In der endlosen Reihe von Rätseln um den Tod von Jeffrey Epstein ist ein neues, beunruhigendes Detail aufgetaucht: Auf bisher wenig beachteten Überwachungsaufnahmen aus dem Metropolitan Correctional Center in New York erscheint eine geheimnisvolle, orangefarbene Gestalt, die in der Nacht von Epsteins Tod die Treppe zu seinem Zellblock hinaufgeht. Diese Bilder, widersprechen erneut der offiziellen Darstellung des Justizministeriums und lassen den Verdacht wachsen, dass die Ereignisse jener Nacht weit komplexer waren, als es die Behörden einräumen. Die Aufnahme zeigt nur einen schmalen Ausschnitt der Treppe, die zu Epsteins Zelle führte, und doch ist auf dem körnigen Material klar zu erkennen, wie sich eine orangefarbene Form gegen 22:40 Uhr am 9. August 2019 nach oben bewegt – die letzte aufgezeichnete Bewegung in Richtung von Epsteins Zelle, bevor er am Morgen tot aufgefunden wurde. Offiziell erklärte das DOJ, es habe sich um einen Wärter gehandelt, der Bettwäsche oder Häftlingskleidung transportierte. Doch der pensionierte NYPD-Sergeant und forensische Videoexperte Conor McCourt widerspricht: „Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass wir hier eine Person in einem orangefarbenen Häftlingsanzug sehen“, sagte er. Vier weitere forensische Experten schlossen sich seiner Einschätzung an. Die Brisanz liegt auf der Hand. Wenn es sich bei dieser Gestalt tatsächlich um einen Insassen handelt, wäre die Frage unausweichlich: Wie konnte dieser in den sensibelsten Bereich des Hochsicherheitsblocks gelangen, in dem Epstein unter besonderer Beobachtung stand, offiziell auf Suizidwache und eigentlich mit einem Zellengenossen untergebracht sein sollte? Dass er in der Todesnacht dennoch allein war, gehört zu den vielen Versäumnissen, die das Bild einer schicksalhaften Verkettung immer unglaubwürdiger erscheinen lassen.
Doch es gibt noch weitere Widersprüche. Ein zweites Überwachungsvideo, das die Treppe vollständig zeigen würde, wird von den Ermittlungsbehörden bis heute zurückgehalten. Offizielle Stellen wie der damalige stellvertretende FBI-Direktor Dan Bongino hatten stets behauptet, jede Bewegung auf der Treppe sei unweigerlich von den Kameras erfasst worden. Die Analyse beweist das Gegenteil. Videoexperte Jim Stafford sagt unmissverständlich: „Wer behauptet, dass niemand unbemerkt zu Epsteins Zelle gelangen konnte, liegt falsch.“ Als wäre dies nicht genug, zeigen sich noch weitere Unstimmigkeiten in den sogenannten Rohaufnahmen, die von Bundesbehörden zugespielt wurden. Zu sehen ist darauf mehrmals ein Mauscursor sowie ein eingeblendetes Menü – klare Hinweise darauf, dass es sich nicht um ungeschnittenes Rohmaterial handelt, sondern um Bildschirmaufzeichnungen. Außerdem gibt es die berüchtigte „fehlende Minute“: Kurz vor Mitternacht, exakt eine Minute vor Tageswechsel, setzt die Kamera für 60 Sekunden aus. Offiziell erklärte die damalige Generalstaatsanwältin Pam Bondi dies mit einem nächtlichen Reset des veralteten Systems. Doch eine hochrangige Quelle bestätigte allen beteiligten Medien, dass die ungeschnittenen Originalaufnahmen im Besitz der Behörden diese Lücke gar nicht aufweisen. Neben dem „orangefarbenen Schatten“ sorgt nun auch eine zweite Entdeckung für Aufsehen: Eine unbekannte dritte Person taucht gegen 4 Uhr morgens in den Aufnahmen auf, spaziert durch einen Gemeinschaftsbereich in unmittelbarer Nähe zu Epsteins Zelle – und wird weder im Bericht des Justizministeriums noch in den Protokollen des Bureau of Prisons erwähnt. Wer dieser Mensch war, wie er in die gesicherte Zone der Special Housing Unit gelangen konnte und warum er in keinem offiziellen Dokument auftaucht, bleibt bis heute unbeantwortet. Es ist, als ob die Kamera für einen Moment eine Realität festhält, die die Behörden nicht erklären wollen.
Diese Enthüllungen fügen sich in ein stetig wachsendes Mosaik aus Widersprüchen und unerklärten Details: Die über Jahre hinweg dokumentierte Personalnot der Bundesgefängnisse, das Missachten von 30-Minuten-Kontrollen in einer Nacht, in der Epstein eigentlich unter besonderer Beobachtung stand, die fehlenden Kameras, das unvollständige Bildmaterial, die widersprüchlichen forensischen Einschätzungen. Offiziell bleibt es beim Urteil „Suizid“, gestützt von einem jüngst veröffentlichten Memo von DOJ und FBI, das alle anderen Spekulationen zurückweist und auch die Existenz einer „Epstein-Liste“ abstreitet. Doch jede neue Videoaufnahme, jede verschluckte Minute und jede stumme Gestalt im Neonlicht des MCC wirft die Frage neu auf, ob hinter diesen Mauern nicht mehr geschah, als die Welt erfahren soll. Dass mittlerweile mehr als 30 investigative Journalisten und Journalistinnen in einem länderübergreifenden Projekt jede Sekunde von Epsteins letzter Nacht prüfen, unterstreicht die Tragweite dieser Widersprüche. Die mysteriösen Aufnahmen wirken wie stumme Zeugen eines Geschehens, das bis heute nicht verstummt – und mit jedem neuen Detail nur lauter flüstert, dass der offizielle Schlussstrich unter diesem Fall längst nicht das letzte Wort ist.
Fortsetzung folgt …
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Hammerharte Story
Das stimmt, solche Geschichten hat man meist einmal im Leben
Ihr seid echt der Hammer.
An allen Stellen wird vertuscht, gefälscht, versteckt.
Aber ihr findet jedes noch so kleine Puzzleteil.
Schade, dass es in den großen Medien kaum Aufmerksamkeit findet.
Wahrscheinlich weil da auch ein Teil des Epstein Netzwerkes involviert ist und man daher lieber die Lüge von Trump und seine Justizministeriums verbreitet.
Danke Dir, aber wir sind zusammen 30 Leute von diversen US-Stationen, und das macht dieses Projekt zu einer guten Sache, da alle einen mega Job gemacht haben – Man wird weiter in die Tiefe gehen um das gesamte Bildmaterial auszuwerten.