Ein Gipfeltreffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin steht bevor. Die Details? Noch unklar. Der Zeitpunkt? Vielleicht nächste Woche. Der Ort? „Wird später bekannt gegeben.“ Es klingt wie die Vorankündigung eines Boxkampfs – nicht wie der Versuch, einen der blutigsten Kriege Europas seit dem Zweiten Weltkrieg zu beenden. Und doch ist genau das das Setting, das der Kreml am Donnerstag präsentierte: ein „bilaterales Treffen auf höchster Ebene“, das „auf Vorschlag der amerikanischen Seite“ stattfinden soll. Was nach Diplomatie klingt, ist in Wahrheit ein Machtspiel zweier Männer, die seit Jahren zeigen, dass ihnen an einem echten Frieden ebenso wenig liegt wie an Ehrlichkeit, Transparenz oder Verlässlichkeit. Seit drei Jahren zerstört Russland die Ukraine, seit etwas über sechs Monaten ist Donald Trump wieder im Amt – und doch hat sich an der Lage an der Front kaum etwas geändert. Russland gewinnt langsam, aber stetig Boden. Die Ukraine verliert Leben, Städte, Infrastruktur – und zunehmend auch Hoffnung. Und während der Westen beteuert, „hinter Kiew zu stehen“, wirkt seine Entschlossenheit zunehmend wie eine leere Geste. Denn was sich hier abzeichnet, ist ein diplomatisches Theater ohne Substanz. Trumps angekündigte „Frist“ an Putin – bis Freitag solle das Töten aufhören oder neue Sanktionen drohten – wird zwar in den Medien erwähnt, aber längst nicht mehr ernst genommen. Niemand glaubt an echte Konsequenzen. Auch Putin nicht.

Noch zynischer wirkt das Schauspiel, wenn man es mit den Umfragewerten vergleicht, die Gallup am Donnerstag veröffentlichte. Demnach wollen inzwischen rund 70 % der Ukrainer eine Verhandlungslösung – eine dramatische Kehrtwende zu 2022, als noch drei Viertel erklärten, sie würden „bis zum Sieg“ weiterkämpfen. Diese Zahlen spiegeln eine Realität wider, die an westlichen Konferenztischen kaum eine Rolle spielt: Erschöpfung, Verzweiflung, Misstrauen. Mehr als 12.000 Zivilisten sind laut UN seit Beginn der Invasion getötet worden. Die Frontlinie ist über 1.000 Kilometer lang, von Nordosten bis Südosten – ein Grabenkrieg mit Zehntausenden Toten auf beiden Seiten. Und während die ukrainische Bevölkerung bereit scheint, über Frieden zu reden, ignoriert Moskau jedes Gesprächsangebot. Für Putin gibt es nur eine Lösung: Kapitulation. Für Trump scheint es nur eine Rolle zu geben: die des mächtigen Vermittlers, der nichts vermittelt, aber viel inszeniert. Dabei ist längst offensichtlich, dass beide Seiten – Putin wie Trump – kein echtes Interesse an Frieden haben. Für Putin ist der Krieg ein geopolitisches Projekt, ein Imperiums-Traum auf Kosten eines Nachbarvolkes. Für Trump ist er ein Bühnelement – ein Mittel, um sich als „großer Macher“ zu stilisieren, der vermeintlich in der Lage ist, Konflikte zu lösen, die er weder versteht noch zu lösen bereit ist. Was sie eint, ist die Verachtung für Regeln, Prozesse und Institutionen. Statt klarer Verhandlungen gibt es nur verschleppte Ankündigungen. Statt Ergebnisse: Pressefotos. Statt Diplomatie: Egoshow.
Und der Rest der Welt? Schaut zu. Selbst die Ankündigung, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj möglicherweise gar nicht eingeladen sei – obwohl Trump angeblich auch mit ihm sprechen wolle –, sorgt kaum noch für Aufsehen. Es ist ein absurdes Schauspiel geworden, bei dem selbst zentrale Fragen wie die Anwesenheit der Kriegspartei Ukraine offenbleiben. Die Weltöffentlichkeit wird absichtlich im Unklaren gelassen – mit dem Ergebnis, dass nichts mehr glaubwürdig wirkt. Und doch wagt kaum jemand, dieses Theater offen zu benennen. Kein westlicher Regierungschef, keine führende Stimme im politischen Diskurs stellt die naheliegende Frage: Wie lange wollen wir eigentlich noch dabei zusehen, wie diese beiden Männer die Welt zum Narren halten? Denn genau das geschieht: Ein Diktator und ein autoritärer Präsident, der Demokratie als Meinungssache begreift, treffen sich „in Kürze“, um „möglicherweise“ über Frieden zu sprechen – ohne Agenda, ohne Garantie, ohne Beteiligung der Betroffenen. Die diplomatische Welt tut, als müsse man das abwarten. Die Medien berichten brav mit, statt die Farce zu benennen. Und wer tatsächlich für ein Ende des Krieges kämpft, wer internationale Normen, Menschenrechte oder gar ein funktionierendes Völkerrecht verteidigt, steht am Rand – ohne Mikrofon, ohne Bühne, ohne Gehör. Es ist ein Zustand, der nicht nur zynisch ist. Er ist gefährlich. Denn während die Inszenierung läuft, sterben Menschen. Jeden Tag. Und es wäre höchste Zeit, das nicht nur zu dokumentieren, sondern laut auszusprechen.
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Hat denn wirklich Jemand geglaubt, dass Trumps Frist ernst gemeint war?
Offensichtlich leider schon.
Fast euphorisch berichteten die Medien, dass es „Trump mit Putin reicht“, „Trump hat die Geduld mit Putin verliren“ etc.
Was für eine Farce.
Auch Trumps Ankündigung er habe Atom-U-Boote in die Region verlegt.
Welche Region?
Atombetriebene U-Boote?
U-Boote mit atomaren Sorengköpfen?
Es folgte ein bisschen Säbelrasseln auf X von beiden Seiten und das war es.
Der Westen schaut weg.
Beteuern…. also beteuern kann Europa gut. Und Verurteilen.
Nur mit dem Handeln hapert es massiv.
Und nun ein Treffen Putin – Trump ….. zwei alte Männer mit Allmachtsfantasien, die sich gegenseitig die Eier schaukeln.
Mehr kommt nicht dabei raus.
Es wird hinterher heißen, dass Putin bereit ist zum Frieden, spricht Kapitulation, Und jetzt die Ukraine am Zug ist das Blutvergießen zu beenden.
Bis dahin wird Russland mit unverminderter Grausamkeit Zivilcourage Ziele Und Zivilisten mit Bomben überziehen.
Der Westen wird weiter „wir stehen zur Ukraine“ propagieren Und sie gleichzeitig im Stich lassen.
Wenn es so weiter geht, gibt es in einem Jahr gar keine Ukraine mehr, sondern ein vergrößertes Russland.
Die Sanktionen gegen Russland werden aufgehoben, man wird wieder „Business as usal“ machen.
Als ob Russland nie Völkermord gegangen hat
Russland wird dann erwarten, dass der Westen den Wiederaufbau bezahlt. Weil der Westen ja Schuld ist, dass es so weit gekommen ist.
Und dann, ganz nebenbei wird Putin Georgien (ohnehin schon extrem russlandfreundlich) und Moldau (quasi kein Militär) annektieren.
Da dass wahrscheinlich so schnell, wie die Einnahme der Krim erfolgen wird, wird es nur einen sehr kurzen Aufschrei in der westlichen Welt geben.
Und dann wird Putin das erste NATO Land angreifen, zum Schutz der dortigen russische Minderheit.
So wie es ihm die Staatsdioktrin erlaubt.
Spätestens dann, allerspätestens dann, wird sich das Schicksal der westlichen Welt entscheiden.
Sich Unterwerfung oder endlich Aufstehen Und dagegen angehen.
So oder so.
Es sind furchtbare Aussichten.
Da ist ja auch noch China, was bestimmt Taiwan in absehbarer Zeit einnimmt.
Nordkorea dem die Demokratie von Südkorea ein Dorn im Auge ist und die gerne die Technologien Und Fertigungsstätten hätten.
Mit Russland als Unterstützer, wäre es ziemlich leicht Südkorea einzunehmen.
…solange Politiker und Medien richtig den Mund aufmachen, machen Putin, Trump was sie wollen. Wir haben einen von uns in der Ukraine ab morgen, da graut es jeden, was da kommen wird
Eine große Lüge, medial wird darüber geschwiegen. Danke für den Bericht.
Dankeschön
Wer Sicherheitsinteressen einer Weltmacht derart einseitig ignoriert, kann keinen Friedensbeitrag leisten.