Von Küste zu Küste brüllen sie ihre Wut hinaus. Zehntausende, Hunderttausende, haben an diesem Labor Day die Straßen geflutet. „Workers over Billionaires“ steht auf ihren Schildern, und es klingt wie ein Schwur: Wir lassen uns nicht länger auspressen, nicht länger einschüchtern, nicht länger regieren von Männern, die Panzer in unsere Städte schicken und ICE-Razzien in Schulen und Krankenhäuser tragen.

In Chicago hat der Labor Day eine besondere Wucht entfaltet. Zehntausende blockierten am Montag die Michigan Avenue, versammelten sich vor dem Rathaus und riefen Bürgermeister Brandon Johnson zu: „Kein Militär in unseren Straßen!“ Die Stadtverwaltung kündigte an, notfalls vor Gericht zu ziehen, um Trumps Plan, die Nationalgarde in Chicago einzusetzen, zu stoppen. Gouverneur J.B. Pritzker sprach von einem „klaren Bruch der föderalen Ordnung“ und warnte, dass Illinois nicht zur Bühne für eine autoritäre Machtdemonstration gemacht werde. Währenddessen haben Gewerkschaften, Kirchen und Community-Gruppen angekündigt, die Proteste in den kommenden Tagen fortzusetzen und am 6. September einen stadtweiten Generalstreik zu organisieren, falls Trump an seiner Drohung festhält. Chicago sendet damit ein Signal an das ganze Land: Die Stadt wird nicht schweigen, wenn die Demokratie auf dem Spiel steht.


Denn genau das ist die Realität. Während in Los Angeles Kinder ihre Sommerferien in Angst verbringen, weil Immigration-Agents ihre Eltern vor Supermärkten festnehmen, wurden dort seit Juni über 1.200 Menschen bei ICE-Razzien aufgegriffen. In Washington hat Trump die Nationalgarde auf die Straßen geschickt, als wäre die Hauptstadt eine Kriegszone: 550 Festnahmen in weniger als zwei Wochen – obwohl die Kriminalitätsrate auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gefallen ist. In Chicago sind die Gewaltverbrechen 2025 um 22 % zurückgegangen, trotzdem droht Trump mit dem Einsatz von Soldaten. Das ist keine Sicherheitspolitik, das ist Machtdemonstration, ein Testlauf, wie weit man die Demokratie dehnen kann, bevor sie reißt.

Parallel dazu wird das Leben unbezahlbar. Die Inflation liegt offiziell bei 2,7 %, aber Mieten in Großstädten sind im Schnitt um 5–7 % gestiegen, Strom- und Lebensmittelpreise teils um über 10 %. Medikamente gehören inzwischen zu den größten Kostentreibern: Insulinpreise sind im letzten Jahr um fast 14 % gestiegen, Schmerzmittel und Kinderantibiotika sind vielerorts Mangelware. Währenddessen fließen Milliarden in Grenzanlagen, paramilitärische Ausrüstung und neue Abschiebezentren. Trump verkauft das als Sieg für die arbeitende Klasse, doch diese zahlt die Rechnung – an der Supermarktkasse, an der Zapfsäule, in der Arztpraxis.

Und doch – an diesem Tag lassen sich die Menschen nicht zum Schweigen bringen. Sie marschieren trotz der Drohungen, trotz der Militärpräsenz, trotz der Repression. Sie erinnern daran, wem dieses Land wirklich gehört. Sie fordern ein Ende der Ausnahmezustände, ein Ende der Regierung durch Angst, ein Ende der Politik für Milliardäre und Lobbyisten.


Labor Day 2025 ist mehr als ein Feiertag. Es ist ein Weckruf. Die Demokratie steht nicht in Kabul oder Kiew auf dem Spiel, sie steht in Chicago, in Los Angeles, in Washington D.C. auf dem Spiel – dort, wo die Regierung ihre eigenen Bürger wie Feinde behandelt. Und dieser Protest endet nicht heute: Für den 6. September sind die nächsten Massenproteste angekündigt, mit Demonstrationen in Dutzenden Städten. Die Bewegung wächst – und sie wird nicht verschwinden, bis dieses Land wieder den Menschen gehört, nicht den Milliardären und nicht denen, die ihre Macht mit Uniformen und Schlagstöcken sichern.

Ein ausführlicher Nachbericht folgt innerhalb der nächsten 24 Stunden, damit unsere Leser und Zuhörer einen vollständigen Überblick bekommen. Die Berichterstattung in den USA zu diesen Protesten bleibt bislang erstaunlich dünn, die Zeitverschiebung tut ihr Übriges. – Wir werten das gesamte Material sorgfältig aus, um ein umfassendes Bild dieser Proteste im ganzen Land zu liefern.
Investigativer Journalismus braucht Mut, Haltung und auch Deine Unterstützung.
Das gibt Hoffnung.
Ich hoffe es bleibt friedlich.
Trumps Schergen sind sicher dazwischen um bei Bedarf zu eskalieren.
Hut ab vor den mutigen Menschen!
alles friedlich, medienmässig wird es faktisch unter den boden gekehrt
Das ist das Traurige.
Hier in Deutschland liest man darüber quasi gar nichts.
Und auch in den USA hält sich die Berichterstattung sehr in Grenzen.
Wie es weltweit aussieht, weiß ich nicht.
Unglaublich, was für Kommentare unter den Berichten über Proteste stehen.
Sind das wirklich so viele MAGA?
Oder sind da Trollfarmen am Werk.
Mir wird ganz schlecht, wenn ich die vielen lächerlich machenden bzw Trump ist toll Kommentare lese
..MAGA ist aktuell krass unterwegs und die aktivitäten haben sich verdoppelt, auch loomer ist sehr viel unterwegs, wir versuchen da auch grade mehr infos zu bekommen – wahrscheinlich morgen
Ihr seit der Hammer. Danke für den Einsatz den ihr jeden Tag leistet.
Mehr solche Berichte, gibt Hoffnung!