Ein Golf namens Wahnsinn

VonRainer Hofmann

Mai 8, 2025

Es ist ein absurdes Theater, das sich in Washington abspielt – ein Stück, das den Titel „Golf von Amerika“ trägt, inszeniert von einer Regierung, die glaubt, die Geografie durch einfache Abstimmung umschreiben zu können. Man könnte lachen, wäre es nicht so bezeichnend für den Zustand einer Nation, die sich in einem Strudel aus Symbolpolitik und ideologischer Besessenheit verheddert hat.

Was ist ein Name? Für diese Regierung offenbar alles. Ein Golf wird umbenannt, nicht weil es der Realität entspricht, sondern weil es den Herrschenden gefällt. Der Golf von Mexiko verschwindet auf dem Papier, ersetzt durch einen „Golf von Amerika“, als wäre die Macht, Wörter zu verdrehen, die Macht, die Welt zu beherrschen. Doch die Küsten bleiben, das Meer bleibt – nur die Anmaßung wächst.

Man hat das Gefühl, eine Nation zu beobachten, die sich in den Spiegel sieht und ein verzerrtes Bild von sich selbst erblickt. Ein Spiegel, in dem Trumps Amerika das Einzige ist, was zählt. Eine Welt, in der die Geschichte gelöscht, die Geografie neu gezeichnet und die Realität dem Willen des Stärkeren unterworfen wird. Ein Golf namens Wahnsinn.

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