Es hätte ein patriotischer Coup werden sollen – ein Symbol technischer Eigenständigkeit, wirtschaftlicher Wiedergeburt und nationalistischer Identität: das von Donald Trump angekündigte „All-American Smartphone“, vorgestellt mit Stars-and-Stripes-Pathos, MAGA-Flair und einer goldenen Startseite, die angeblich Freiheit atmet. Doch wie jetzt öffentlich wurde, wird das Gerät nicht etwa in Detroit, Dallas oder Des Moines gefertigt – sondern ausgerechnet in China. In dem Land also, das Trump selbst als Amerikas Erzfeind stilisiert, für die Deindustrialisierung verantwortlich macht und mit Strafzöllen überzieht. Ironie made in Shenzhen.

Während der Präsident sein neuestes Prestigeprojekt auf Truth Social feierte – samt Werbespot mit Adler, Stahlfabrik und Bibelvers – brodelte es hinter den Kulissen der republikanischen Rechten gewaltig. Trump steht unter massivem Druck, denn sein eigenes Lager zerfleischt sich gerade in Echtzeit. Carlson gegen Hannity, Greene gegen Graham, Bannon gegen alles – der innere Zirkel des MAGA-Kults ist in Aufruhr. Der Grund: Trumps unklare Linie zur Eskalation zwischen Israel und Iran – und nun auch noch ein Smartphone, das so gar nicht in das America-First-Narrativ passt.
„Es ist Orwell, Mann. Sie erzählen uns, was wir hassen sollen – und verkaufen’s dann aus China“, polterte Tucker Carlson. Charlie Kirk sprach von einem Desaster für die Glaubwürdigkeit, während Steve Bannon sich gewohnt hysterisch echauffierte, das Ganze torpediere nicht nur die Koalition, sondern auch das „zentralste Vorhaben: die Deportationen“. Dass Trump indes versichert, das Telefon sei nur vorübergehend in Asien gefertigt worden, weil „die Demokraten die Fabriken ruiniert“ hätten, sorgt selbst bei wohlmeinenden Republikanern für verhaltenes Naserümpfen. „Das ist wie ein Big Mac mit importiertem Rind aus Venezuela“, ätzte ein konservativer Tech-Investor hinter vorgehaltener Hand.
Und so steht Trump, der einst versprach, Amerika technologisch wieder an die Weltspitze zu führen, nun mit einem Produkt da, das an der Heimatfront Vertrauen kostet und international Spott einbringt. Die Ironie könnte kaum größer sein: Ausgerechnet der Präsident, der den industriellen Nationalstolz wiederbeleben wollte, lässt nun in Fernost produzieren – und entfacht damit ein politisches Feuer, das er selbst nicht mehr kontrollieren kann. Während sein Telefon unter dem Druck der internen Machtkämpfe überquillt, könnte der größte Schaden ein ganz anderer sein: der Verlust des Narrativs vom konsequenten Patrioten. Denn was bringt ein „All-American Phone“, wenn es innen drin rot leuchtet – made in China?
Bitte mehr davon! Besser kann sich DT gar nicht selbst vom Sockel stürzen.
…an uns soll es nicht liegen 🙂