Donald Trump hat die Welt erneut in Atem gehalten. Inmitten der eskalierenden Spannungen zwischen Washington und Moskau erklärte der US-Präsident am Freitag auf seiner Plattform Truth Social, er habe „zwei nukleare U-Boote“ in die „geeigneten Regionen“ verlegen lassen – als Reaktion auf apokalyptische Drohungen des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew. Es ist ein Schritt, der die Rhetorik des Ukraine-Krieges auf ein neues Niveau hebt, obwohl unklar bleibt, ob tatsächlich militärische Bewegungen stattgefunden haben oder ob der Präsident vor allem eine politische Botschaft senden wollte. Trump begründete seine Entscheidung mit der Notwendigkeit, auf Medwedews „törichte und brandgefährliche Aussagen“ zu reagieren. „Worte sind sehr wichtig und führen oft zu unbeabsichtigten Konsequenzen. Ich hoffe, dies wird nicht einer dieser Fälle sein“, schrieb der Präsident. Die Bemerkung fiel, nachdem Medwedew auf seinem X-Kanal die US-Regierung aufgefordert hatte, sich das postapokalyptische Szenario der Serie „The Walking Dead“ vorzustellen, und dabei auf das sowjetische „Dead Hand“-System verwies – einen automatischen nuklearen Zweitschlag, der selbst im Falle der Ausschaltung der russischen Führung die Vernichtung des Gegners garantieren soll.

Nukleare U-Boote gehören zu den am strengsten geheim gehaltenen Elementen des US-Militärs. Ob sie tatsächlich umpositioniert wurden, wird sich kaum überprüfen lassen. Ein hochrangiger westlicher Militär mit Erfahrung in der U-Boot-Kriegsführung erklärte, dass Trump damit in jedem Fall die psychologische Oberhand suche: „Die Russen müssen entscheiden, ob sie ihm glauben – die Unsicherheit ist Teil der Abschreckung.“ Auffällig ist, dass Trump in dieser Eskalation zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt direkt die nukleare Karte spielt. Während der Ukraine-Krieg seit 2022 tobt und Präsident Wladimir Putin mehrfach mit der Alarmierung seiner Atomstreitkräfte gedroht hatte, waren die USA bisher bei öffentlichen Nuklearwarnungen zurückhaltend geblieben. Der Zeitpunkt ist bemerkenswert. Trump hatte Russland zunächst eine 50-tägige Frist gesetzt, um ernsthafte Friedensgespräche mit der Ukraine aufzunehmen. Doch statt einer Annäherung verschärfte Moskau die Angriffe – zuletzt in der Nacht zum Donnerstag mit einem verheerenden Schlag gegen Kiew, bei dem mehr als 30 Zivilisten starben. Der Präsident reagierte, indem er die Frist drastisch verkürzte, neue „sekundäre Sanktionen“ gegen Käufer russischen Öls wie China, Indien und die Türkei ankündigte und nun eine mögliche nukleare Demonstration in den Raum stellt. „Wir müssen vorsichtig sein“, sagte Trump, als er das Weiße Haus in Richtung Bedminster verließ. „Eine Drohung wurde ausgesprochen, und wir müssen unser Volk schützen.“
Welche U-Boote Trump meint, ließ er offen. Die USA verfügen sowohl über nuklear betriebene Jagd-U-Boote, die feindliche Schiffe und U-Boote aufspüren, als auch über große Trident-U-Boote, die mit ballistischen Interkontinentalraketen bestückt sind. Letztere müssen in der Regel gar nicht repositioniert werden, da sie Ziele in tausenden Kilometern Entfernung erreichen können – jede Bewegung birgt das Risiko, ihre Position preiszugeben. Das Pentagon verweigerte jeglichen Kommentar und verwies auf das Weiße Haus. Medwedew, inzwischen Vizechef des russischen Sicherheitsrats, hat sich in den letzten Jahren zum lautesten Hardliner des Kreml entwickelt. Seine martialischen Social-Media-Posts sind berüchtigt: mal von beißendem Spott geprägt, mal von offenen Kriegsdrohungen. Ob seine jüngsten Ausfälle aus Moskau abgesegnet waren oder vor allem der eigenen Profilierung dienten, ist unklar. In Washington aber haben sie Wirkung entfaltet. Außenminister Marco Rubio nannte Medwedew zwar „keinen wirklichen Entscheidungsträger“, betonte jedoch, dass seine Worte als Provokation ernst genommen werden müssten. Aus Kiew reagierte Präsidentenberater Andrij Jermak deutlich schärfer: „Er ist sehr dumm. Vielleicht war er betrunken.“

Trump nutzte die aufgeheizte Stimmung, um auch neue Verlustzahlen zu veröffentlichen, die ein düsteres Bild zeichnen. Laut seinen Angaben habe Russland seit Jahresbeginn 112.500 Soldaten verloren, allein im Juli fast 20.000. Auch die Ukraine habe schwer gelitten, rund 8.000 Gefallene verzeichnet, zuzüglich Vermisster. Offizielle und unabhängige Bestätigungen solcher Zahlen fehlen, doch sie unterstreichen den von Trump gewählten Ton: kompromisslos, drohend, bereit zur Eskalation. Es ist ein gefährliches Spiel. Schon 2018 hatte Trump öffentlich mit Atomwaffen geprahlt, damals gegenüber Nordkoreas Kim Jong-un, dessen „kleiner Knopf“ angeblich von Trumps „viel größerem und mächtigerem“ übertroffen werde. Am Ende führten diese Provokationen zu Treffen, aber nicht zu Abrüstung. Mit Russland ist die Lage ungleich heikler. Hier stehen zwei Nuklearmächte gegenüber, deren strategische Doktrin auf Abschreckung und gegenseitiger Zerstörung basiert. Dass Trump nun andeutet, U-Boote in Position zu bringen, signalisiert weniger eine unmittelbare Kriegsgefahr als den Versuch, in einem psychologischen Duell die Oberhand zu gewinnen. Doch je öfter die rote Linie beschworen wird, desto größer wird das Risiko, dass eine verbale Auseinandersetzung irgendwann Realität wird.
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Eins weiß Putin genau, bei Trump kommt zu 99% heißen Luft und Drohungen.
Damit erreicht er In der Regel, was er will.
Aber nicht bei Russland.
Putin interessiert nicht, was Trump von sich gibt.
Da Trump ja das gut gewachsene Geheimdienstnetz, seine entsprechenden Behörden eingedampft.
Da sitzen nur unerfahrene, sich selbst überschätzende Leute.
Russland, China, haben bestimmt diverse entlassen Geheimdienstmitarbeiter rekrutiert.
Die sind wahrscheinlich besser über das Militär, Standorte etc informiert, als es Trump ist.
Dazu ist dessen Aufmerksamkeitsspanne zu kurz.
Putin gibt nie und immer nach.
Fragt sich nur, was Trump macht.
Normalerweise würde er was von einem Deal faseln.
Aber diesmal ist sein Ego gekränkt.
Und wir alle wissen, dass er darauf reagiert, wie ein Kleinkind dem man die Schippe geklaut hat.
Unkontrolliert …..
Es ist Säbelrasseln auf falschem Niveau, und trotzdem sehr bedenklich.
Die Welt wird immer kränker, bekloppter und alle schauen zu, sitzen meist mit ihren Ärschen auf dem Sofa, ziehen sich Chips rein und denken Empörung ist Unterhaltung. So fing es vor langer Zeit auch an, nur ist diese Gesellschaft viel zu satt und Heuchler an jeder Ecke. Journalisten wie ihr sind sehr selten, ein Sonnenschein in einer abgestumpften Gesellschaft.
Danke Dir, jap, es ist harte Zeiten, aber auch Herausforderung, also nehmen wir diese an…