Geht doch! – Warum wir den AfD-Wählerinnen und -Wählern gerne beim Kofferpacken helfen

VonRainer Hofmann

Juli 4, 2025

Stellen wir uns einen Moment lang das Unvorstellbare vor – nein, nicht dass Friedrich Merz ein soziales Gewissen entdeckt oder Alice Weidel ein Migrantenheim besucht. Sondern: 42 % der AfD-Wähler wollen Deutschland verlassen. Für immer. Laut einer vielzitierten Grafik aus den sozialen Medien. Gut, die genaue Zahl ist nicht verifiziert – aber wer wird denn bei derlei Glücksaussichten auf Kommastellen achten? Denn siehe da: Eine repräsentative YouGov-Umfrage vom Mai 2025 ergab sogar etwas noch Schöneres. 55 % der AfD-Anhängerschaft würden „auf jeden Fall“ auswandern, weitere 24 % „wahrscheinlich“. Macht zusammen 79 %, die bereit wären, ihr Vaterland zu verlassen – jenes Land, das sie bei jeder Gelegenheit mit der Kraft eines schlecht gelaunten Stammtischs verteidigen. Und nun möchten sie gehen? Unsere Antwort: Geht doch!

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Dieselben Menschen, die beim Anblick eines Flüchtlingsbootes sofort den Untergang des Abendlandes beschwören, träumen jetzt vom Ticket in die Freiheit – wohin auch immer. Vielleicht nach Ungarn, wo Meinungsfreiheit im Sonderangebot ist. Oder nach Russland, wo der Begriff „Heimatliebe“ noch von ganz oben diktiert wird. Oder sie siedeln auf Telegram um – da ist wenigstens der Horizont flach genug für alle. Man könnte natürlich sarkastisch fragen: Was hält sie noch? Der Genderwahn? Die Wärmepumpe? Die öffentlich-rechtliche Wetterkarte mit arabischen Städten? Aber das wäre kleinlich. Denn in Wahrheit gebührt diesen 79 % unser Dank – nicht für das, was sie gesagt haben, sondern für das, was sie uns ermöglichen: eine Vision eines Deutschlands mit mehr Vernunft, mehr Anstand – und deutlich weniger Wut auf alles, was atmet.

Natürlich wird es traurig, wenn sie gehen. Die Fleischtheken werden leerer, die Kommentarspalten stiller, die Reichsbürgergruppen kleiner. Aber wir sind bereit, Opfer zu bringen. Und sollten sie beim Packen Hilfe brauchen – wir stehen bereit. Mit Kofferwagen, Thermoskannen und einem freundlichen Abschiedslächeln. Oder, wie man auf AfD-Deutsch sagen würde: „Wir wollen nur das Beste für unser Land.“ In diesem Fall: ihre Ausreise.

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Marion Harms
Marion Harms
2 Monate zuvor

Auswanderung von AfD-Anhöngern?! Das wäre sehr schön, um so mehr Menschen können in dieses Land kommen, weil sie vielleicht vertrieben wurden oder alles verloren haben, sie würden gern qualifizierte Arbeit leisten, sich bilden und dem Staat förderlich sein, und sich somit aktiv an der Demokratie beteiligen. Ideal!
Beim besagten geringen Bildungsniveau und Hilfsarbeitertum vieler AfD-Wähler frage ich mich allerdings wer sie aufnimmt.

Lutz Bergener
Lutz Bergener
2 Monate zuvor

Mega geiler Bericht !!!!!!!!!!

Ela Gatto
Ela Gatto
2 Monate zuvor

Ich spende gerne Koffer 🙂

Martin Preuß
Martin Preuß
2 Monate zuvor

Ich helfe gerne, zwei Koffer habe ich auch noch übrig. Weg mit den Faschisten und Neonazis. Aber bitte niemals wiederkommen,

Adrian
Adrian
2 Monate zuvor

Ich biete 3 Koffer und eine Wanderkarte

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