Trump and Putin Speak Again About Ukraine Peace
Ein gefährliches Spiel mit verschlüsselten Worten.
US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin haben am Montag erneut miteinander telefoniert – es ist bereits das dritte offiziell bestätigte Gespräch der beiden Staatschefs in diesem Jahr. Offiziell geht es um Frieden in der Ukraine, doch hinter den Worten der beiden Präsidenten verbirgt sich ein diplomatisches Ränkespiel, das weit über die Frontlinien hinausreicht.
Ein drittes Gespräch und ein alter Konflikt
Das heutige Telefonat markiert eine Fortsetzung der diplomatischen Manöver, die Trump seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus verfolgt. Bereits am 12. Februar und am 18. März hatten Trump und Putin miteinander gesprochen. Damals erklärte Trump, dass sowohl Putin als auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in separaten Gesprächen den Wunsch nach Frieden geäußert hätten.
Doch Frieden bleibt ein dehnbarer Begriff. Beim letzten Gespräch einigten sich Trump und Putin auf eine vorübergehende Einstellung der Angriffe auf ukrainische Energieanlagen – ein Moratorium, das schnell zur Makulatur wurde, als sich beide Seiten gegenseitig des Bruchs beschuldigten.
Verborgene Kontakte? Der Schatten der Geheimdiplomatie
Offiziell sind es drei Gespräche. Doch das Kreml deutete bereits im März an, dass es mehr Kontakte zwischen Trump und Putin geben könnte, als öffentlich bekannt ist. Der US-Journalist Bob Woodward berichtete in seinem Buch „War“ (2024), dass Trump nach seinem Ausscheiden aus dem Weißen Haus bis zu sieben direkte Gespräche mit Putin geführt habe.
Trump selbst wiegelt ab, nennt solche Gespräche „klug“. Das Kreml dementiert. Doch die Schatten der Geheimdiplomatie sind schwer zu ignorieren – insbesondere wenn die Worte der beiden Präsidenten über verschlüsselte Leitungen fließen, während Dolmetscher jedes Wort auf die Goldwaage legen.
Donald Trump inszeniert sich als Friedensbringer. Immer wieder betont er, dass Putin „Frieden wolle“ und dass die Ukraine „nicht die Karten“ habe, um gegen Russland zu bestehen. Es ist eine zynische Sichtweise, die den Konflikt als Schachspiel zwischen Großmächten darstellt – und die Ukraine als bloße Figur auf dem Brett.
Ende März zeigte sich Trump „wütend“ auf Putin und drohte mit sekundären Zöllen von 25 % bis 50 % auf Käufer russischen Öls, falls Moskau seine Friedensbemühungen behindere. Doch gleichzeitig betont er, dass eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ausgeschlossen sei – eine Position, die Moskau als Bestätigung seiner Forderungen sehen dürfte.
Wladimir Putin, dessen Truppen fast ein Fünftel der Ukraine kontrollieren, spricht ebenfalls von Frieden – doch seine Bedingungen sind die eines Siegers. Die Ukraine müsse auf eine NATO-Mitgliedschaft verzichten und ihre Truppen aus den vier von Russland beanspruchten Regionen abziehen.
Er erinnert an ein Friedensabkommen von 2022, das Russland und die Ukraine kurz nach der Invasion ausgehandelt hatten. Doch was damals wie ein Kompromiss klang, ist heute eine Kapitulationsurkunde. Unter einem neuen Friedensplan, den die Trump-Regierung ausgearbeitet hat, würde die USA die russische Kontrolle über die Krim de jure anerkennen und de facto auch über Teile der Ostukraine.
Ein gefährlicher Frieden – Die Welt in der Schwebe
Doch was als Friedenssuche inszeniert wird, ist in Wahrheit ein diplomatischer Machtkampf. Für Trump ist es eine Gelegenheit, sich als Friedensstifter zu profilieren, für Putin eine Chance, seine Eroberungen zu legitimieren.
Europäische Führungskräfte sind alarmiert. Sie warnen davor, dass Trump und Putin einen Straf-Friedensvertrag durchsetzen könnten, der die Ukraine faktisch um ein Fünftel ihres Territoriums bringt, ohne starke Sicherheitsgarantien gegen mögliche zukünftige Angriffe.
Es ist ein gefährliches Spiel – und die Ukraine ist der Einsatz. Während Trump und Putin über verschlüsselte Leitungen verhandeln, stehen Millionen Menschen in einem zerrissenen Land vor einer düsteren Zukunft.
Ein Friedensplan auf dem Rücken der Ukraine?
Das heutige Telefonat zwischen Trump und Putin ist mehr als nur ein diplomatischer Austausch. Es ist der Versuch zweier Großmächte, über das Schicksal eines Landes zu verhandeln, das selbst kaum mit am Tisch sitzt.
Trump spricht vom Frieden. Putin spricht von Bedingungen. Und die Ukraine – sie hört zu, während ihr Schicksal verhandelt wird.
