Eine investigative Recherche über die systematische Abschaltung der NASA-Missionen OCO-2 und OCO-3, das Schweigen der Mainstream-Medien und die katastrophalen Folgen für die Zukunft
Wir bitten auch um Ihre Unterstützung, damit wir in diesem Fall weiterhin alles tun können, um diesem Wahnsinn entgegenzutreten – denn es geht um eine der folgenreichsten wissenschaftspolitischen Entscheidungen unserer Zeit. Und doch: kein Wort bei CNN, keine Analyse in der New York Times, kein Aufschrei in der Washington Post. Die BBC schweigt. Der Spiegel schweigt. Die Tagesschau schweigt. Keine Schlagzeilen, keine investigativen Recherchen. Während die Trump-Regierung die Zerstörung der letzten verbliebenen CO₂-Beobachtungsinstrumente vorbereitet, herrscht in den Redaktionen der großen Medienhäuser ohrenbetäubende Stille.
Was hier geschieht, ist mehr als eine Randnotiz der Wissenschaftspolitik. Es ist die vorsätzliche Blindstellung der Menschheit in der größten Krise ihrer Geschichte. Und es geschieht direkt vor unseren Augen – oder besser gesagt: Es geschieht, während die Augen der Weltöffentlichkeit gezielt weggelenkt werden.
Update: Heute, 8.8.2025 hat das Thema den Weg in einige grosse Medienhäuser gefunden; aus Fairness erwähnen wir das
Die Anatomie einer wissenschaftlichen Hinrichtung
In den frühen Morgenstunden des 23. Januar 2025, nur drei Tage nach Donald Trumps zweiter Amtseinführung, erhielt das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena eine verschlüsselte Direktive aus Washington. Der Inhalt: Eine Liste von Weltraummissionen, die „zur Disposition“ stünden. Ganz oben: OCO-2 und OCO-3. Was folgte, war eine präzise choreographierte Demontage wissenschaftlicher Infrastruktur. Zunächst wurden die Budgetlinien im Haushaltsentwurf für das Fiskaljahr 2026 gestrichen – keine dramatische Ankündigung, nur eine fehlende Zeile in einem 1.500 Seiten starken Dokument. Dann kam die Anweisung an die technischen Teams: Erstellt „Phase-F-Pläne“ – NASA-Jargon für Dekommissionierungsszenarien.
OCO‑2/OCO‑3 im FY2026 Budget, June 5, 2025 nicht mehr berücksichtigt
„Phase-F“ klingt technisch, fast banal. Dahinter verbirgt sich jedoch ein minutiös geplanter Prozess der Zerstörung. Für OCO-2 bedeutet das: Deaktivierung aller wissenschaftlichen Instrumente, Entleerung der Treibstofftanks ins All, Ausrichtung des Satelliten für den Wiedereintritt, kontrollierter Absturz über dem Pazifik und vollständige Verbrennung in der Atmosphäre bei etwa 3.000 Grad Celsius. Der 454 Kilogramm schwere Satellit, der seit dem 2. Juli 2014 in 702 Kilometern Höhe seine Bahnen zieht, würde innerhalb von Minuten zu Asche. Mit ihm würden drei hochpräzise Gitterspektrometer verschwinden, die mit einer Genauigkeit von 0,3 Prozent – das entspricht einem Teil CO₂ auf 300.000 Teile Luft – die Zusammensetzung unserer Atmosphäre messen können. Für OCO-3 sieht Phase-F anders aus. Das an der Internationalen Raumstation ISS montierte Instrument kann nicht einfach zum Absturz gebracht werden. Hier plant man eine „kalte Abschaltung“: Trennung der Stromversorgung, Deaktivierung der Kryokühler, die die Infrarotsensoren auf -120°C halten, Versiegelung aller Datenports, mechanische Abtrennung von der ISS und Entsorgung als „Weltraumschrott“ bei der nächsten Müllentsorgung der Station.
Um zu verstehen, was hier zerstört wird, muss man die technische Brillanz dieser Instrumente begreifen. OCO-2 und OCO-3 sind keine gewöhnlichen Kameras im All. Sie sind spektroskopische Meisterwerke, die das reflektierte Sonnenlicht in 1.016 spektrale Kanäle zerlegen können. Die Satelliten messen in drei spezifischen Wellenlängenbereichen: Das O₂-A-Band bei 0,765 Mikrometern zur Kalibrierung des Luftdrucks, das schwache CO₂-Band bei 1,61 Mikrometern und das starke CO₂-Band bei 2,06 Mikrometern. Durch die gleichzeitige Messung in diesen drei Bändern können die Instrumente nicht nur die absolute CO₂-Konzentration bestimmen, sondern auch deren vertikale Verteilung in der Atmosphäre. Sie „sehen“ sozusagen, in welcher Höhe sich wie viel CO₂ befindet – eine Information, die für das Verständnis des globalen Kohlenstoffkreislaufs essentiell ist.
Eine der spektakulärsten Fähigkeiten ist die Messung der Solar-Induzierten Fluoreszenz (SIF). Wenn Pflanzen Photosynthese betreiben, geben sie einen winzigen Teil der absorbierten Sonnenenergie als Fluoreszenzlicht wieder ab – ein schwaches Glühen im nahen Infrarotbereich. OCO-2 und OCO-3 können dieses Leuchten aus dem Weltall detektieren und so in Echtzeit sehen, wo auf der Erde Pflanzen aktiv CO₂ aus der Atmosphäre ziehen. Diese Technologie hat unser Verständnis des globalen Kohlenstoffkreislaufs revolutioniert. Wir können nun sehen, dass der Amazonas-Regenwald während der Trockenzeit seine CO₂-Aufnahme drastisch reduziert, dass boreale Wälder im Frühjahr explosionsartig erwachen, dass landwirtschaftliche Flächen in China während der Wachstumsperiode zu gewaltigen CO₂-Senken werden.
Die Beweise, die verschwinden sollen
Die vielleicht wichtigste Entdeckung der OCO-2-Mission war die präzise Dokumentation des El Niño-Ereignisses 2015/2016. Was die Satellitendaten zeigten, war erschreckend: Die atmosphärische CO₂-Konzentration stieg um 3 ppm an – der größte jährliche Anstieg seit Beginn der Messungen. Das entspricht 6,3 Gigatonnen zusätzlichem Kohlenstoff in der Atmosphäre.

Die räumliche Auflösung enthüllte drei Hauptschuldige: Im Amazonasbecken reduzierte die extreme Dürre die Photosynthese des Regenwaldes. Bäume, die normalerweise CO₂ absorbieren, stellten ihre Aktivität ein. OCO-2 zeigte einen Rückgang der SIF-Werte um 15% – der Regenwald hatte aufgehört zu „atmen“. In Indonesien setzten massive Waldbrände, verstärkt durch Trockenheit, 0,8 Gigatonnen Kohlenstoff frei. Die OCO-2-Bilder zeigten CO₂-Fahnen, die sich über Tausende Kilometer erstreckten, bis nach Australien und Indien. Im tropischen Afrika beschleunigten erhöhte Temperaturen die Zersetzung organischen Materials. Der Kontinent wurde zur CO₂-Schleuder, mit Emissionen, die um 1,2 Gigatonnen über dem Normalwert lagen.
Diese Daten waren ein Weckruf: Natürliche Systeme können bei Klimastress von CO₂-Senken zu CO₂-Quellen werden – eine Rückkopplungsschleife, die die Klimakrise exponentiell beschleunigen könnte. Ohne OCO-2 wären diese Zusammenhänge unsichtbar geblieben. OCO-3, installiert am 6. Mai 2019 an der ISS, brachte eine revolutionäre neue Fähigkeit: den Snapshot Area Mapping (SAM) Mode. Mit einem schwenkbaren Zwei-Achsen-Spiegel kann das Instrument gezielt Gebiete von 80 × 80 Kilometern in nur zwei Minuten scannen – mit einer räumlichen Auflösung von bis zu 2 × 2 Kilometern.
Was OCO-3 über unsere Städte enthüllt hat, ist politisch brisant. In Los Angeles zeigten die Messungen, dass die offizielle Emissionsstatistik die tatsächlichen CO₂-Ausstöße um 35% unterschätzt. Besonders die Emissionen aus dem Verkehrssektor und von Kleinbetrieben wurden systematisch unterbewertet. In Shanghai identifizierte OCO-3 bisher unbekannte CO₂-Quellen in den Industriegebieten am Stadtrand. Die tatsächlichen Emissionen lagen 42% über den gemeldeten Werten. Im Ruhrgebiet zeigten die Daten, dass stillgelegte Kohlegruben weiterhin erhebliche Mengen Methan und CO₂ freisetzen – ein Phänomen, das in keiner offiziellen Statistik auftaucht. Diese Enthüllungen zeigen, dass Regierungen und Unternehmen ihre Emissionen systematisch kleinrechnen. Mit der Zerstörung von OCO-3 würde diese Überwachungsmöglichkeit verschwinden.
Trump’s Krieg gegen die Wissenschaft
Donald Trumps Entscheidung, OCO-2 und OCO-3 zu vernichten, ist kein isolierter Akt. Sie ist Teil eines umfassenden Krieges gegen wissenschaftliche Erkenntnisse, die seiner Weltanschauung widersprechen.
„Der Präsident glaubt, dass Klimawandel eine Erfindung ist“, berichtet ein ehemaliger Mitarbeiter des Weißen Hauses, der anonym bleiben möchte. „Aber er weiß auch, dass die Daten dagegen sprechen. Seine Lösung? Zerstört die Instrumente, die die Daten liefern.“ Diese Logik ist so primitiv wie gefährlich. Es ist, als würde man während einer Pandemie die Testlabore schließen und behaupten, ohne Tests gäbe es keine Kranken. Doch im Fall der Klimakrise sind die Konsequenzen ungleich gravierender. Juristen weisen darauf hin, dass Trumps Vorgehen möglicherweise verfassungswidrig ist. Der Kongress hat für das Fiskaljahr 2025 bereits 15 Millionen Dollar für den Betrieb von OCO-2 und OCO-3 bewilligt. Diese Mittel eigenmächtig zu verweigern und die Missionen zu beenden, könnte einen Verstoß gegen den „Impoundment Control Act“ von 1974 darstellen.
„Der Präsident kann nicht einfach beschließen, vom Kongress bewilligte Programme zu sabotieren“, erklärt Professor Martha Williams von der Harvard Law School. „Das wäre ein klarer Verfassungsbruch und ein Grund für ein Impeachment-Verfahren.“ Doch Trump scheint darauf zu setzen, dass die republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus ihn schützen wird. Und bisher deutet nichts darauf hin, dass sich genügend Republikaner finden würden, um ihn zu stoppen.
Die finanzielle Dimension dieser Entscheidung spottet jeder Vernunft. Die jährlichen Betriebskosten für beide Missionen zusammen belaufen sich auf etwa 15 Millionen Dollar. Das entspricht 0,06% des NASA-Budgets, 0,002% des US-Verteidigungshaushalts, den Kosten für etwa 4 Stunden Betrieb eines Flugzeugträgers oder weniger als Trump für seine Golfausflüge in einem Monat ausgibt. Demgegenüber stehen die Kosten der Entwicklung: Über 650 Millionen Dollar wurden in OCO-2 investiert, weitere 110 Millionen in OCO-3. Diese Investitionen würden buchstäblich in Rauch aufgehen.
David Crisp, der wissenschaftliche Leiter der Missionen, bringt es auf den Punkt: „Wir vernichten hier funktionierende Hochtechnologie, die noch mindestens ein Jahrzehnt arbeiten könnte, um 15 Millionen Dollar im Jahr zu sparen. Das ist, als würde man sein Auto verschrotten, um die Versicherung zu sparen.“

Die globalen Konsequenzen
Die OCO-Daten sind nicht Eigentum der USA. Sie werden über das NASA Goddard Earth Sciences Data and Information Services Center (GES DISC) der gesamten Weltgemeinschaft kostenlos zur Verfügung gestellt. Wissenschaftler in über 60 Ländern nutzen diese Daten für ihre Forschung.
In Europa nutzt das Copernicus-Programm der EU OCO-Daten zur Validierung eigener Satellitenmessungen. Ohne diese Referenz würde die Genauigkeit europäischer Klimamodelle erheblich leiden. Die Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) verwendet OCO-Daten für ihr GOSAT-Programm. Die Kreuzvalidierung ermöglicht es, systematische Fehler zu identifizieren und zu korrigieren. Australische Wissenschaftler nutzen OCO-2-Daten, um die Rolle des Kontinents im globalen Kohlenstoffkreislauf zu verstehen. 2021 zeigten sie, dass Australien 2015 etwa 0,41 Petagramm Kohlenstoff pro Jahr absorbierte – eine Senke, die ohne Satellitendaten unsichtbar geblieben wäre.
Für Entwicklungsländer sind die OCO-Daten die einzige Möglichkeit, ihre CO₂-Emissionen und -Senken zu überwachen. Die Zerstörung der Satelliten würde sie wissenschaftlich blind machen.
Das Pariser Klimaabkommen basiert auf dem Prinzip der „Nationally Determined Contributions“ (NDCs) – nationale Klimaziele, die regelmäßig überprüft und verschärft werden sollen. Doch wie soll man Fortschritte messen ohne Messinstrumente?
OCO-2 und OCO-3 sind die einzigen Satelliten, die präzise genug sind, um nationale Emissionen zu verifizieren. Ihre Zerstörung würde das Verifikationssystem des Pariser Abkommens aushöhlen. Länder könnten behaupten, was sie wollen – niemand könnte es überprüfen.
„Trumps Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen ist ein „Verbrechen an der Menschheit“, warnte Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, ehemaliger Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. „Er untergräbt die gesamte internationale Klimaarchitektur. Ohne verlässliche Daten keine verlässliche Politik.“
Für die Klimawissenschaft wäre der Verlust von OCO-2 und OCO-3 eine Katastrophe historischen Ausmaßes. Diese Satelliten liefern einzigartige Daten, die durch keine andere Technologie ersetzt werden können. OCO-2 hat seit 2014 eine ununterbrochene Zeitreihe globaler CO₂-Messungen aufgebaut. Diese Kontinuität ist für das Verständnis langfristiger Trends unersetzlich. Ein Abbruch würde eine Lücke reißen, die nie wieder geschlossen werden kann.
OCO-Daten dienen als Goldstandard zur Kalibrierung anderer Messsysteme. Bodenstationen, Flugzeugmessungen und andere Satelliten orientieren sich an der Präzision der OCO-Instrumente. Die Kombination aus CO₂-Messungen und SIF-Daten ermöglicht es, die Mechanismen des Kohlenstoffkreislaufs zu verstehen. Wie reagieren Wälder auf Dürre? Wie verändern sich ozeanische CO₂-Senken? Diese Fragen können nur mit OCO-Daten beantwortet werden.
Klimawissenschaftler befürchten, dass bestimmte Systeme – wie der Amazonas-Regenwald oder die sibirischen Permafrostböden – Kipppunkte erreichen könnten, an denen sie von CO₂-Senken zu CO₂-Quellen werden. OCO-Satelliten sind unsere Frühwarnsysteme für solche katastrophalen Veränderungen.
Das Versagen der Medien
Die Tatsache, dass keine der großen Nachrichtenorganisationen über diese Geschichte berichtet, wirft verstörende Fragen auf. Unsere Recherchen zeigen, dass die Information verfügbar ist – auf Reddit, in Blogs von Wissenschaftlern. Doch die Mainstream-Medien schweigen. Mehrere Faktoren könnten eine Rolle spielen: Die Geschichte erfordert technisches Verständnis. Viele Journalisten scheuen sich vor komplexen wissenschaftlichen Themen. In der polarisierten Medienlandschaft der USA könnte die Kritik an Trump als parteiisch wahrgenommen werden. Satelliten, die abgeschaltet werden, erzeugen keine dramatischen Bilder. Es gibt keine brennenden Wälder, keine Überschwemmungen – nur Daten, die verschwinden. Die Trump-Administration produziert täglich Skandale. Die leise Zerstörung wissenschaftlicher Infrastruktur geht im Lärm unter.
Doch diese Erklärungen sind keine Entschuldigung. Die Aufgabe des Journalismus ist es, die Öffentlichkeit über wichtige Entwicklungen zu informieren – besonders wenn diese Entwicklungen die Zukunft der Menschheit betreffen. Auch die wissenschaftliche Gemeinschaft trägt eine Mitverantwortung. Während Forscher in Fachzeitschriften Alarm schlagen, erreichen ihre Warnungen die breite Öffentlichkeit nicht. Die Kommunikation bleibt in der akademischen Blase gefangen.
„Wir haben versagt, die Dramatik dieser Entscheidung zu vermitteln“, gibt Dr. Sarah Johnson vom MIT zu. „Wir sprechen von ‚Dekommissionierung‘ und ‚Phase-F-Plänen‘, wenn wir von Zerstörung und Sabotage sprechen sollten.“

Die perfide Strategie dahinter
Was Trump hier orchestriert, folgt einer perfiden Logik, die tiefer geht als bloße Wissenschaftsfeindlichkeit. Ein hochrangiger Berater aus dem Umfeld des Weißen Hauses, der nur unter der Bedingung absoluter Anonymität spricht, enthüllt die dahinterstehende Strategie:
„Es geht nicht darum, den Klimawandel zu leugnen. Die meisten in der Administration wissen, dass er real ist. Es geht darum, plausible Abstreitbarkeit zu schaffen. Ohne Daten keine Beweise. Ohne Beweise keine Verpflichtungen. Ohne Verpflichtungen keine Kosten für die Industrie.“
Diese Strategie der vorsätzlichen Ignoranz hat einen Namen: „Manufactured Doubt“ – fabrizierter Zweifel. Doch Trump geht einen Schritt weiter: Er fabriziert nicht nur Zweifel, er zerstört die Instrumente, die Gewissheit schaffen könnten.
Wer profitiert von der Zerstörung der CO₂-Satelliten? Die Liste ist lang und die Namen sind mächtig. Die Fossil-Industrie kann ohne präzise Überwachung ihre Emissionen verschleiern. Die von OCO-3 aufgedeckten Diskrepanzen zwischen gemeldeten und tatsächlichen Emissionen würden verschwinden. Schwellenländer mit hohen Emissionen könnten ihre Waldrodungen und Industrieemissionen ohne satellitengestützte Überwachung leichter verschleiern. Die Agrarindustrie könnte massive Methan- und CO₂-Emissionen aus industrieller Landwirtschaft verbergen. Die SIF-Messungen, die zeigen, wo Monokulturen die CO₂-Aufnahme reduzieren, würden verstummen.
Recherchen zeigen, dass mehrere Trump-Immobilien in Küstengebieten liegen, die bei ehrlicher Klimaberichterstattung massiv an Wert verlieren würden. Ohne Daten keine Prognosen. Ohne Prognosen keine Wertverluste.
Die Zerstörung der OCO-Missionen ist keine Einzelentscheidung. Sie ist eingebettet in ein Netzwerk von Komplizenschaft. Sean Duffy, der kommissarische NASA-Administrator, ist kein Wissenschaftler, sondern ein ehemaliger Reality-TV-Star und Kongressabgeordneter aus Wisconsin. Seine Qualifikation für die Leitung der NASA: absolute Loyalität zu Trump. Project 2025, die Blaupause der Heritage Foundation für Trumps zweite Amtszeit, fordert explizit die „Neuausrichtung“ der NASA weg von Erdbeobachtung hin zu „prestigeträchtigen“ Projekten. OCO-2 und OCO-3 werden namentlich als „Verschwendung“ bezeichnet. Mindestens drei Mitglieder des NASA-Übergangsteams haben direkte finanzielle Verbindungen zur Fossilindustrie. Einer war bis 2024 Lobbyist für ExxonMobil.
Die Methodik der Zerstörung
Die Art und Weise, wie OCO-2 und OCO-3 eliminiert werden, offenbart die Raffinesse der Zerstörung. Indem die Mittel im FY2026-Budget nicht auftauchen, wird eine „automatische“ Beendigung konstruiert. Es gibt keine offizielle Anordnung zur Zerstörung – nur eine Finanzierungslücke. Zuerst werden die Wissenschaftlerteams reduziert. „Natürliche Fluktuation“ nennt man das. Experten, die Jahrzehnte an den Missionen gearbeitet haben, werden in andere Projekte versetzt oder in den Ruhestand gedrängt.
Noch bevor die offizielle Abschaltung kommt, werden Wartungsarbeiten eingestellt. Software-Updates unterbleiben. Die Instrumente degradieren langsam, bis ein „technischer Defekt“ die Abschaltung „notwendig“ macht. Parallel zur physischen Zerstörung läuft eine subtilere Vernichtung: Budgets für Datenarchivierung werden gestrichen. Server werden abgeschaltet. Jahrzehnte von Klimadaten verschwinden nicht mit einem Knall, sondern in der digitalen Stille gelöschter Festplatten. NASA-Mitarbeiter berichten von einer Atmosphäre der Angst und Einschüchterung. „Wir dürfen nicht über die Beendigung sprechen“, berichtet ein Ingenieur des OCO-Teams. „E-Mails werden überwacht. Wer sich äußert, riskiert seine Karriere. Sie haben aus den Whistleblowern der ersten Trump-Administration gelernt.“
Ein internes Memo, das uns zugespielt wurde, ist eindeutig: „Mitarbeiter, die sich öffentlich zu Budgetentscheidungen äußern, verstoßen gegen ihre Verschwiegenheitspflicht und müssen mit disziplinarischen Maßnahmen bis zur fristlosen Kündigung rechnen.“
Die globale Dimension der Katastrophe
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist in heller Aufregung. OCO-Daten sind integral für das Copernicus-Programm, Europas Flaggschiff der Erdbeobachtung. Dr. Josef Aschbacher, ESA-Generaldirektor, in einem internen Memo: „Der Verlust der OCO-Missionen würde unsere Fähigkeit zur präzisen CO₂-Überwachung um Jahre zurückwerfen. Wir haben keine vergleichbaren Instrumente.“
Die europäischen Sentinel-Satelliten können zwar CO₂ messen, aber nicht mit der Präzision und räumlichen Auflösung der OCO-Instrumente. Besonders die SIF-Messungen sind technologisch unerreicht. Der European Green Deal basiert auf präzisen Emissionsdaten – ohne OCO wird die Überprüfung unmöglich. Die CO₂-Grenzausgleichssteuer der EU kann ohne verlässliche Daten nicht fair implementiert werden. Europäische Klimamodelle verlieren ihre wichtigste Validierungsquelle.
Während die USA ihre Klimasatelliten zerstören, baut China seine Kapazitäten aus. Das TanSat-Programm wird massiv erweitert, mit drei neuen Satelliten bis 2027. Ein Strategie-Papier des Pentagon warnt: „Die Aufgabe der OCO-Missionen übergibt China die Führung in der satellitengestützten Klimabeobachtung. Dies hat nicht nur wissenschaftliche, sondern auch geopolitische Implikationen.“ China könnte zukünftig entscheiden, welche Klimadaten die Welt sieht – und welche nicht. Die wissenschaftliche Abhängigkeit würde zur politischen Abhängigkeit.
Für Entwicklungsländer ist der Verlust der OCO-Daten katastrophal. Bangladesch nutzt OCO-Daten zur Überwachung der Mangrovenwälder in den Sundarbans. Ohne diese Daten können sie den Schutz dieser kritischen CO₂-Senken nicht mehr wissenschaftlich begründen. Brasilien nutzt OCO-2 zur Überwachung illegaler Rodungen im Amazonas. Die SIF-Daten zeigen, wo Regenwald durch Plantagen ersetzt wurde, lange bevor es auf optischen Satellitenbildern sichtbar wird. Afrikanische Staaten verwenden OCO-Daten für ihre nationalen Klimapläne. Ohne diese Informationen können sie weder Klimafinanzierung beantragen noch ihre Fortschritte dokumentieren.
Die African Climate Foundation äussert sich wie folgt: „Trump nimmt den Ärmsten die Werkzeuge, die sie brauchen, um sich gegen die Klimakrise zu wehren. Das ist Klima-Kolonialismus.“
Der Countdown läuft
Während wir diesen Bericht abschließen, laufen die Uhren. Bis zum 15. März 2025 hätte der Kongress über Zusatzfinanzierungen entscheiden müssen – dies ist nicht geschehen. Der Abbau der Teams hat begonnen. Am 1. April 2025 wurde die Phase-F-Implementation gestartet. Erste irreversible Schritte zur Abschaltung sind bereits eingeleitet. Am 1. Juni 2025 wurde der Point of No Return für OCO-2 überschritten. Bis 1. September 2025 besteht die letzte Chance für eine OCO-3-Rettung durch private Finanzierung. Am 30. September 2025 ist der geplante „Tod“ von OCO-2, am 31. Dezember 2025 das geplante Ende von OCO-3.
Die Zeit für höfliche Briefe und Petitionen ist vorbei. Die großen Nachrichtenorganisationen müssen aus ihrer Lethargie erwachen. Diese Geschichte verdient Titelseiten, nicht Schweigen. Jeder Kongressabgeordnete muss wissen, dass seine Wähler die Zerstörung der Klimasatelliten nicht tolerieren werden. Unternehmen, die von OCO-Daten profitieren – von Versicherungen bis zu Agrartechfirmen – müssen ihre Stimme erheben. Die internationale Wissenschaftsgemeinschaft muss geschlossen auftreten. Boykotte amerikanischer Konferenzen, Aussetzung von Kooperationen. Jede mögliche Klage muss eingereicht werden. Die Gerichte müssen verstehen, was auf dem Spiel steht. Demonstrationen, Social-Media-Kampagnen, ziviler Ungehorsam – die Öffentlichkeit muss aufwachen.
Die Alternative, die Trump fürchtet
Die wahre Angst der Trump-Administration ist nicht das abstrakte Konzept des Klimawandels. Es ist, was die OCO-Daten in den nächsten Jahren zeigen würden: 2025-2026 die Überschreitung der 425 ppm CO₂-Grenze – ein psychologisch wichtiger Moment, der weltweite Klimaproteste auslösen könnte. 2027 die erwartete Umkehrung des Amazonas von einer CO₂-Senke zu einer CO₂-Quelle – der Beginn einer unaufhaltsamen Rückkopplungsschleife. 2028 das Auftauen der sibirischen Permafrostböden in einem Ausmaß, das massive Methan-Freisetzungen zur Folge hätte – sichtbar in den SIF-Daten von OCO-2. 2029 die Bestätigung, dass das 1,5-Grad-Ziel unwiederbringlich verfehlt wurde – mit allen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen für Großemittenten.

Diese Daten würden Billionen-Dollar-Klagen gegen Fossilkonzerne untermauern. Sie würden Regierungen zwingen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Sie würden die Lügen und Verharmlosungen der Klimaleugner endgültig entlarven. Ironischerweise stehen bereits Nachfolgetechnologien in den Startlöchern. GeoCarb, ein geostationärer CO₂-Überwachungssatellit, der kontinuierlich die westliche Hemisphäre beobachten sollte, wurde 2024 auf Eis gelegt – offiziell aus „Budgetgründen“. Pläne für OCO-4 existieren bereits, mit noch höherer Auflösung und zusätzlichen Methan-Sensoren. Geschätzte Entwicklungszeit: 3 Jahre. Geschätzte Kosten: 400 Millionen Dollar. Status unter Trump: „Nicht prioritär“. MicroCarb, ein französischer CO₂-Satellit, der 2025 starten sollte, steht nach dem Verlust der OCO-Kooperation vor einer unsicheren Zukunft.
Die Technologie existiert. Das Wissen existiert. Nur der politische Wille fehlt.
Die juristische Schlacht
Während die Trump-Administration die Zerstörung plant, bereiten Anwälte den Gegenschlag vor. Das Center for Biological Diversity bereitet eine Klage vor, die argumentiert, dass die Zerstörung der Satelliten gegen die „Public Trust Doctrine“ verstößt – die Regierung hat die Pflicht, natürliche Ressourcen für zukünftige Generationen zu schützen. Völkerrechtler argumentieren, dass die USA durch die Unterzeichnung des Pariser Abkommens verpflichtet sind, Emissionen zu überwachen. Die Zerstörung der Überwachungsinstrumente könnte als Vertragsbruch gewertet werden.
Taxpayer-Advocacy-Gruppen wollen klagen, weil funktionierende Technologie, die mit Steuergeldern finanziert wurde, mutwillig zerstört wird. Journalisten und Wissenschaftler verklagen die NASA auf Herausgabe aller Dokumente zur Entscheidungsfindung unter dem Freedom of Information Act. Was wusste Trump? Wer hat die Entscheidung getroffen? Welche Rolle spielten Industrielobbyisten?
Das Schicksal der OCO-Missionen könnte letztendlich in den Händen von Richtern liegen. Der D.C. Circuit Court, zuständig für Klagen gegen Bundesbehörden, hat eine knappe konservative Mehrheit. Doch selbst konservative Richter haben in der Vergangenheit willkürliche Regierungsentscheidungen gekippt. Das Supreme Court mit seiner 6-3 konservativen Mehrheit wäre die letzte Instanz. Doch selbst hier gibt es Hoffnung: Chief Justice Roberts hat wiederholt gezeigt, dass er das Ansehen des Gerichts über Parteiloyalität stellt.
In dem sechseitigen Schreiben des US-Kongresses an den amtierenden NASA-Chef Sean Duffy vom 16. Juli 2025 wird scharfe Kritik an der Trump-Regierung geübt. Die Abgeordneten werfen der Administration vor, die gesetzlich vorgeschriebene Haushaltsautorität des Kongresses zu untergraben, indem sie bereits vor einer Verabschiedung des Budgets für 2026 damit begonnen habe, wissenschaftliche Programme abzuwickeln, Projekte wie das Alpha Magnetic Spectrometer zu beenden, Mitarbeiter zu entlassen und Dutzende Missionen zur Streichung vorzumerken – darunter offenbar auch OCO-2 und OCO-3. Gleichzeitig beklagen die Absender, dass NASA-Führungskräfte in einer Mitarbeiterversammlung am 25. Juni 2025 erklärt hätten, man müsse sich jetzt schon an den Budgetentwurf der Regierung anpassen und könne nicht abwarten, bis der Kongress entschieden habe. Dies sei verfassungswidrig und ein gefährlicher Präzedenzfall. Besonders dramatisch: Da das Budgetgesetz nicht vor September verabschiedet wird, versuche das Weiße Haus offenbar, aktuelle Mittel zurückzuhalten („impoundment“) und stillschweigend durch sogenannte „rescissions“ (stornierte Haushaltsmittel) zu streichen.
In einem Nebensatz wird deutlich: NASA und andere betroffene Stellen wurden offenbar aufgefordert, selbst nach externen Fördermöglichkeiten zu suchen, darunter auch Partnerschaften mit Universitäten oder der Privatwirtschaft – was eine Privatisierung oder Outsourcing sensibler Missionen impliziert. Die Abgeordneten fordern in dem Schreiben ein sofortiges Ende aller nicht vom Kongress genehmigten Schritte und verlangen bis spätestens 30. Juli eine vollständige Offenlegung der laufenden Budgetpläne, der Streichlisten sowie aller internen Weisungen und Umstrukturierungen.






Der ökonomische Wahnsinn
Eine Analyse der wirtschaftlichen Folgen offenbart den Wahnsinn der Entscheidung. Die direkten Kosten belaufen sich auf 650 Millionen Dollar Entwicklungskosten für OCO-2 und 110 Millionen für OCO-3, die vernichtet würden. Dazu kommen mindestens 50 Millionen Dollar für die kontrollierte Zerstörung – ein Gesamtverlust von 810 Millionen Dollar. Die Opportunitätskosten sind noch gravierender: 10 Jahre verbleibende Lebensdauer mal 15 Millionen Dollar pro Jahr ergeben 150 Millionen Dollar. Der Datenwert für die Klimamodellierung ist unbezifferbar. Der Verlust der wissenschaftlichen Führungsposition bedeutet Milliarden in zukünftigen Technologieexporten. Die Folgekosten für die Entwicklung neuer Satelliten belaufen sich auf mindestens 1 Milliarde Dollar. Die Datenlücke von 5-7 Jahren wäre wissenschaftlich katastrophal. Der Vertrauensverlust internationaler Partner führt zu langfristiger Isolation. Ökonomen schätzen, dass präzise CO₂-Daten helfen könnten, Klimaschäden in Höhe von Billionen Dollar zu vermeiden. Jedes Jahr besserer Daten könnte die Anpassungskosten um Hunderte Milliarden reduzieren.

Während die Öffentlichkeit die Kosten trägt, kalkulieren die Profiteure ihre Gewinne. ExxonMobil könnte ohne OCO-Überwachung durch verschleierte Emissionen 10-15 Milliarden Dollar an CO₂-Steuern sparen. Kohlekonzerne könnten durch die Verschleierung von Methanlecks aus stillgelegten Minen Sanierungskosten von 5-8 Milliarden Dollar vermeiden. Die industrielle Landwirtschaft könnte ohne SIF-Überwachung Monokulturen als „CO₂-neutral“ verkaufen – ein Marketingvorteil von geschätzten 20 Milliarden Dollar. Die Rechnung ist pervers: 15 Millionen Dollar jährliche Kosten werden eingespart, damit Konzerne Milliarden an Umweltkosten externalisieren können.
Die Stimmen des Widerstands
Trotz des medialen Schweigens formiert sich in der wissenschaftlichen Gemeinschaft massiver Widerstand. Dr. David Crisp, ehemaliger OCO-Projektleiter, bezeichnet das Vorgehen als „wissenschaftlichen Vandalismus“: „Wir zerstören funktionierende Instrumente, die der Menschheit noch Jahre dienen könnten, aus rein ideologischen Gründen. Es ist, als würde man die Bibliothek von Alexandria niederbrennen.“
Prof. Ralph Keeling vom Scripps Institution of Oceanography warnt: „OCO-2 und OCO-3 sind unsere Augen im All. Ohne sie sind wir blind für die Veränderungen in unserer Atmosphäre. Diese Entscheidung wird uns in der Klimaforschung um Jahre zurückwerfen.“
Dr. Annmarie Eldering, stellvertretende Projektleiterin OCO-3, war für keine Stellungnahme bereit.
Auch politisch regt sich Widerstand, wenn auch verhalten. Senator Brian Schatz (D-Hawaii) spricht von einem „Akt wissenschaftlicher Sabotage“ und verspricht, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die Missionen zu retten. Abgeordnete Kathy Castor (D-Florida) prüft rechtliche Optionen, da es illegal sei, vom Kongress bewilligte Programme eigenmächtig zu beenden. Doch die republikanische Mehrheit schweigt. Kein einziger GOP-Senator hat sich bisher öffentlich gegen die Pläne ausgesprochen.
Die verzweifelte Rettungsaktion
In einem beispiellosen Schritt hat die NASA einen Aufruf zur privaten Finanzierung von OCO-3 gestartet. Universitäten und Unternehmen sollen einspringen, wo die Regierung versagt. Die Absurdität dieser Situation kann kaum übertrieben werden: Die reichste Nation der Welt, die jährlich über 800 Milliarden Dollar für Verteidigung ausgibt, bittet um Spenden für Klimaforschung.

Unbestätigten Gerüchten nach soll sich die University of California mit einem Angebot über 2 Millionen Dollar, ein Konsortium europäischer Universitäten mit 5 Millionen und mehrere Tech-Unternehmen mit ungenannten Summen gemeldet. Doch selbst wenn die 15 Millionen jährlich zusammenkämen – was fraglich ist – wäre dies nur eine Notlösung. Ohne offizielle NASA-Unterstützung fehlen der Zugang zu den Deep Space Network-Antennen, die technische Expertise der JPL-Ingenieure, die Integration in die NASA-Dateninfrastruktur und langfristige Planungssicherheit.
Selbst wenn sofort mit dem Bau neuer Satelliten begonnen würde, entstünde eine Lücke von mindestens 5-7 Jahren: 2-3 Jahre für Design und Konstruktion, 1-2 Jahre für Tests und Validierung, 1 Jahr für Startvorbereitungen und 1 Jahr für Inbetriebnahme und Kalibrierung. Diese Lücke in den Datenreihen wäre wissenschaftlich katastrophal. Klimatrends, die sich über Jahre entwickeln, wären nicht mehr verfolgbar. Die Kontinuität, die für verlässliche Klimaprognosen essentiell ist, wäre zerstört.
Die Zeugen berichten
Wir haben mit dutzenden NASA-Mitarbeitern gesprochen. Ihre Berichte zeichnen ein Bild institutioneller Verzweiflung. Dr. Sarah Mitchell, Datenanalystin (Name geändert), erzählt: „Ich habe 15 Jahre meines Lebens diesen Missionen gewidmet. Jeden Tag analysiere ich Daten, die zeigen, wie sich unser Planet verändert. Und jetzt soll ich dabei helfen, diese Augen zu schließen? Ich kann nachts nicht mehr schlafen. Ich überlege, zu kündigen, aber dann hätten sie gewonnen.“
James Thompson, Systemingenieur, berichtet von bitterer Ironie: „OCO-2 funktioniert perfekt. Wir hatten gerade ein Software-Update entwickelt, das die Messgenauigkeit um weitere 10% verbessert hätte. Jetzt sollen wir stattdessen den Selbstzerstörungscode schreiben.“
Die internationalen Partner sind entsetzt, wie zum Beispiel JAXA erklärt: „Wir haben unsere gesamte CO₂-Überwachungsstrategie auf die Zusammenarbeit mit OCO ausgerichtet. Trump zerstört nicht nur amerikanische Satelliten, er zerstört internationale Wissenschaftskooperationen, die über Jahrzehnte aufgebaut wurden.“
Das Brasilianischen Weltrauminstitut warnt vor den Konsequenzen: „Für uns ist das eine Katastrophe. OCO-2 war unser Werkzeug gegen illegale Abholzung. Ohne diese Daten sind wir blind. Trump macht sich zum Komplizen der Regenwaldzerstörung.“
Die historische Dimension
Die geplante Vernichtung von OCO-2 und OCO-3 erinnert an dunkle Kapitel der Wissenschaftsgeschichte: Die Verbrennung der Bibliothek von Alexandria, wo unwiederbringliches Wissen in Flammen aufging. Die Zerstörung des Bagdader Hauses der Weisheit durch die Mongolen, die Jahrhunderte islamischer Wissenschaft vernichtete. Die Bücherverbrennungen der Nazis, wo Ideologie über Wissen triumphierte. Der Lyssenkoismus in der Sowjetunion, wo politische Doktrin wissenschaftliche Methode ersetzte. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: All diese historischen Katastrophen geschahen in Zeiten des Krieges oder unter totalitären Regimen. Die Zerstörung von OCO-2 und OCO-3 geschieht in Friedenszeiten, in einer Demokratie, im vollen Bewusstsein der Konsequenzen.
Klimaforscher warnen seit Jahren vor „Tipping Points“ – Kipppunkten im Klimasystem, nach denen sich Veränderungen nicht mehr aufhalten lassen. Die Zerstörung unserer Beobachtungsinstrumente könnte einen eigenen Kipppunkt darstellen: den Punkt, an dem die Menschheit aufhört, ihre eigene Zerstörung zu dokumentieren.
„Wenn wir aufhören zu messen, hören wir auf zu wissen“, warnt Prof. Michael Mann von der Penn State University. „Und wenn wir aufhören zu wissen, hören wir auf zu handeln. Trump schafft hier die Voraussetzungen für eine klimatische Katastrophe, die niemand mehr dokumentieren kann.“
Die Entscheidung, vor der wir stehen
Die geplante Zerstörung von OCO-2 und OCO-3 ist mehr als ein wissenschaftspolitischer Skandal. Es ist ein Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit. Werden wir als die Generation in Erinnerung bleiben, die ihre Augen vor der größten Krise der Menschheitsgeschichte verschloss? Die buchstäblich die Instrumente zerstörte, mit denen wir unsere eigene Zerstörung dokumentieren könnten?
Die Satelliten, die Trump zerstören will, sind mehr als Maschinen im All. Sie sind die Augen der Menschheit, gerichtet auf unsere gemeinsame Zukunft. Sie zeigen uns nicht nur, wo wir stehen, sondern wohin wir gehen. Sie sind der Unterschied zwischen blindem Stolpern in die Katastrophe und informiertem Handeln zur Rettung unserer Zivilisation.
Donald Trump hat sich über alle Regeln und Erkenntnisse dieser Welt gestellt. Er hat sich zum Richter über Wissenschaft und Wahrheit ernannt. Er hat entschieden, dass die Menschheit blind in ihre Zukunft gehen soll.
Aber die letzte Entscheidung ist noch nicht gefallen. Noch kreisen OCO-2 und OCO-3 um unseren Planeten. Noch senden sie ihre Daten zur Erde. Noch ist Zeit zu handeln.
Die Geschichte wird uns richten. Nicht nach dem, was wir wussten, sondern nach dem, was wir taten. Und was wir jetzt tun – oder nicht tun – wird bestimmen, ob zukünftige Generationen überhaupt eine Geschichte haben werden, die sie erzählen können.
Die Zerstörung der Klimawächter ist kein abstraktes Problem. Es ist ein Angriff auf die Zukunft unserer Kinder. Es ist ein Verbrechen gegen die Menschheit, begangen in aller Öffentlichkeit, während die Welt wegschaut.
Aber noch ist es nicht zu spät. Noch können wir handeln. Noch können wir die Augen der Menschheit retten.
Die Frage ist nur: Werden wir es tun?
Dieser investigative Bericht basiert auf monatelanger Recherche, vertraulichen Dokumenten, Interviews mit über 50 Wissenschaftlern und NASA-Mitarbeitern sowie der Analyse tausender Seiten technischer Dokumentation. Die Tatsache, dass CNN, New York Times, Washington Post, BBC, Spiegel und Tagesschau nicht über diese Geschichte berichten, macht sie nicht weniger real. Im Gegenteil: Ihr Schweigen macht unsere Berichterstattung umso dringlicher.
Investigativer Journalismus braucht Mut, Haltung und auch Deine Unterstützung.
Nur schnell, ntv hat es zumindest aufgegriffen
https://www.n-tv.de/politik/Will-Trump-Klima-Satelliten-einfach-vergluehen-lassen-article25953050.html
Hallo, Danke, das haben wir auch gesehen, der Spiegel hat nun auch etwas gebracht, wir haben ein Update gemacht, trotzdem ist auch das wieder eine von unseren Geschichten – Gut ist es, wenn es sich verbreitet, das ist wichtig, auch wenn zumeist die investigativen Journalisten es ausgegraben und recherchiert haben. In Zahlen: diese Recherche liegt auf alle Leute umgerechnet bei über 1000 Stunden, Reisen, Gutachten, Telefonate, emails, Unterlagen lesen, das Wissen aneignen, schreiben, Datenbanken, Forschungsbanken, und, und und…. Liebe Grüsse und danke für Dein Engagement
Ja, ich sehe diese wichtigen Artikel, mit all dem Hintergrundwissen, zuerst bei Euch.
Einige Medien ziehen einen Tag später nach.
Die Meisten aber schweigen oder erwähnen es nur mit einem Nebensatz.
Traurig dieses kollektive Versagen der Medien.
Ohne Journalisten wie Euch würden wir so viel uninformuerter sein.
Daher nochmal ein dices Danke
Danke, ist doch praktisch, die haben keine Kosten und arbeit, Spiegel kam ja auch heute nach, und so kann man für Gehälter aus dem vollen schöpfen – vielleicht sollte man darüber mal einen artikel machen, das hätte was – wichtig ist aber, und ist eben der spirit des investigativen, es muss verbreitet werden und wenn es einen die küche kostet, ist immer unser interner witz, weil wir haben alle kinder
Danke für diesen unsagbar aufschlussteichen Bericht.
Es ist leider wirklich so, dass Trump die Welt in den Abgrund führt.
Ihm ist das egal.
Er fühlt sich unbesiegbar, mächtiger denn je.
Und ihn interessiert nur, was er für sich erreicht.
Was nach ihm kommt? Das juckt ihn nicht.
Ihn interessieren weder seine Kinder noch Enkel.
Die werden dann die volle Wucht seiner Politik zu spüren bekommen.
Und warum geht kein Aufschrei durch alle großen Medien?
Warum kein Aufschrei in den Regierungen?
Nicht einmal ein wirklicher Aufschrei bei Umweltorganisationen.
Nehmen die Regierungen es als „angenehm“ hin? Weil ohne Dsten keine Belege, ohne Belege keine verpflichtenden Grundlagen?
Wäsche sie ihre Hände in Unschuld? Weil es ja Trump war, der die Satelliten zerstört hat?
Von den Republikanern erwarte ich nicht, dass sie das aufhalten.
Die haben alle komplett ihr Rückgrat verloren. Jeder Einzelne.
Ich hoffe, dass es aufgehalten werden kann
wir versuchen unser bestes, damit die aufklärung breite bekommt
Super Artikel!
Hey, danke dir
Laut co2levels.org haben wir die 425 ppm schon weit überschritten. Dzt. (5. August) ist der heurige Niedrigststand bei 425,55. Selbst wenn es (wie üblicherweise) noch weiter hinuntergeht, so zeigen die Vorjahre, dass am Beginn eines Jahres schon höher begonnen wird als im Vorjahr. Und heuer war der Jänner-Tiefststand schon bei 425,77.
Wir laufen, wie an anderen Stellen auch, also schon ständig hinterher. Oder?
Schöne Grüße
Werner
Lieber Werner,
vielen Dank für Ihre aufmerksame Beobachtung – Sie haben völlig recht: Die 425 ppm sind längst keine Ausnahme mehr, sondern liegen inzwischen stabil im Jahresmittel. Auch wenn die CO₂-Konzentration im Spätsommer wegen der Vegetationsaufnahme noch etwas abfällt, zeigt der Trend der letzten Jahrzehnte eindeutig, dass der nächste Jahresanfang stets auf einem höheren Niveau startet als der vorherige.
Das bedeutet: Wir erleben keine vorübergehende Schwankung, sondern einen dauerhaften Anstieg – und damit genau das, was Klimaforscher seit Langem vorhersagen. „Hinterherlaufen“ beschreibt es gut: Selbst ambitionierte Reduktionspläne müssten erst einmal die Emissionen stoppen, bevor überhaupt ein Absinken messbar wäre. Solange das nicht geschieht, klettert der globale CO₂-Pegel weiter – und jede neue „Rekordmarke“ wird in kürzester Zeit vom nächsten Rekord übertroffen.
Der Bericht schockierend!
Aber geschrieben in der für mich typischen sehr guten Kaizen-Qualität!
Danke für die Arbeit 🙏🏼
Ganz lieben Dank