erscheinen – und doch gravierende Folgen haben könnten. Seit 2011 steht das Spaceshuttle Discovery als ausrangiertes Denkmal im Smithsonian Museum in Virginia. Nun soll es umziehen – nach Houston, zur Ehre der texanischen Raumfahrtgeschichte. Der Umzug, eingebracht von den republikanischen Senatoren Ted Cruz und John Cornyn, kostet die Steuerzahler 85 Millionen Dollar. Dass dabei Forschung, Bildung und Museen andernorts massive Kürzungen erfahren, scheint in dieser Umlaufbahn keine Rolle zu spielen. Unter dem Titel „Kostenwahrheit für das All“ führt das Gesetz gestaffelte Startgebühren für private Raumfahrtunternehmen wie SpaceX ein. Was harmlos klingt – 25 Cent pro Pfund, gedeckelt bei 30.000 Dollar – steigt bis 2033 auf 1,50 Dollar pro Pfund, mit Obergrenze bei 200.000 Dollar. Indexgebunden versteht sich. Die Raumfahrtindustrie reagiert verhalten, aber die FAA dürfte endlich ihr veraltetes Raumfahrtbüro modernisieren. Immerhin ein Gewinn in der Schwerelosigkeit.
Ein einzelner Halbsatz des Gesetzes könnte das Ende für professionelle Pokerspieler bedeuten. Wer heute Gewinne versteuert, darf bisher Verluste voll anrechnen. Künftig nur noch zu 90 Prozent. Wer also 100.000 Dollar gewinnt, dabei aber 80.000 Dollar verliert, zahlt auf ein fiktives Einkommen von 28.000 Dollar Steuern. „Das wird den Poker in den USA zerstören“, warnt der bekannte Spieler Phil Galfond – und trifft damit auch Hobbyzocker ins Herz. 257 Millionen Dollar fließen in die Renovierung des Kennedy Centers for the Performing Arts – just jenem Ort, an dem Trump sich selbst unlängst zur Premiere von Les Misérables feiern ließ. Dass seine Regierung parallel Kulturförderungen in Dutzenden Bundesstaaten gestrichen hat, fällt dabei kaum auf. Trump hat längst seine Vertrauten in den Verwaltungsrat des Zentrums gesetzt – die Bühne gehört ihm. Still und heimlich – oder passender: schallgedämpft – wird mit dem Gesetz der Erwerb von Schalldämpfern und Kurzlaufwaffen erleichtert. Die bisherige Gebühr von 200 Dollar entfällt, ebenso Registrierungspflichten. Damit fällt ein Teil des National Firearms Act von 1934, einst zur Eindämmung mafiöser Gewalt geschaffen. Maschinengewehre bleiben zwar reguliert, aber das leisere Töten wird steuerlich belohnt.
Eine politische Petitesse mit großer Wirkung: Alaskas Senatorin Lisa Murkowski nutzte ihr entscheidendes Zünglein-an-der-Waage, um die Steuervergünstigungen für Walfangkapitäne von 10.000 auf 50.000 Dollar anzuheben. Die Maßnahme wirkt skurril – ist aber eine klare Konzession an lokale Interessen und zeigt, wie kleinteilig Macht verteilt wird, wenn Mehrheiten wackeln. Wer zwischen 2025 und 2028 ein amerikanisch gebautes Auto kauft, darf bis zu 10.000 Dollar an Kreditzinsen steuerlich geltend machen. Wer jedoch ein Elektrofahrzeug erwerben möchte, schaut ab Oktober in die Röhre: Die unter Präsident Biden eingeführte Kaufprämie von bis zu 7.500 Dollar wird gestrichen – ganze sieben Jahre vor ihrem eigentlichen Ablauf. Es ist ein Rückschritt für Klimaschutz, Mobilitätswandel und technologische Zukunft zugleich. Was bleibt, ist ein Gesetz voller Widersprüche. Es feiert die nationale Größe und kürzt das soziale Netz. Es fördert Prunk und Prestige, bestraft aber Vorsorge und Fairness. Die sieben Punkte mögen einzeln wie Fußnoten wirken – doch in ihrer Summe erzählen sie von einer Agenda, die sich nicht auf Schlagzeilen verlässt, sondern still am Fundament rüttelt. Trumps „Big Beautiful Bill“ ist mehr als ein Gesetz. Es ist ein Werkzeug der Umgestaltung – Zeile für Zeile.

Nichts als eine desaströse Bankrotterklärung an die Wohlfahrt und Fürsorge für die Armen und Kranken! Ein gigantischer Rückschritt eines einst zivilisierten Landes….wo man hinschaut nur noch Trümmer und Leere und die Reps feiern sich noch darüber! Schändlich!
Ja es ist ein wahrgewordener Alptraum. Dieser Mann ist nicht zu stoppen.
Da gibt es nur eines: Alles aus den USA boykottieren. Die sind doch nicht meh ganz klar auf der Pfanne
Unglaublich, einfach nur unglaublich. Nie wieder USA.
Flood the Zone with shit…. US-Amerikaner sind politisch nur sehr bedingt bis gar nicht interessiert.
Ja, die Demokraten haben darauf bestanden, dass das Gesetz mit seinen fast 1000 Seiten komplett gelesen wird.
Zumindest kann keiner sagen „ich wusste nicht, dass das und das drin steht“
Aber nach steuerfreiem Trinkgeld, keine Steuern auf Überstunden und weniger Abgaben auf Rente haben sicher 90% aller US-Amerikaner geistig abgeschaltet.
Und so nimmt das Unheil weiter seinen resend schnellen Lauf.