„Die Preise sind gefallen, das Einkommen ist gestiegen, unsere Grenze ist geschlossen, Benzin ist billig, die Inflation ist tot – unser Land boomt!“ – Wenn Worte zu Waffen werden, dann ist dieser Satz ein Streifschuss gegen die Wirklichkeit. Ein Satz wie aus dem Mund eines Schülertheaters über Autokraten. Ein Satz, der nicht informiert, sondern hypnotisiert. Donald Trump, der 45. und 47. Präsident der Vereinigten Staaten, hat ihn auf Truth Social veröffentlicht – eingebettet in ein Amerika, das täglich weiter zerfällt. Und während draußen Krankenhäuser Personal entlassen, Tankstellen wieder „Nur Barzahlung“ schreiben und Familien auf Essensmarken warten, setzt Trump zur größten Selbstinszenierung seines politischen Lebens an: einer Milliardenschlacht für sein Ego – finanziert vom Steuerzahler.
Angeführt wird dieses absurde Schauspiel von Justizministerin Pam Bondi – eine Frau, die auf Kabinettssitzungen nicht recht spricht, sondern beschwört. Ihre Zahl: 258 Millionen gerettete Leben durch beschlagnahmtes Fentanyl. Ihre Rhetorik: Trump sei der größte Präsident der Geschichte. Ihre Mimik: gefasst, geschminkt, geweiht. Dabei hatte sie am Vortag noch von 119 Millionen gesprochen – eine Differenz von fast 140 Millionen, die sie augenscheinlich aus reiner Gottesgnade oder PR-Instinkt hinzuaddiert hat. Selbst dem Weißen Haus war das zu absurd – hinter vorgehaltener Hand lachten Mitarbeiter über Bondis Zahlenspiel wie über einen Monty-Python-Sketch auf Fox News.
Aber gelacht wird hier nur hinter den Kulissen. Öffentlich wird gedankt. Gehorcht. Gelobt. In Ministerien, die sich nun nicht mehr der Verfassung verpflichtet fühlen, sondern dem Mann im Oval Office – das inzwischen in 24-Karat-Gold getaucht wurde. Wo einst ein Porträt Obamas hing, prangt nun Trump mit erhobener Faust – ein Kunstwerk, das ästhetisch irgendwo zwischen Shoppingmall und Saddam Hussein pendelt. Im Flur hängt ein weiterer Trump-Kopf, diesmal mit US-Flagge im Gesicht. Und in einem Nebenraum steht eine Skulptur, die Trump, Lincoln und Reagan gemeinsam mit einem Adler zeigt – Trump, natürlich, im Vordergrund.
Was wie eine schlecht inszenierte Netflix-Dystopie wirkt, ist längst gelebte Regierungsrealität. Eine Milliarde Dollar sind bereits für Maßnahmen geflossen, die mit demokratischer Staatskunst nichts zu tun haben – dafür aber umso mehr mit narzisstischem Personenkult. Darunter: eine DHS-Werbekampagne, in der Heimatschutzministerin Kristi Noem Trump in jeder Einstellung dankt. Eine Militärparade in Washington am 14. Juni – zufällig Trumps Geburtstag. Und ein „Sky Palace“ – ein katarischer Luxusjet, der offiziell als Air Force One dient, inoffiziell aber Trumps künftiger Bibliotheksjet werden soll. Bezahlt vom Volk, gespendet von einem Golfemirat. Das Verbot solcher Geschenke? Gilt laut Bondi nicht. Sie war früher Lobbyistin in Katar.
Und was machen die Republikaner? Sie stehen Spalier. Sie lachen mit. Sie reichen Gesetze ein, die „Trump-Konten“ für Neugeborene schaffen sollen. Sie stimmen dafür, dass der Dulles Airport künftig „Donald J. Trump International“ heißt. Sie wollen sein Gesicht auf den 250-Dollar-Schein bringen – und, ja, auf Mount Rushmore. Nicht posthum, sondern jetzt. Noch zu seinen Lebzeiten. „Er meint das ernst“, sagt ein Insider. „Er will das wirklich.“ Nicht, weil er sich mit Roosevelt vergleichen möchte – sondern weil er glaubt, Roosevelt sei nie besser gewesen.
Der amerikanische Faschismus trägt kein Braunhemd. Er trägt Basecap. Und er macht keine klaren Schnitte – er lässt schleifen. Eine Statue hier, ein Gesetz da. Ein Feiertag, ein vergoldeter Türknauf, eine Gedenktafel. Alles wirkt absurd, bis es Alltag ist.
Diese Regierung ist kein Unfall. Sie ist eine Strategie. Ihre Propaganda zielt nicht auf Zustimmung, sondern auf Überwältigung. Auf eine völlige Uminterpretation von Realität – mit Trump als göttlicher Mitte, und der Welt als Bühne seiner Selbstbespiegelung. Wer widerspricht, wird zum Feind. Wer schweigt, wird zum Mitläufer.
Und so schreitet der Präsident durch ein weißes Haus aus Gold. Vorbei an Gemälden, die ihn zeigen, wie er Kriege gewinnt, die nie stattfanden. An Statuen, die ihm Ehre erweisen, die ihm niemand je zuerkannte. Und vorbei an einem Land, das still und ungläubig staunt – wie ausradiert vom eigenen Präsidenten.

Bondi steht jetzt auch Ärger ins Haus. Sie wurde von einen Richtern, die sich zusammen taten, angeklagt! ( In Florida?)
Bondi soll andere Richter und Anwälte unter Druck gesetzt haben….um im Sinne von Trump zu agieren.
Nicht vergessen darf man auch diesen Ausfall von ihr:Außerdem dürfte man ihr auch noch Korruption nachweisen dürfen!
Als Trump die Märkte ins Tief rauschen ließ und seinen treusten „Leibeigenen“ dann sagte: Wird Zeit zu verkaufen, hatte Bondi richtig zugeschlagen und innerhalb von Minuten Millionen eingesackt.
So was nennt man Insider Geschäfte!
das stimmt, ich hatte einen artikel darüber geschrieben, der im magazin die tage auch wieder verfügbar ist….