Die große Leere der Epstein Akten – und wie Washington die Wahrheit stranguliert

33.000 Seiten, unzählige schwarze Balken, ein Land, das nach Wahrheit schreit – und ein Washington, das sie lieber erstickt. Washington nennt es Transparenz, in Wahrheit ist es ein Hohn. Der Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses hat am Dienstag die angeblich brisanten Epstein-Akten veröffentlicht – in lieblosen Google-Drive-Ordnern, ohne Kontext, ohne Einordnung. Heraus kam ein Sammelsurium aus längst bekannten Gerichtsakten, altbekannten Palm-Beach-Protokollen und seitenweise geschwärzten Dokumenten. Ein politisches Schauspiel, das der Öffentlichkeit vorgaukeln soll, sie werde endlich informiert, während sie tatsächlich mit digitalem Papierkram abgespeist wird. Wer Antworten erwartete, fand vor allem eins: schwarze Balken.

Wir hatten große Teile dieser Akten bereits am 7. Juni 2025 unter https://kaizen-blog.org/der-tod-der-nicht-vergeht-wie-der-fall-jeffrey-epstein-die-usa-2025-erneut-erschuettert-inkl-nahezu-ungeschwaerzter-epstein-akte-im-beitrag/ +++ https://kaizen-blog.org/der-verborgene-pakt-warum-man-jeffrey-epstein-nur-versteht-wenn-man-das-erste-verfahren-von-2007-rekonstruiert-und-wie-ghislaine-maxwell-jetzt-davon-profitieren-will/ – für jeden einsehbar veröffentlicht. Dass James Comer und seine Mitstreiter dieselben Papiere nun als großen Durchbruch verkaufen, ist eine Täuschung, nicht Transparenz. Es ist eine kalkulierte Inszenierung, die die Wahrheit unter Kontrolle halten soll, statt sie ans Licht zu bringen. Ein paar Details, wie die Aussage eines Mitarbeiters über „sehr viele sehr junge Mädchen“ oder die zweimal tägliche Reinigung des Massageraums, mögen schockieren – neu sind sie nicht.

PAM BONDI ÄUSSERTE SICH AM 8. JULI 2025 SICH ZUR FEHLENDEN MINUTE AUS EPSTEIN-VIDEO

„Es gab eine Minute, die auf dem Zähler fehlte.“
„Das Video wird jede Nacht zurückgesetzt.“
Das Überwachungssystem war veraltet.
„Jede Nacht fehlte eine Minute.“
„Das Video war nicht schlüssig“ für einen Suizid.
Die Beweise davor waren schlüssig.

Der wahre Knall kam erst nach Mitternacht: Neues Videomaterial aus Epsteins Zelle wurde veröffentlicht – und ließ die offizielle Erzählung in sich zusammenfallen. Die berüchtigte „fehlende Minute“, die im Juli aus den Überwachungsaufnahmen herausgeschnitten war, ist plötzlich da. Zu sehen sind Wärter, die kurz vor dem angeblichen Todeszeitpunkt an der Zellentür stehen, sich umsehen und dann weitergehen – eine Sequenz, die Bondi noch vor wenigen Wochen als „nicht existent“ bezeichnet hatte. Diese neue Aufnahme macht ihre Erklärungen nicht nur unglaubwürdig, sie macht sie lächerlich. Jahrelang wurde der Öffentlichkeit ein „technischer Fehler“ verkauft – jetzt zeigt das Video, dass es ein Eingriff war. Das Vertrauen in die Behörden, ohnehin am Boden, wird damit weiter zerstört. Eine Generalstaatsanwältin, die nachweislich die Öffentlichkeit belügt, hat ihr Amt verwirkt.

Hier unsere Recherchen dazu: https://kaizen-blog.org/der-orange-schatten-neue-enthuellungen-zur-todesnacht-von-jeffrey-epstein/

Politisch ist das eine tickende Zeitbombe. Schon Ende Juli hatte Mike Johnson das Repräsentantenhaus vorzeitig in die Sommerpause geschickt, um die Debatte zu beenden – vergeblich. Der Druck steigt weiter. Sechs Überlebende des Missbrauchs saßen am Dienstag im Kapitol und verlangten unmissverständlich, dass endlich Schluss sein müsse mit der Blockade. Doch statt kompletter Offenlegung gibt es wieder nur das, was gerade opportun erscheint – ein paar Akten hier, ein paar Videos dort. Das ist keine Gerechtigkeit, das ist Machtpolitik auf dem Rücken der Opfer. Der Fall Epstein ist längst mehr als ein Kriminalfall. Er ist der Test, ob der amerikanische Rechtsstaat noch funktioniert – und Washington zeigt der Welt gerade, dass es die Wahrheit lieber stranguliert, als sie zuzulassen.