SUPERMAN TRUMP – Eine Farce in Rot, Weiß und Wahnsinn

VonRainer Hofmann

Juli 14, 2025

Es war einmal ein Land mit einer Verfassung, einer Gewaltenteilung und einer gewissen Abneigung gegenüber Monarchien. Doch all das liegt nun unter einem seidenen Umhang begraben. Das Weiße Haus hat es wieder getan – oder vielmehr: das, was sich noch als solches ausgibt. Mit stolz geschwellter Brust, Photoshop-Muskeln und der Mimik eines Duty-Free-Schaufenster-Mannequins wurde der 79-jährige Präsident der Vereinigten Staaten als Superman inszeniert. Auf dem offiziellen Account der US-Regierung. Ernsthaft. „THE SYMBOL OF HOPE. TRUTH. JUSTICE. THE AMERICAN WAY. SUPERMAN TRUMP. 🇺🇸“ – so verkündet es das digitale Sprachrohr der Macht. Nicht etwa ein Meme-Account aus Oklahoma, nicht ein bizarrer KI-Witz, nicht einmal die Satirezeile von The Onion, sondern die Regierung selbst. Die Präsidialverwaltung. Das Oval Office. Der Ort, an dem einst Kennedy seine Reden schrieb und Lincoln seine Unterschrift setzte, fungiert jetzt offenbar als Fanclubzentrale für Comic-Fantasien im Endstadium.

Man möchte lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Denn es ist nicht nur eine lächerliche Selbstdarstellung – es ist eine politische Entgleisung mit Ansage. Der Präsident als Retter der Menschheit, als übermenschliches Wesen, als leuchtender Wächter von Wahrheit, Gerechtigkeit und dem „American Way“, der in der Realität gerade darin besteht, Umweltgesetze zu schleifen, Migrantenkinder zu deportieren und den Supreme Court mit Gehorsam zu füttern. Wahrheit? Trumps eigene Social-Media-Plattform ist ein Friedhof der Lügen. Gerechtigkeit? Zehntausende sitzen in Abschiebehaft ohne Verfahren. Und der amerikanische Weg? Der führt aktuell durch Überwachung, Zensur und eine Militarisierung des Alltags. Doch Trump gefällt sich in der Pose. Er ist sein eigener Mythos. Kein Präsident mehr, sondern eine lebende Allegorie auf Größenwahn. Was früher durch Checks and Balances begrenzt wurde, wird jetzt durch Filmplakate und patriotische Slogans ersetzt. Die Wirklichkeit ist längst zur Kulisse geworden. Und die Kulisse zum Regierungsprogramm.

Wenn der Präsident sich selbst zum Superman erklärt, was folgt dann als Nächstes? Trump als Jesus an Ostern? Trump als Captain Planet beim nächsten Klimagipfel? Trump als Abraham Lincoln, der sich selbst die Sklaverei abgeschafft hat? In einem Land, in dem die Institutionen wanken, ist der Übergang von der Groteske zur Realität fließend geworden. Was als Satire beginnt, endet oft als Erlass. Es bleibt ein Land im Ausnahmezustand der Lächerlichkeit. Die Welt lacht – oder weint. Und irgendwo, tief unter der Maske von Clark Kent, schüttelt Superman vermutlich den Kopf. Eine Frage aber bleibt: „Wann wird die Welt von diesem Verrückten befreit?“

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Ela Gatto
Ela Gatto
3 Monate zuvor

… Eine Farce in….
Besser könnte man es nicht betiteln.

Aber was soll es, was „ein paar wenige leise Kritiker“ denken.
MAGA jubelt.
MAGA hält ihn ohnehin schon für den von Gott gesandten.
Toppen könnte nur das nur noch Trump ist Gott🙈

Irene Monreal
Irene Monreal
3 Monate zuvor

Was folgt als nächstes?
Neuauflage des Musicals „Jesus Christ, Superstar“ mit etwas abgewandeltem Text:
„Jesus Trump, Superstar, why are people as dumb you are“

Zuletzt bearbeitet 3 Monate zuvor von Irene Monreal
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