Trump baut weiter an seinem fragwürdigen Denkmal, einem Monolithen der Selbstverherrlichung, errichtet auf dem Fundament aus Verzerrung, Täuschung und gezielter Geschichtsfälschung. Er will nicht nur seine eigene Legende schreiben, sondern die Wahrheit ausradieren, wie ein Steinmetz, der über die Inschrift der Realität seinen eigenen Namen meißelt. Der selbsternannte Retter der Nation, ein Held in der Pose, der den Mantel des Ruhms über seine Schultern wirft, als sei er dazu auserkoren. Doch Helden sind selten laut. Sie sind selten egozentrisch. Sie schreien nicht ihre Taten in die Welt hinaus – sie vollbringen sie, und ihre Größe liegt oft im Schweigen.
Trump aber ist das Gegenteil. Kein Schweigen, sondern ein Crescendo aus Lügen. Kein selbstloser Dienst, sondern ein endloses Spektakel der Selbstinszenierung. Seine Anhänger, eine treue Armee des Beifalls, klatschen nicht, weil sie die Wahrheit kennen – sondern weil man sie ihnen vorgibt. Denn in dieser Inszenierung, in diesem bühnenreifen Schauspiel der Geschichtsklitterung, ist Wissen nicht gefragt. Gehorsam ist die Währung, und Zustimmung das Echo.
Und selbst vor der dunkelsten Krise des 21. Jahrhunderts, der COVID-19-Pandemie, macht Trump nicht halt. Auch hier muss er sich als Retter stilisieren, auch hier will er im Licht der eigenen Legende glänzen. Doch der Schein trügt. Seine Rolle als „Retter“ ist eine Maske, die aufgesetzt wird, während im Hintergrund die Wahrheit erdrückt wird – Wissenschaft ignoriert, Warnungen verhallt, Menschenleben geopfert.
Beginnen wir also die Zeitreise seiner Reaktion auf das Coronavirus. Eine Reise, die nun als Heldenepos in den neuen Geschichtsbüchern der staatlich kontrollierten Schulbehörden stehen soll. Doch die Wahrheit ist eine andere, eine düstere Chronik der Ignoranz, des Zynismus und der Machtgier. Sie beginnt lange vor 2020.
2014 – Die Schatten des Virus
Während der Ebola-Epidemie in Westafrika warnen Gesundheitsexperten weltweit vor der Notwendigkeit robuster Vorbereitungen. Die Obama-Regierung stärkt die globale Gesundheitsinfrastruktur und entwickelt Pandemiepläne. Doch Donald Trump, damals ein Unternehmer und Fernsehstar, nutzt die Angst, um Obama auf Twitter zu attackieren: „Obama sollte keine infizierten Menschen in die USA bringen. Sie gehören in Quarantäne. SEHR SCHLECHT!“
2018 – Die Zerstörung der Pandemie-Infrastruktur
Donald Trump, inzwischen Präsident, entlässt Dutzende von Gesundheitsexperten im Nationalen Sicherheitsrat und schließt das „Global Health Security Team“. „Wir sparen Kosten“, erklärt er. Pandemieübungen werden ignoriert, Warnungen verhallen.
2020 – Der tödliche Stillstand
Im Januar 2020, als COVID-19 China erschüttert, lobt Trump Xi Jinping und behauptet, das Virus sei „unter Kontrolle“. Wochen verstreichen, in denen die Welt zittert. Doch in Washington herrscht Schweigen. Dann folgen Chaos und Leugnung: „Es wird wie ein Wunder verschwinden.“ Trump fordert „Re-Open America“, während Krankenhäuser überfüllt sind.
2021 – Die Impfstoff-Inszenierung
Trump verlässt das Weiße Haus unter dem Schatten der Pandemie. Doch seine Anhänger nennen ihn den „Vater des Impfstoffs“. Was sie verschweigen: Trumps eigenes Impfprogramm war ein chaotischer Flickenteppich, dessen Erfolg auf den Grundlagen seiner Vorgänger beruhte.
2022 – Die Rache der Verschwörungen
Trump, zurück auf der politischen Bühne, umarmt Verschwörungstheorien. Impfgegner, Querdenker, selbsternannte „Freiheitskämpfer“ finden in ihm einen Verbündeten. „Der tiefe Staat hat uns angelogen“, behauptet er.
2025 – Das Umschreiben der Geschichte
Trump ist zurück im Weißen Haus, und das Narrativ ändert sich. Bücher werden umgeschrieben, Schulpläne angepasst. Es wird gelehrt, dass Trump „Amerika vor dem Virus gerettet“ habe. Und die, die anderes behaupten, sind „Lügner“.
Doch die Fakten bleiben. Sie sind die Zeugen einer anderen Wahrheit, einer, die man zu verdrängen versucht, die aber niemals ganz verschwinden wird.
Umschreibung der COVID-19-Geschichte auf Regierungswebsites
Im April 2025 wurde die offizielle US-Regierungswebsite Covid.gov umfassend überarbeitet. Statt neutraler Informationen zu Tests, Impfungen und Behandlungen präsentiert die Seite nun eine einseitige Darstellung, die die Theorie eines Laborlecks in Wuhan als „wahre Herkunft“ des Virus propagiert. Zudem werden prominente Gesundheitsbeamte wie Dr. Anthony Fauci kritisiert und Maßnahmen wie Maskenpflichten und soziale Distanzierung infrage gestellt. Diese Neugestaltung wird von Experten als Versuch gewertet, die Geschichte der Pandemie politisch umzudeuten und Trumps Rolle zu glorifizieren.
Juristisch betrachtet kann auf Grundlage der dokumentierten Entscheidungen und der Chronik seiner Reaktionen während der COVID-19-Pandemie argumentiert werden, dass Donald Trump durch vorsätzliches Ignorieren wissenschaftlicher Warnungen, Verbreitung von Fehlinformationen und gezielte Schwächung der Pandemieabwehr zu einem erheblichen Verlust von Menschenleben beigetragen hat.
