Es gibt Stimmen, die klingen wie ein sächsischer Gongschlag ins kollektive Unwohlsein: laut, belehrend und stets bereit, sich selbst zu bestätigen. Dr. Maximilian Krah, der politische Instagramfilter für Untergangsstimmung, hat aus seinem X-Account ein Bollwerk der Dauerempörung gebaut – eine Art ideologisches Tatütata mit Blaulicht und Meinungsfreiheits-Megafon. Zuerst das Drama in Tabak: Die letzte Zigarettenfabrik in Dresden schließt, und Krah schwenkt den Trauerflor wie ein König ohne Hof. Dass weniger geraucht wird? Ein Angriff auf die Identität. Dass der Markt funktioniert? Sozialismus! Die moderne Filterzigarette, einst Fortschrittszeichen, wird bei ihm zur Reliquie einer imaginierten Ordnung – als hätte man mit dem letzten Glimmstängel auch gleich das Abendland ausgedrückt. Doch es kommt besser. Als die französische UNO-Delegation höflich daran erinnert, dass Meinungsfreiheit kein Freibrief für illegale Hetze ist, klatscht Krah sofort den Sowjetvergleich auf den Tisch. „Man darf sagen, was nicht verboten ist“ – das sei wie ein alter Witz über die UdSSR, giftet er. Dass in jedem Rechtsstaat exakt so das Verhältnis von Freiheit und Gesetz funktioniert, interessiert ihn nicht. Logik ist was für Globalisten.


Und dann wird’s operettenhaft. Krah liebt Europa – aber nur, wenn es sich benimmt wie ein zahnloser Kontinent ohne Inhalte. Sobald jemand eine digitale Hausordnung aufstellt – etwa mit dem Digital Services Act – tobt er los wie ein Hausbesetzer mit Reichsadler: „Zensur!“ brüllt er, und zitiert Jim Jordan, als sei das ein Gütesiegel. Dass „We need to take back our country“ nicht gleichbedeutend mit der Magna Carta ist, spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass es aus den USA kommt und nach Apokalypse klingt. Apropos Apokalypse: Mit sichtlicher Wollust teilt Krah die Eilmeldungssammlung des Untergangs. Porsche? Gewinnrückgang um 91 Prozent. VW? Prognose runter. Intel? Streicht seine Milliardenpläne für Magdeburg. Für jeden anderen wären das wirtschaftspolitische Alarmsignale mit komplexen Ursachen. Für Krah ist es ganz einfach: Klimawahn! Er schreibt es so lapidar, als wäre ein abgestellter Tesla direkt für den Tod der Halbleiterindustrie verantwortlich. Wenn es nach ihm ginge, hätte man Greta Thunberg längst in einem Wirtschaftsstrafverfahren angeklagt – wegen schädlicher Einwirkung auf die deutsche Aktienkultur. Dass globale Konjunkturzyklen, chinesische Nachfrageflauten oder die Tatsache, dass Elektroautos nun einmal in Kalifornien schneller wachsen als in Zwickau, dabei eine Rolle spielen könnten – geschenkt. Die Wirklichkeit ist in Krahs Welt eh nur ein lästiger Zwischenruf auf dem Weg zur letzten großen Abrechnung.


Und weil das noch nicht reicht, kommt auch noch Katar ins Spiel, das Europa mit Gasentzug wegen Umweltauflagen droht. Für Krah ein klarer Beweis: Wer CO₂ einsparen will, ruiniert sich selbst. Er träumt vermutlich von einer Zukunft, in der wieder Diesel durch den Regen perlt und LNG-Tanker am Reichstagsufer anlegen. Was bleibt, ist ein politischer Stil, der sich anfühlt wie ein Lärmpegelmesser im Schleudergang: alles blinkt, alles piept, aber niemand weiß mehr, was eigentlich los ist. Maximilian Krah ist nicht der Mahner – er ist der Megafonist des Misstrauens. Ein Mann, der seine Follower mit der immergleichen Mischung aus Weltuntergang, Weinerlichkeit und Wut impft. Und das Ironischste daran? Während er pausenlos vor „Zensur“ warnt, kann er all das öffentlich sagen – täglich, laut, ungestraft. Das nennt man Meinungsfreiheit. Aber wahrscheinlich ist das für Krah auch schon wieder ein Skandal.
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So agieren sie.
Ständig laut und present sein.
Immer in der „Opferrolle“, dass sich alle gegen sie verschworen haben.
Und natürlich immer einen Schuldigen präsentieren.
Damit sich Niemand selber Fragen muss, warum es bei einem gerade nicht läuft.
Selbstverständlich sind immer die Anderen Schuld.
Europa, Migranten, zensierte Meinungsfreiheit (es ist natürlich Hetze, was die von sich geben)
die Typen sind einfach nur ganz arme rosafarbende ….