Es war als Vorzeigeprojekt der neuen Abschiebepolitik gedacht – nun ist es ein Symbol für staatliches Versagen und entgrenzte Grausamkeit: Das Internierungslager „Alligator Alcatraz“ mitten in den Everglades, von der Trump-Regierung als temporäre Einrichtung für Migranten errichtet, hat sich binnen weniger Wochen in ein Mahnmal der Unmenschlichkeit verwandelt. Berichte aus dem Inneren des Lagers sprechen von monströsen Insekten, nicht funktionierenden Toiletten, fehlendem Zugang zu Wasser, Dauerlicht, psychischer Zersetzung – und der Auslöschung grundlegendster Rechte. Unsere Recherchen haben zahlreiche schwerwiegende Missstände im Internierungslager „Alligator Alcatraz“ ans Licht gebracht. Wir dokumentieren derzeit jedes Detail – jede Aussage, jedes Bild, jede offizielle und inoffizielle Information –, um eine umfassende Grundlage für rechtliche Schritte durch Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen vorzubereiten. Was sich in diesem Lager abspielt, überschreitet jede Grenze des Zumutbaren, jede Grenze der Menschenwürde. Kein Mensch verdient es, so behandelt zu werden. Wegzusehen ist keine Option – und deshalb werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um den Betroffenen zu helfen. Mit Klarheit, mit Ausdauer – und mit der Entschlossenheit, diesen Ort des Unrechts nicht unbeantwortet zu lassen.

Der Name klingt nach touristischem Abenteuer, doch was sich hinter dem Stacheldraht abspielt, ist ein Albtraum. Drei Frauen, deren Ehemänner dort festgehalten werden, schilderten, dass ihre Partner seit Tagen nicht duschen konnten. In zwei der Fälle seien die Toiletten ohne Wasser gewesen. Die Behörden in Florida dementieren zwar – doch die Aussagen aus dem Lager gleichen sich in erschreckender Weise. „Sie haben kein Wasser, können die Toilette nicht richtig benutzen, sie waschen sich nicht“, sagte Eveling Ortiz, deren Partner von ICE festgenommen wurde. Besonders drastisch fallen die Berichte über die Tierwelt aus. Riesige Heuschrecken, die so groß seien wie eine menschliche Hand, seien in die Zelte eingedrungen, berichten mehrere Männer. Mücken in der Größe kleiner Vögel sollen regelrechte Attacken fliegen – ein Häftling wurde sogar ins Krankenhaus gebracht, nachdem sein Gesicht anschwoll und die Ursache unklar blieb. Eine medizinische Versorgung gibt es offenbar nur im absoluten Notfall. Und während Florida behauptet, „alle Sanitärsysteme seien betriebsbereit“, sprechen die Betroffenen von einem ganz anderen Alltag. Auch die Temperaturen im Lager sind Teil des Problems: Tagsüber brütende Hitze, nachts eisige Kälte. Eine Frau berichtete, dass die Klimaanlage ausgefallen sei, als draußen 35 Grad Celsius herrschten. Ein anderer schilderte „heiße Luft, kaum zum Atmen“.
Dazu kommt die völlige Orientierungslosigkeit im Innern der Zelte: Grelles, weißes Licht brennt rund um die Uhr. Es gibt keine Fenster, keine Uhren, keine Dunkelheit. Der Tag ist nicht vom Abend zu unterscheiden. „Ich kann nicht schlafen. Dieses Licht macht mich wahnsinnig. Ich habe seit Tagen meine Medikamente nicht mehr genommen“, sagte einer der Männer. Solche Zustände sind bekannt dafür, psychische Desorientierung, Schlafentzug und paranoide Zustände auszulösen. Ein weiterer Häftling, der über gültige Papiere verfügt, beschrieb die Zustände als „eine Form von Folter“. Er berichtete, dass ihm die Bibel abgenommen worden sei – „Hier gibt es kein Recht auf Religion“, habe man ihm gesagt. „Ich verliere meinen Glauben“, fügte er hinzu. Auch das – eine gezielte Verletzung verfassungsmäßig garantierter Grundrechte. Doch es sind nicht nur Licht, Wasser und Insekten, die das Lager zu einem rechtsfreien Raum machen – auch die juristische Erreichbarkeit der Insassen ist weitgehend aufgehoben. Die Anwältin Gina Fraga berichtete gegenüber dem Sender WPTV, sie habe ihren Mandanten über das offizielle ICE-System nicht mehr finden können – erst später erfuhr sie, dass er in das staatlich geführte Lager verlegt worden war. Einen offiziellen Kontaktweg gibt es bis heute nicht. Katie Blankenship, Mitbegründerin des juristischen Netzwerks Sanctuary of the South, schilderte, sie habe seit einer Woche vergeblich versucht, einen neuen Mandanten zu erreichen. Ihre Worte sind eindeutig: „Es ist eine schwerwiegende Verletzung des rechtlichen Gehörs, Menschen in ein schwarzes Loch zu stecken, wo sie nicht gefunden werden können, wo sie keine Anwälte sprechen, kein Gericht kontaktieren können. Für alle praktischen Zwecke sind sie einfach verschwunden.“ Was in „Alligator Alcatraz“ geschieht, ist nicht bloß eine logistische Überforderung. Es ist ein Bruch mit rechtsstaatlichen Grundprinzipien, eine kalkulierte Grenzüberschreitung. Die Zelte im Sumpf sind nicht nur Orte physischer Entbehrung – sie sind ein Labor für das, was passiert, wenn Macht auf Mitleid verzichtet. Und das Schweigen der politischen Verantwortlichen ist ein Echo dieser Entmenschlichung.
Ihre Unterstützung hilft uns, Menschenrechte zu verteidigen und unsere Umwelt zu schützen – dort, wo andere wegsehen. Vielen Dank.





ekelhaft!! das ist alles andere als ein christliches Regime!!!
Das war noch nie ein christliches Regime, von Anfang an ein Nazi Regime
Von MAGA gewollt und bejubelt.
Merch wird massenweise verkauft, während Menschen unter unsäglichen Bedingungen leiden.
Aber daran sind ha Biden und Obama Schuld.
Sie haben ja die Millionen kriminellen und Illegalen Migranten ins Land gelassen.
Er, der Erlöser, bringt das nur in Ordnung. Wie von seinen Wähler gewünscht (purer Zynismus)
Erschütternd, schrecklich. Vielen Dank wie ihr euch einsetzt. Gibt es leider zu wenig von.
Oh mein Gott 😥
Wie grausam kann man nur sein. Warum schauen da alle noch zu? Da muss doch etwas passieren.
Alles was du berichtest erinnert mich an Guantanamo. Menschenverachtend, Entwürdigend. Wie können Menschen nur so mit Menschen umgehen?
Meine Seele schreit hilflos.
Jap, die Lage ist schlimm und man kämpft alleine auf weiter Flur, zusammen mit Menschenrechtsorganisationen, das wars dann aber auch. Die Zeiten lassen scheinbar das zu, die erschreckenste Erkenntnis aus 2025; und das wissen diese Leute. Das war mal anders vor einigen Jahren.
@ Rainer Hofmann: Können Sie bitte prüfen warum ich in FB nicht kommentieren kann? Danke!