Gavin Newsom schickt Karoline Leavitt in die „Hunger Games“ – und das Internet jubelt

VonRainer Hofmann

September 2, 2025

Wenn Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom austeilt, dann richtig – und diesmal traf es Karoline Leavitt. Am Labor-Day-Wochenende ließ seine Pressestelle ein Meme vom Stapel, das die 28-jährige Sprecherin des Weißen Hauses als Effie Trinket aus den „Hunger Games“ zeigt – jene schrill kostümierte Figur, die im dystopischen Blockbuster feierlich die Kandidaten für den Tod auswählt. Daneben prangte der Satz, der für Fans zur Ikone geworden ist: „May the odds be ever in your favor.“

Der Tweet war mehr als nur ein Seitenhieb. Er war eine kalkulierte Provokation in einer Zeit, in der Newsom immer stärker als Gegenfigur zu Donald Trump auftritt. Während der Präsident in Washington von Krise zu Krise taumelt, hat der Gouverneur in Kalifornien gerade ein massives Sicherheitsprogramm angekündigt. Mit einem Dutzend Einsatzteams der Highway Patrol will er Hotspots im Bundesstaat befrieden – eine Maßnahme, die er medienwirksam in Sacramento vorstellte, um zu zeigen, dass Demokraten nicht nur über Kriminalität reden, sondern handeln.

Karoline Leavitt war dabei ein ideales Ziel. Die junge Pressesprecherin, die für ihre scharfzüngigen Auftritte im Briefing Room berüchtigt ist, verkörpert den aggressiven Kommunikationsstil der Trump-Regierung wie kaum eine andere. Sie attackiert Medien, stellt kritische Fragen als „Fake News“ an den Pranger und feiert selbst die umstrittensten Entscheidungen ihres Chefs mit jugendlicher Unerschütterlichkeit. Dass Newsoms Team sie ausgerechnet in die Rolle einer Frau steckt, die Menschen mit einem Lächeln in den Kampf um Leben und Tod schickt, war eine böse, aber treffsichere Pointe. Der Effekt ließ nicht lange auf sich warten. Innerhalb weniger Stunden trendete der Post, Journalisten, Politiker und Tausende User teilten das Meme. Einige feierten den Humor, andere warfen Newsom vor, die politische Debatte weiter zu vergiften. Doch genau dieser Spagat scheint Teil der Strategie: Newsom nutzt seine Online-Präsenz, um die Erzählung der Republikaner zu kontern – nicht mit nüchternen Pressemitteilungen, sondern mit Schlagfertigkeit, die ins popkulturelle Gedächtnis passt.

Es war nicht das erste Mal, dass der kalifornische Gouverneur seine Gegner mit Ironie bloßstellt. Schon in der Vergangenheit setzte seine Pressestelle auf scharfzüngige Tweets, um konservative Narrative zu zerschießen. Doch selten war der Ton so beißend. Dass er dafür ausgerechnet die „Hunger Games“ wählte, ist ein Signal: Für Newsom steht Amerikas Demokratie selbst im Spiel, und die nächste Runde des Machtkampfs hat gerade erst begonnen.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
3 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Bodo
Bodo
1 Monat zuvor

Gavin wird mir von Tag zu Tag sympathischer.

Ela Gatto
Ela Gatto
1 Monat zuvor

Ein Mann mit Rückgrat!
Ich hoffe, dass er gesund bleibt und ihm und seiner Familie nichts passiert.

Er wird mir immer sympathischer.
Klar, bissig und er zeigt Trump in seinen Tweets den Spiegel.
Und das kommt an.

Das übliche blablabla, dass bringt die Leute nicht auf die Barrikaden oder zur Wahlurne.
Es braucht mehr um das Getöse des Faschismus und dem Flood the Zone with shit zu ûbertönen.

Esther
Esther
1 Monat zuvor

Ich liebe das, was Gavin Newsom schafft!
So richtig amerikanisch mit viel Show und Effekt…hält er diesem False-Regime den Spiegel vor…und trifft die Wahrheit wie den Kopf des Nagels.
Ich wünsche ihm viel Durchhaltekraft und Schutz für ihn und seine Familie 🙏 ❤️
Danke für den Bericht!

Last edited 1 Monat zuvor by Esther
3
0
Would love your thoughts, please comment.x