Während sich US-Präsident Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada mit Staats- und Regierungschefs trifft, spitzt sich der Konflikt zwischen Israel und Iran dramatisch zu. In einem Beitrag auf seiner Social-Media-Plattform rief Trump am Montag zur sofortigen Evakuierung der iranischen Hauptstadt Teheran auf. „IRAN DARF KEINE ATOMWAFFE HABEN“, schrieb der Präsident. Damit reagierte er auf eine Serie von gegenseitigen Angriffen zwischen den beiden Staaten, die laut Beobachtern die Region an den Rand eines großen Krieges bringen könnten.
Am Montagmorgen kam es während einer Live-Sendung des iranischen Staatsfernsehens zu einer Explosion. Die Reporterin musste das Studio fluchtartig verlassen, der Bildschirm hinter ihr flackerte und fiel aus, Staub wirbelte durch die Luft, im Hintergrund war der Ruf „Allahu Akbar“ zu hören. Israel hatte zuvor gewarnt, das Gelände nahe des Studios in Teheran zu evakuieren. Parallel meldete Israels Regierung, man habe über 120 Raketenabschussrampen in Zentraliran zerstört – ein Drittel des iranischen Bestands. Zwei iranische Kampfflugzeuge vom Typ F-14 seien ebenfalls abgeschossen worden. Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte, die Schläge hätten Irans Nuklearprogramm zurückgeworfen. Ein Regimewechsel werde nicht angestrebt, sei aber als Konsequenz denkbar. Zudem stehe er in täglichem Kontakt mit Donald Trump.
Trumps Äußerungen sorgen auch im eigenen Lager für Kontroversen. Der frühere Fox-News-Moderator Tucker Carlson warf ihm in einem Newsletter vor, „komplize eines kriegerischen Aktes“ zu sein. Trump reagierte brüsk: „Ich weiß nicht, was Tucker Carlson da redet. Soll er sich einen eigenen Sender kaufen, wenn er gehört werden will.“ Auch Marjorie Taylor Greene und Charlie Kirk äußerten Bedenken, Trump gehe zu weit. Sie erinnerten daran, dass seine Wählerschaft ihn gewählt habe, um sich aus ausländischen Konflikten herauszuhalten. Trotz wachsender Spannungen bleibt Trump bei seiner Linie: Iran müsse den von ihm vorgeschlagenen Deal unterschreiben, „um weiteres Leid zu verhindern“.
Unterdessen sind die Auswirkungen auf den zivilen Luftverkehr massiv. Der Luftraum über dem Iran ist komplett gesperrt, Israels internationaler Flughafen Ben Gurion bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Auch in Libanon, Jordanien und Irak kommt es zu Flugausfällen, zehntausende Passagiere sitzen fest. In irakischen Städten versuchen manche nun, das Land per Auto zu verlassen. Zeitgleich verzeichnete Gaza den tödlichsten Tag seit Beginn der neuen Hilfslieferungen: Mindestens 34 Menschen wurden erschossen, als sie versuchten, neue Essensverteilungen zu erreichen. Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen und das Rote Kreuz warnen vor einer Hungersnot. Die US-gestützte Verteilung sei gescheitert und verwandele Nahrung in ein Chaos mit tödlicher Wirkung.