Es war einer dieser Momente, in denen man sich fragt, ob der Präsident der Vereinigten Staaten überhaupt noch versteht, was er sagt – oder ob er längst im Strom seiner eigenen Weltbilder und Missverständnisse untergeht.
Bei einer abendlichen Ansprache in Washington, live übertragen vom rechten Sender RSBN, erklärte Donald Trump, er habe „so viel Wasser“ nach Kalifornien geschickt, dass „sie die Brände in Los Angeles gar nicht hätten haben müssen“. Doch das Wasser sei „nicht nach L.A. gelangt“, sondern habe stattdessen das Central Valley überflutet, „Ackerland zerstört“ und die Wasserversorgung der Farmer ruiniert, „die es bei 40 Grad brauchen werden“.
Die bizarr anmutende Aussage, vorgetragen in einem schwer verständlichen, fast lallenden Tonfall, lässt selbst konservative Kommentatoren ratlos zurück. Denn weder existiert ein präsidialer Wasserversorgungshebel, noch hat ein derartiges Hochwasserereignis in Kalifornien mit direktem Bezug auf Trump stattgefunden.
Kritik kam prompt: Die Aussage sei nicht nur sachlich falsch, sondern auch zynisch gegenüber den tatsächlich Betroffenen der anhaltenden Dürren und Brände. Auf Social Media sprachen Nutzer davon, dass der Präsident offenbar „nicht mehr unterscheidet zwischen Überschwemmung, Dürre und Wetterbericht“.
Die zentrale Frage bleibt: Merkt Trump eigentlich noch, was er von sich gibt? Oder ist die Rhetorik des permanenten Sendens, des gefühlten „Handelns durch Behauptung“, längst zu einem unkontrollierten Selbstläufer geworden?
Was bleibt, ist das Bild eines Präsidenten, der sich zwischen Mythos und Missverständnis verliert – live, zur besten Sendezeit.
