Die patriotische Barbie des Trump-Kabinetts wollte fliegen – doch die Flughäfen dieser Nation winkten nur müde ab. Kristi Noem, die selbsternannte Grenzschützerin mit Dauerlächeln und Bibelgriff, hatte einen Plan: Während Millionen Amerikaner wegen des Shutdowns ihre Jobs verlieren oder kein Essen mehr auf dem Tisch haben, sollte ihre Videobotschaft Passagiere an Flughäfen moralisch wachrütteln. Nur dumm, dass die meisten Flughäfen inzwischen offenbar lieber starten als sich diesen Mist ansehen wollen.
Das Ministerium für Heimatschutz, unter Noems fester Hand inzwischen mehr Reality-Show als Behörde, hatte allen größeren Airports ein nettes Päckchen geschickt: ein Video, in dem Noem – perfekt geschminkt, mit Stars-and-Stripes-Hintergrund – den Demokraten die Schuld am Stillstand gibt. „Wir kämpfen für Amerika“, säuselt sie darin, als ginge es um eine Schönheitskonkurrenz auf dem Flugfeld. Dann folgt, ganz MAGA-like, ein Appell an „patriotische Reisende“, dem Präsidenten dankbar zu sein, dass „er uns beschützt“.
Die Reaktion? Ein kollektives Augenrollen, das bis in die Gepäckhalle hallte. Mehr als ein halbes Dutzend Flughäfen lehnten das Video ab – von Atlanta bis Seattle. Offiziell, weil man keine parteipolitische Werbung zeigen wolle. Inoffiziell, weil man die Passagiere nicht mit politischer Kosmetik zwischen Sicherheitskontrolle und Starbucks belästigen wollte. „Wir haben genug Verspätungen, da brauchen wir keine weiteren“, erklärte ein Flughafenmanager trocken. Andere sagten, sie hätten die Datei gar nicht erst heruntergeladen – vermutlich aus Selbstschutz. Selbst die TSA-Mitarbeiter, die sonst jeden Nagelknipser konfiszieren, schauten bei der Vorschau kurz auf und meinten: „Das ist gefährlicher als alles, was im Handgepäck landet.“
Noem reagierte, wie man sie kennt: beleidigt, empört, unerschütterlich überzeugt. Auf Truth Social wetterte sie, die „linken Flughäfen“ versuchten, „den Patriotismus zum Schweigen zu bringen“. Beobachter vermuten eher, dass es um die öffentliche Gesundheit ging – man wollte einfach vermeiden, dass Menschen im Terminal spontan in Gelächter ausbrechen oder an Fremdscham ersticken. Dabei hätte der Spot alles gehabt, was Trump-TV braucht: Pathos, Feindbilder, den unsichtbaren Feind namens „Demokraten“ und natürlich Noems unverkennbares Markenzeichen – eine Stimme zwischen Kindergartenpädagogin und Feldmarschall. Es fehlte nur noch eine Plastikkrone und ein rosa Jeep.
Der Rest des Landes scheint ohnehin andere Sorgen zu haben. Während Flughäfen politisch neutral bleiben wollen, stehen in vielen Kantinen und Suppenküchen die Töpfe leer. Millionen Frauen und Kinder verlieren durch den Shutdown ihre Lebensmittelhilfen. Doch Noem, ganz im Sinne der neuen GOP-Ästhetik, bekämpft lieber Hunger mit Hochglanz. Vielleicht sollte man ihr Video wenigstens an einem Ort laufen lassen: in der Gepäckausgabe. Dort, wo verlorene Dinge landen. Das wäre symbolisch, ehrlich – und endlich einmal politisch korrekt.
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Wie peinlich ist dass denn?
Die MAGA Sekte lässt wirklich nichts aus um politische Gegner zu diffamieren.
Gab es Flughäfen, die das ausgestrahlt haben?
Texas doch sicher gerne oder Louisiana.
Ein dickes Lob an die Flughäfen, die es abgelehnt haben.
Ich fürchte nur, dass die Leiter der Flughäfen bald auf der Abschuss-Racheliste stehen.
Ansonsten ab mit dem Video in den Lost and Found …. ganz weit nach hinten. Damit es lost bleibt