Der Kaizen Blog hatte exklusiv die Möglichkeit, mit einem Ermittler zu sprechen, der von Beginn an eng an der Untersuchung und an der nun veröffentlichten Fassung der Epstein-Akten beteiligt war. Er stand am Tisch, als entschieden wurde, was sichtbar bleibt und was verschwindet. Die nun vorliegenden Dokumente tragen seine Handschrift – nicht im Namen, sondern im Ergebnis. Dieses Gespräch fand nach der Veröffentlichung statt.
Frage: Die Akten sind nun öffentlich. Viele Seiten, viele Nummern, viele Balken. Wie bewerten Sie das Ergebnis?
Antwort: Als vollständig. Wir haben das Ziel erreicht, dass die Akten weltweit erkannt werden, ohne irgendwo gelesen zu werden. Das ist ein Meilenstein. In der nächsten Phase denken wir darüber nach, die Texte komplett wegzulassen und nur noch die Schwärzungen zu veröffentlichen. Das spart Zeit und verhindert Missverständnisse.

Frage: Es fällt auf, dass der größte Teil der Inhalte nicht lesbar ist.
Antwort: Lesbarkeit war nie das Ziel. Veröffentlichung schon. Das sind zwei unterschiedliche Dinge, die gern verwechselt werden. Wir haben geliefert, was zugesagt war: Akten. Niemand hat versprochen, dass man sie lesen kann.
Frage: Dennoch wirkt das Ergebnis sehr einheitlich. Seite um Seite dasselbe Bild.
Antwort: Das nennt man Sorgfalt. Uneinheitlichkeit hätte Fragen aufgeworfen. So ist alles klar. Man sieht sofort, wo man steht. Und wo nicht.
Frage: Kritiker sagen, man erkenne darin eine sehr konkrete Handschrift.
Antwort: Das ist korrekt. Ich war eng eingebunden und es trägt natürlich auch meine Handschrift.. Von Anfang an. Bei der Sichtung, bei der Bewertung, bei der Entscheidung, was tragbar ist und was nicht. Solche Verfahren überlässt man nicht dem Zufall.
Frage: Ihre Rolle ging also über formale Ermittlungsarbeit hinaus?
Antwort: Natürlich. Ermittlungen enden nicht beim Sammeln. Sie enden beim Produkt. Und das Produkt liegt jetzt vor. So, wie es gedacht war.

Frage: Viele Leser fragen sich, warum selbst grundlegende Informationen verschwunden sind.
Antwort: Grundlegende Informationen sind immer das Erste, was Journalisten lesen. Um ihnen die Arbeit zu erleichtern, haben wir diesen Schritt übernommen.
Frage: Manche sprechen von einer Veröffentlichung, die mehr verdeckt als offenlegt.
Antwort: Sehen Sie es positiv: Wir haben bewiesen, dass wir Akten besitzen.

Frage: In sozialen Netzwerken kursiert der Eindruck, man könne diese Akten auch ohne Licht lesen.
Antwort: Das ist übertrieben. Man braucht sehr gutes Licht, um die Präzision zu erkennen. Die Gleichmäßigkeit. Den Abstand. Das ist keine rohe Schwärzung. Das ist kontrolliert.
Frage: Fühlen Sie sich für das Bild verantwortlich, das jetzt um die Welt geht?
Antwort: Ja, natürlich. Aber Bilder sind Interpretationssache. Manche sehen Zensur, andere sehen Fürsorge. Wir haben ein Bild geliefert, das weltweit verstanden wird, ganz ohne Übersetzung. Schwarz funktioniert in jeder Sprache.
Frage: Und wenn Menschen sagen, sie hätten mehr erwartet?
Antwort: Erwartungshaltungen liegen außerhalb unseres Zuständigkeitsbereichs.
Frage: Würden Sie es wieder genauso machen?
Antwort: Selbstverständlich. Beim nächsten Mal würden wir sogar früher schwärzen. Idealerweise noch vor dem Schreiben.
Letzte Frage: Ich bedanke mich, dass sie sich Zeit für das Interview genommen haben. Was sind die nächsten Pläne?
Antwort: Die nächsten Schritte sind klar: Wir machen genauso weiter. Es hat sich bewährt.
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Super geschrieben 👍
Dankeschoen
Danke für diesen perfekt satirischen Bericht.🤣
Er trifft dennoch den Nagel auf den Kopf! Soviel Wahrheit steckt drin.
ich danke dir
Weltklasse Satire. Danke, ihr rettet mir den Adventstag.
ganz lieben dank