Es beginnt mit einem Bild: Oval Office, Mai 2025. Eine Frau legt den Amtseid ab, umrahmt von goldenen Vorhängen und versteinerten Mienen. Jeanine Pirro, einst Anklägerin, Richterin, Talkshow-Prophetin und Trumps scharfzüngigste Mitstreiterin auf Fox News, wird Generalstaatsanwältin, ab heute dauerhauft bestätigt, für den District of Columbia. Washington, D.C. Das Herz des Rechts. Oder besser: das, was davon übrig ist. Man könnte meinen, das Ganze sei ein Prank. Eine Persiflage. Ein Skript, das versehentlich in der Realpolitik gelandet ist. Doch es ist bitterer Ernst. Die Frau, die einst mit rollenden Augen und in giftiger Tonlage davon sprach, dass „Democrats den Deep State benutzen, um die weiße Zivilisation zu zerstören“, unterschreibt jetzt Haftbefehle. Sie verteilt Anklagen. Sie sitzt auf dem Stuhl, von dem aus Watergate aufgeklärt wurde. Die republikanischen Mitglieder des Justizausschusses jubeln. Die Demokraten gehen. Ein Abgang wie im Theater, während der Zirkus die Manege betritt. Trump hatte zunächst Ed Martin Jr. nominiert, doch der fiel durch, weil er den Sturm aufs Kapitol für eine „Freiheitsbewegung“ hielt. Und so kam Pirro. Loyal, schrill, unerschütterlich. Als wäre sie direkt dem Casting von „The Apprentice“ entstiegen, diesmal aber mit Dienstmarke.
Wer ist diese Frau? Eine ehemalige Bezirksstaatsanwältin, die ihre Karriere auf dem juristischen Schauplatz begann und in den Fernsehschatten wechselte. Dort wurde sie zur Ikone des postfaktischen Zeitalters. Mit feurigem Lippenstift und vënusischer Wut verlas sie Monologe, die selbst Verschwörungstheoretiker erröten ließen. In ihren Sendungen war Clinton eine Hexe, Obama ein Phantom, und das Justizministerium ein „Mob voller Linker“. Und jetzt? Jetzt ist sie das Justizministerium. Zumindest sein Gesicht. Vielleicht auch seine letzte Maske. Während in den Gängen des DOJ noch Porträts von Elliot Richardson und Robert Mueller hängen, zieht Pirro mit Fernsehlicht und Ironie ein. Die einstige Wächterin der Unabhängigkeit hat Platz gemacht für eine Hauptdarstellerin des medienpolitischen Showbusiness. Amerika, das war einmal eine Demokratie mit Checks and Balances. Heute ist es eine Daily Soap mit Auflagenbindung. Heute regiert der Algorithmus. Aber warum aufhören? Warum nicht gleich Hannity als FBI-Direktor? Laura Ingraham für die CIA? Stephen Miller als Direktor des Smithsonian? Oder Tucker Carlson als UN-Botschafter, mit eigener Karaoke-Show im Sicherheitsrat? Die neue Staatskunst kennt keine Ironiegrenze mehr. Sie hat sie zur Regel erhoben.
Es ist nicht nur ein Angriff auf das Amt. Es ist eine Inszenierung der Auflösung. Was bleibt vom Rechtsstaat, wenn seine Verwalter zur Cast von Fox News gehören? Was bleibt von der Wahrheit, wenn ihre Hüterin länger beim Friseur war als im Archiv? Und was bleibt von Washington, wenn der Wahnsinn sein Zepter schwenkt und sagt: „Ich bin die Ordnung.“ – Jeanine Pirro ist nicht das Ende. Sie ist nur der Teaser. Die Vorschau auf das Finale. Nennen wir es Staffel 47: „Justice in Jeopardy“. Und der Trailer verspricht schon jetzt: Diese Episode endet nicht gut. Und für uns Journalistinnen und Journalisten? Auch die letzte Stunde Schlaf wurde uns geraubt. Denn nun ist sie es – offiziell, endgültig, unabwendbar: die oberste Bundesanklägerin der Hauptstadt. Jeanine Pirro, Hüterin der Wahrheit im Fox-News-Kostüm, Schwert der Gerechtigkeit mit abgelaufener Lizenz, Herrin über Anklageschriften, die klingen wie Talkshow-Drehbücher. Und wenn man den Gerüchten aus dem Justizministerium Glauben schenkt, steht schon eine Flut von Haftbefehlen bereit – nicht gegen Oligarchen, Korruption oder Kartelle, sondern gegen Bibliothekare mit Maskenpflicht, Genderbeauftragte und Historiker, die den 6. Januar nicht als patriotischen Stadtspaziergang bezeichnen wollen. Willkommen in der neuen Prozessrealität – moderiert von Jeanine Pirro. Die Zukunft? Unter Anklage. Die Wahrheit? In U-Haft. Der Rechtsstaat? Auf Sendung.
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Unglaublich.
Wie cradling sich die USA zerstört und es gibt keine lauten Stimmen.
Alles nur ein Gemurmel hi und da.
Wo bleibt der Aufstand?
War der Tag der Großdemo alles?
Sind so viele US-Bürger einverstanden mit dem, was passiert?
Ist es Ihnen egal, so lange es sie nicht selber trifft?
Und die Welt schweigt wie immer
…aber die macht uns allen richtig arbeit, ist brandgefährlich und eine Loomer mit Dienstausweis
Ich mag es mir nicht ausmalen, was noch kommt.
Es gibt ständig ein „schlimmer geht immer“ ….