Washington – Es war ein Wochenende, das in Erinnerung bleiben wird: als Beispiel für eine Regierung, die sich selbst widerspricht – und für einen Präsidenten, der lieber zerstört als zusammenführt. Während außenpolitische Drahtseilakte rund um den Iran militärisch eskalieren, zerschlägt Donald Trump parallel die ohnehin brüchige Kommunikationsstrategie seines eigenen Kabinetts – und greift nebenbei einen Parteifreund öffentlich an, wie es selbst für seine Verhältnisse ungewöhnlich ist. Zunächst war da der verbale Einschlag mit globaler Wirkung: Auf Truth Social schrieb Trump am Sonntagabend, es sei zwar nicht politisch korrekt, von Regimewechsel in Iran zu sprechen, „aber wenn das derzeitige iranische Regime nicht in der Lage ist, IRAN WIEDER GROSS ZU MACHEN – warum dann kein Regimewechsel??? MIGA!!!“ – ein einziger Satz, der genügte, um das Fundament der bisherigen Verteidigungslinie seiner Administration zu sprengen. Denn noch am selben Tag hatten Vizepräsident JD Vance, Außenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Pete Hegseth in Interviews, Briefings und Hintergrundgesprächen betont, dass es sich bei den US-Luftschlägen auf die iranischen Nuklearanlagen um eine präzise, begrenzte Operation gehandelt habe – keine Invasion, kein „Nation Building“, kein Versuch, das Regime zu stürzen. Ihre Worte hatten das Ziel, internationale Partner zu beruhigen und innenpolitische Kritiker zu beschwichtigen. Doch Trump, wie so oft allein auf weiter Flur, ließ diese Linie implodieren – ausgerechnet durch das Kürzel „MIGA“, eine provokante Umdeutung seines berühmten Wahlkampfslogans auf iranische Verhältnisse: „Make Iran Great Again“.

Für seine Kabinettsmitglieder wurde der Ausbruch zum diplomatischen Desaster. Vance, der sich im Wahlkampf 2024 noch als außenpolitischer Skeptiker positioniert hatte, wirkt überrumpelt. Rubio, der als Sprachrohr der außenpolitischen Vernunft aufgebaut wurde, musste auf offener Bühne gegen die Worte seines Präsidenten argumentieren. Und Hegseth, ein Hardliner, dem man bedingungslose Loyalität zutraut, schwieg auffällig. Die Trump-Regierung, das wurde in diesem Moment überdeutlich, ist kein kollektives Projekt – sondern ein Präsidenten-Ego auf der Überholspur. Doch damit nicht genug. Nur wenige Stunden später richtete Trump seine ganze rhetorische Zerstörungskraft nach innen – gegen Thomas Massie, republikanischer Abgeordneter aus Kentucky, der es gewagt hatte, sich gegen die Iran-Strategie der Regierung zu stellen. In einem gnadenlosen Truth-Social-Post nannte ihn Trump einen „lightweight“, „weak“, einen „pathetic LOSER“ und verglich ihn mit einer Seuche: „MAGA should drop this pathetic LOSER, Tom Massie, like the plague!“ Massie hatte zuvor gewarnt, dass die Angriffe auf iranische Atomanlagen langfristig mehr destabilisieren als sichern könnten. Für Trump offenbar Grund genug, ihn öffentlich zu vernichten. Er warf Massie vor, die Leistungen des US-Militärs nicht zu würdigen, die Operation zu sabotieren, sich der Rhetorik Teherans anzuschließen – und kündigte an, höchstpersönlich im republikanischen Vorwahlkampf gegen ihn in Kentucky anzutreten: „GET THIS ‘BUM’ OUT OF OFFICE, ASAP!!!“

Es war nicht nur ein Racheakt, sondern ein Signal: Wer in Trumps Welt nicht bedingungslos funktioniert, wird exkommuniziert – ungeachtet politischer Zugehörigkeit oder jahrzehntelanger Parteitreue. Loyalität ist keine Tugend mehr, sondern eine Verpflichtung zur Selbstaufgabe. So zeigt sich die Trump-Regierung dieser Tage in einem Zustand selbstverschuldeter Zerrissenheit: außenpolitisch brandgefährlich, innenpolitisch entfesselt. Während die Welt auf eine mögliche Eskalation mit Iran blickt, ringt das Weiße Haus um eine einheitliche Linie – und scheitert daran, dass ihr lautester Sprecher sich selbst genügt. Drei Ausrufezeichen genügen – und das Kabinett steht im Schatten.

Der Mensch ist völlig dement, da bin ich sehr sicher. Agressiev Demenz
…das denken viele und ich glaube es selber auch, zumindest ist da im kopf etwas ganz besonders falsch getaktet
Alle Autokraten erwarten unabdingbaren Gehorsam. Wehe wenn nicht. Das macht einen Autokraten so gefährlich.
…und trump ist ein edelexemplar