Das Kabinett, das die Welt in Atem hält – Ein Spiegelbild der AFD

VonRainer Hofmann

März 30, 2025

Hier begegnen Sie den Köpfen hinter der Trump-Regierung – einem Kabinett, das nicht nur die politische Landschaft der USA prägt, sondern weit über die Grenzen hinaus wirkt. Ministerinnen und Minister, die mit radikalen Positionen, ideologischer Entschlossenheit und unverhohlener Verachtung gegenüber liberalen Errungenschaften auftreten.

Was auffällt: Viele Namen, viele Gesichter – doch ein gemeinsamer Kurs. Nationalistisch, wirtschaftsliberal, autoritätsnah. Wer sich durch dieses Kabinett liest, erkennt Muster: die Auflösung von Umweltstandards, der Rückbau sozialer Programme, das gezielte Ausschalten kritischer Stimmen.

Und nicht zuletzt: eine Rhetorik, die in Europa an eine Partei erinnert, die ebenfalls mit Anti-Establishment-Pathos, Kulturkampf und Feindbildpolitik auf Stimmenfang geht – die AfD. Wer also verstehen will, wie rechte Netzwerke auf beiden Seiten des Atlantiks agieren, findet in diesem Kabinett eine lehrreiche Parallele.

Donald J. Trump
Position: Präsident der Vereinigten Staaten

Kurzbiografie:
45. und 47. Präsident der USA, Unternehmer, Reality-TV-Star. Kehrte 2025 nach einer beispiellosen Wahlperiode ins Weiße Haus zurück. Seine politische Karriere ist von Populismus, Nationalismus und juristischen Konflikten geprägt.

Ansichten:
America First, Isolationismus, Ablehnung von Institutionen wie NATO und UN, radikale Migrations- und Wirtschaftspolitik. Gegner von „Wokeness“, Diversitätsprogrammen und Klimaschutz.

Skandale:
Trump wurde 2023 in mehreren Punkten strafrechtlich angeklagt, darunter Wahlbeeinflussung und Geheimnisverrat. Eine Verurteilung wegen Fälschung von Geschäftsdokumenten liegt vor. Zudem war er zweimal angeklagt worden (Impeachment) und ist weiterhin in diverse rechtliche Auseinandersetzungen verstrickt.

J.D. Vance
Position: Vize-Präsident

Kurzbiografie:
US-Senator aus Ohio, Autor von „Hillbilly Elegy“, ehemaliger Risikokapitalgeber.

Ansichten:
Trump-naher Nationalkonservativer, kritisiert das Justizsystem als „politisiert“, ruft zur Zerschlagung von Institutionen wie dem FBI auf. Einstiger Trump-Kritiker: 2016 nannte er Trump „nützlich für die weißen Nationalisten Amerikas“, später entschuldigte er sich öffentlich dafür. Nähe zu Peter Thiel (mitfinanziert u. a. durch anti-demokratische Ideologen wie Curtis Yarvin).

Kritisiert für Aussagen über Frauen, Armut („Arme sollen mehr heiraten“), und für seine Zustimmung zu autokratischen Regierungsmodellen nach ungarischem Vorbild.

Skandale:
Frühere Trump-Kritik später widerrufen. In der Kritik wegen rassistisch konnotierter Aussagen und autoritärer Justizreformen.

Scott Bessent
Position: Finanzminister (Treasury)

Kurzbiografie:
Finanzinvestor, ehemaliger Hedgefonds-Manager bei Soros Fund Management. Unterstützte Trumps Wirtschaftspläne frühzeitig.

Ansichten:
Befürwortet Deregulierung der Finanzmärkte, Steuererleichterungen für Vermögende.

Skandale:
Kritik an Interessenkonflikten und Nähe zu Spekulanten.

Pam Bondi
Position: Justizministerin

Kurzbiografie:
Pam Bondi war von 2011 bis 2019 Attorney General des Bundesstaats Florida. Sie machte sich dort einen Namen als harte „Law and Order“-Vertreterin und enge politische Verbündete von Donald Trump. Während Trumps erster Amtszeit arbeitete sie zeitweise im Kommunikationsteam des Weißen Hauses und wurde später Teil seines juristischen Verteidigungsteams während des ersten Impeachment-Verfahrens.

Ansichten:
Bondi ist bekannt für ihre kompromisslose Haltung gegenüber Kriminalität, ihre Ablehnung progressiver Strafrechtsreformen sowie ihre Nähe zu konservativen Kulturkampfthemen. Sie unterstützt die Einschränkung von Abtreibungsrechten, spricht sich gegen trans-Rechte im Justizwesen aus und befürwortet eine starke Rolle des Bundesjustizministeriums bei der Verfolgung sogenannter „linker Extremisten“. Auch hat sie sich öffentlich gegen Diversity-Trainings und „Critical Race Theory“ ausgesprochen.

Skandale:
Ein besonders umstrittener Vorfall war eine Spende von 25.000 US-Dollar von der Trump Foundation an ihre Wahlkampforganisation im Jahr 2013 – kurz nachdem Bondis Büro Ermittlungen gegen die Trump University eingestellt hatte. Diese Verbindung wurde später auch in Ethikuntersuchungen thematisiert. Kritisiert wurde außerdem ihre Rolle als Sprecherin während des republikanischen Parteitags 2020, bei dem sie unbelegte Vorwürfe gegen Joe Biden erhob.

Doug Burgum
Position: Innenminister

Kurzbiografie:
Doug Burgum ist Unternehmer, Multimillionär und seit 2016 Gouverneur von North Dakota gewesen. Er machte sich zunächst in der Tech-Branche einen Namen, verkaufte sein Software-Unternehmen 2001 für über 1 Mrd. Dollar an Microsoft. Als Gouverneur setzte er auf wirtschaftsliberale Politik, Digitalisierung und Öl-Förderung. 2023 bewarb er sich um die republikanische Präsidentschaftskandidatur, verlor jedoch früh gegen Trump und stieg anschließend in dessen Kabinett ein.

Ansichten:
Burgum vertritt strikt wirtschaftsliberale und unternehmensfreundliche Positionen. Er fordert Steuersenkungen für Konzerne, Deregulierung der Finanzmärkte und eine Schwächung der Federal Reserve. Sozialausgaben und Umverteilung lehnt er ab. Im Kabinett Trump ist er zuständig für die Umsetzung einer aggressiven Reindustrialisierungsstrategie und staatlicher Investitionen nur in „patriotische“ Projekte.

Skandale:
Während seiner Präsidentschaftskampagne 2023 wurde Burgum wegen eines Wahlkampfgimmicks kritisiert, bei dem er Wähler:innen für eine Spende von einem einzigen Dollar $20-Geschenkkarten anbot – ein legaler, aber umstrittener Trick zur Erfüllung der Spendenhürde. In North Dakota wurde seine Nähe zur Ölindustrie wiederholt kritisiert, insbesondere wegen umweltpolitischer Rücksichtslosigkeit und mangelnder Transparenz bei Genehmigungsverfahren.

Lori Chavez-DeRemer
Position: Arbeitsministerin

Kurzbiografie:
Lori Chavez-DeRemer ist eine republikanische Politikerin aus Oregon mit hispanischem Hintergrund. Sie war Bürgermeisterin von Happy Valley und wurde 2022 als erste republikanische Frau aus Oregon ins US-Repräsentantenhaus gewählt. Sie gilt als aufstrebender Stern innerhalb der Partei und wurde 2025 von Präsident Trump überraschend ins Kabinett berufen.

Ansichten:
Chavez-DeRemer positioniert sich als wirtschaftsnah, sicherheitspolitisch konservativ und stark loyal zur Trump-Agenda. Im Bereich Veteranenpolitik setzt sie auf Privatisierung von Versorgungsleistungen, Reduktion bürokratischer Hürden und eine „America First“-Rhetorik, die Veteranen über alles stellt – inklusive Einwanderern und marginalisierten Gruppen.

Skandale:
Während ihrer Zeit im Kongress fiel sie durch mangelnde Transparenz bei der Finanzierung von Wahlkampfveranstaltungen auf, darunter Verbindungen zu rechten PACs (Political Action Committees). Ihre Berufung ins Kabinett wurde von Veteranenverbänden kritisch gesehen, da sie über keine direkte Erfahrung im Veteranenbereich verfügt. Kritiker werfen ihr eine politische Instrumentalisierung des Veteranenamts vor.

Doug Collins
Position: Minister für Veteranenangelegenheiten

Kurzbiografie:
Doug Collins ist ein ehemaliger Kongressabgeordneter aus Georgia und Pastor. Er diente als enger Trump-Verbündeter während der ersten Amtszeit und spielte eine zentrale Rolle bei der Verteidigung des Präsidenten in den Impeachment-Verfahren 2019 und 2021. Nach seinem Ausscheiden aus dem Repräsentantenhaus 2021 arbeitete er als politischer Kommentator bei Fox News, bevor er 2025 ins Kabinett berufen wurde.

Ansichten:
Collins vertritt stark wirtschaftsliberale und arbeiterfeindliche Positionen. Er setzt sich für die Schwächung von Gewerkschaften ein, lehnt Mindestlohnerhöhungen ab und spricht sich gegen regulatorische Auflagen für Unternehmen aus. Stattdessen fordert er „unternehmerfreundliche Flexibilität“ und beschuldigt progressive Arbeitsgesetze, „den Geist des Kapitalismus zu lähmen“.

Skandale:
Collins geriet mehrfach in die Kritik, weil er Spenden von Unternehmen annahm, gegen die seine Ausschüsse gleichzeitig arbeiteten. 2020 wurde er außerdem beschuldigt, Informationen aus nicht-öffentlichen Sitzungen zur Ukraine-Affäre an Trump-nahe Medien weitergegeben zu haben. Seine enge Verbindung zur religiösen Rechten und Aussagen gegen LGBTQ+-Schutzregelungen führten wiederholt zu Protesten von Menschenrechtsorganisationen.

Sean Duffy
Position: Verkehrsminister der Vereinigten Staaten (Secretary of Transportation)

Kurzbiografie:
Geboren 1971, früherer Kongressabgeordneter aus Wisconsin und Reality-TV-Star („The Real World: Boston“). Republikaner mit Fokus auf ländliche Infrastrukturthemen. War Kommentator bei Fox News und Mitglied des House Financial Services Committee, bevor er 2019 zurücktrat.

Ansichten:
Setzt sich für massive Investitionen in Autobahnen, den Ausbau des US-Trucking-Systems und eine Reduktion staatlicher Auflagen im Transportsektor ein. Gegner von emissionsbasierten Regulierungen. Unterstützt den Rückbau von Umweltstandards zum Vorteil industrieller Logistik.

Skandale:
Stand in der Kritik für seine Verbindung zu Lobbygruppen aus dem Pipeline- und Logistiksektor. Auch seine Berufung wurde kontrovers aufgenommen, da ihm Erfahrung in Verkehrsplanung fehlte. Rücktritt aus dem Kongress 2019 angeblich aus familiären Gründen – wurde jedoch auch mit damaligen ethischen Fragen in Verbindung gebracht.

Tulsi Gabbard
Position: Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste

Kurzbiografie:
Geboren 1981 in Leloaloa, Amerikanisch-Samoa. Ehemalige Kongressabgeordnete aus Hawaii (2013–2021). Diente in der Army National Guard, inklusive eines Einsatzes im Irak. Bekannt wurde sie als progressive Demokratin, bevor sie sich nach 2020 zunehmend vom linken Spektrum distanzierte. Heute parteilos, mit klaren Sympathien für Trumps Agenda.

Ansichten:
Betont nationale Souveränität und warnt vor „tiefem Staat“ und Geheimdienstmissbrauch. Fordert Reformen im US-Geheimdienstapparat, mehr Transparenz und den Fokus auf „echte Bedrohungen“, insbesondere im Inneren. Gegnerin „ideologisierter Sicherheitspolitik“ und von DEI-Programmen in den Nachrichtendiensten. Unterstützt Law-and-Order-Rhetorik, spricht sich aber auch gegen Massenüberwachung aus.

Skandale:
Ihre Russland- und Syrienpolitik sorgte immer wieder für Kritik – u.a. ihre Treffen mit Baschar al-Assad 2017. Mehrfach warf man ihr vor, Narrative autoritärer Regime zu übernehmen. Ihre Nähe zu Verschwörungstheoretikern und rechtskonservativen Kreisen sowie ihr plötzlicher Bruch mit progressiven Positionen brachten ihr den Vorwurf der Opportunistin ein. Innerhalb der Nachrichtendienste herrscht laut Insidern teils tiefe Skepsis über ihre Berufung.

Jamieson Greer
Position: Handelsbeauftragter der Vereinigten Staaten

Kurzbiografie:
Rechtsanwalt und ehemaliger Stabschef des U.S. Trade Representative Robert Lighthizer während Trumps erster Amtszeit. Zuvor tätig als Wirtschaftsanwalt bei internationalen Handelskanzleien und für das Verteidigungsministerium. Greer ist Absolvent der George Washington University Law School und eng vernetzt im republikanischen Establishment.

Ansichten:
Vertritt eine harte, protektionistische Handelspolitik im Sinne von „America First“. Befürworter bilateraler Handelsabkommen statt multilateraler Strukturen. Kritisiert die WTO als „ineffektiv“ und setzt auf aggressive Strafzölle, um „wirtschaftliche Erpressung“ durch Länder wie China zu bekämpfen. Fordert die Rückverlagerung von Produktionsketten in die USA.

Skandale:
Während seiner Zeit unter Lighthizer war Greer an der Umsetzung der Strafzölle beteiligt, die internationale Handelspartner wie Kanada, die EU und China verärgerten. Kritiker werfen ihm vor, Handelsbeziehungen mutwillig beschädigt und eine „Zollspirale“ befördert zu haben. Insider berichten zudem von Interessenskonflikten aus seiner Kanzleivergangenheit – vor allem durch frühere Mandate internationaler Konzerne.

Pete Hegseth
Position: Verteidigungsministerium (Defense)

Kurzbiografie:
Fox News-Moderator, ehemaliger Nationalgardist. Ultra-konservativer Medienakteur mit Ambitionen auf politische Führungsrollen.

Ansichten:
Extremer Nationalismus, fordert ein „patriotisches“ Militär ohne DEI-Richtlinien. Unterstützt Auslandseinsätze zur Machtdemonstration der USA, In seinem Weltbild ist Amerika eine christliche Nation, bedroht von Säkularismus, Feminismus, LGBTQ-Rechten und „gottloser Regierung“. Die Bibel steht für ihn über der Verfassung. Demokratie ist ein Auslaufmodell.

Skandale:
Kritik wegen fehlender Erfahrung im Verteidigungsbereich, verharmlosende Aussagen über White Supremacy in der US-Armee, Vergewaltigungsvorwürfe, „Signalgate“, wie die Presse es nennt. Versehentlich wurde einJournalist in eine verschlüsselte Signalgruppe eingeladen. Im Dezember 2024 berichtet der New Yorker über eine sexuelle Gewaltklage gegen Hegseth aus dem Jahr 2017. Angeblich wurde eine außergerichtliche Einigung erzielt.

Robert F. Kennedy Jr.
Position: Gesundheitsministerium (HHS)

Kurzbiografie:
Robert F. Kennedy Jr., Sohn des gleichnamigen Senators und Neffe von Präsident John F. Kennedy, ist Jurist, Umweltaktivist und prominenter Impfkritiker. Ursprünglich als Demokrat aktiv, kandidierte er 2024 zunächst als Unabhängiger, ehe er Trump öffentlich unterstützte und von diesem in das Kabinett berufen wurde.

Ansichten:
Kennedy sieht Impfprogramme kritisch, spricht von „Pharmakartellen“ und fordert eine radikale Reform des Gesundheitssystems. Er ist ein Befürworter alternativer Heilmethoden und ein Kritiker staatlicher Eingriffe in persönliche Gesundheitsentscheidungen

Skandale:
Kennedy verbreitete mehrfach wissenschaftlich widerlegte Thesen zu Impfungen und Corona-Maßnahmen. Auch seine Nähe zu Verschwörungstheoretikern wie Alex Jones rief Kritik hervor. Menschenrechtsorganisationen und medizinische Fachverbände kritisierten seine Berufung massiv.

Kelly Loeffler
Position: Leiterin der US-Behörde für Kleinunternehmen

Kurzbiografie:
Ehemalige US-Senatorin aus Georgia und Mitinhaberin des Finanzunternehmens Intercontinental Exchange (ICE), zu dem auch die New Yorker Börse gehört. Sie wurde 2019 von Gouverneur Brian Kemp ins Amt berufen, verlor jedoch 2021 gegen Raphael Warnock. Seitdem enge Verbündete von Donald Trump, insbesondere in wirtschaftspolitischen Fragen.

Ansichten:
Vertreterin eines unternehmerfreundlichen, marktradikalen Kurses. Sie spricht sich gegen Mindestlohnregelungen aus, fordert Steuererleichterungen für Unternehmer:innen und lehnt staatlich gelenkte Diversitätsförderung in Förderprogrammen strikt ab. Loeffler sieht in der SBA vor allem ein Instrument zur „ideologiefreien Kapitalförderung“ – also ohne Berücksichtigung von Geschlecht, Ethnie oder sozialer Herkunft.

Skandale:
2020 geriet sie massiv unter Druck wegen mutmaßlichem Insiderhandels: Nach einem geheimen Corona-Briefing des US-Senats verkaufte sie Aktien in Millionenhöhe – kurz bevor der Markt einbrach. Zwar wurde sie rechtlich nicht belangt, doch der Vorfall schadete ihrem Ruf erheblich. Sie wurde zudem mehrfach für ihre Nähe zu Verschwörungstheorien und ihre Auftritte bei rechtsgerichteten Organisationen kritisiert.

Howard Lutnick
Position: Handelsminister der Vereinigten Staaten

Kurzbiografie:
Howard Lutnick ist CEO der Finanzfirma Cantor Fitzgerald, die nach den Anschlägen vom 11. September 2001 weltweit bekannt wurde. Unter seiner Leitung wandelte sich das Unternehmen von einem Traditionsmaklerhaus zu einem aggressiven Player im Bereich Finanzhandel und Technologiebörsen. Lutnick war ein langjähriger Unterstützer republikanischer Politik und ein großzügiger Spender im Trump-Umfeld.

Ansichten:
Lutnick gilt als kompromissloser Befürworter des freien Marktes – allerdings nur in einem stark deregulierten, unternehmerfreundlichen Sinne. Er ist gegen staatliche Eingriffe, Verbraucherschutz, Klimaauflagen und Gewerkschaften. Stattdessen setzt er auf Steuererleichterungen für Großkonzerne, den Abbau von Regularien und eine aggressive Wirtschaftsdiplomatie zugunsten US-amerikanischer Unternehmen.

Skandale:
Lutnick geriet nach 9/11 in die Kritik, weil er das Unternehmen trotz massiver Todesopfer in der Firma schnell wieder auf Kurs brachte – und sich dabei persönlich stark profilierte. Kritiker warfen ihm mangelndes Einfühlungsvermögen vor. Später wurde er für seine Nähe zu Spekulationsgeschäften und seine Rhetorik gegen Regulierung durch die SEC und andere Behörden kritisiert.

Linda McMahon
Position: Bildungsministerin der Vereinigten Staaten (Secretary of Education)

Kurzbiografie:
Ehemalige CEO von World Wrestling Entertainment (WWE) und zweifache gescheiterte Senatskandidatin in Connecticut. In Trumps erster Amtszeit leitete sie bereits die Small Business Administration (SBA). Engagiert in konservativen Think-Tanks und Großspenderin der Republikanischen Partei.

Ansichten:
Befürworterin der Privatisierung öffentlicher Bildung, stark für Schulwahlfreiheit und Charter Schools. Lehnt bundesstaatliche Bildungsstandards ab und fordert die Auflösung des Bildungsministeriums in seiner bisherigen Form. Kritisch gegenüber Gewerkschaften und inklusiver Bildungspolitik.

Skandale:
Ihre Rolle bei WWE brachte Kritik wegen ausbeuterischer Arbeitsbedingungen und Sexismus im Entertainment-Sport. Ihre Qualifikationen im Bildungsbereich wurden mehrfach in Frage gestellt.

Kristi Noem
Position: Ministerin für Innere Sicherheit (Secretary of Homeland Security)

Kurzbiografie:
Gouverneurin von South Dakota, frühere Kongressabgeordnete. Wurde landesweit bekannt durch ihre weitgehende Ablehnung von Corona-Schutzmaßnahmen und extreme Migrationsrhetorik. Gilt als Trump-Loyalistin und Teil der postfaktischen Rechten.

Ansichten:
Extrem harte Migrationspolitik, fordert massive Grenzüberwachung, Milizeinsätze, drakonische Abschiebepolitik. Kritisch gegenüber Black Lives Matter, LGBTQ+-Rechten und progressivem Aktivismus. Befürworterin staatlicher Überwachung.

Skandale:
Korruptionsvorwürfe wegen möglicher Einflussnahme auf eine Berufsentscheidung zugunsten ihrer Tochter. Mehrfach kritisiert für irreführende Corona-Kommunikation und populistische Rhetorik.

John Ratcliffe
Position: Direktor der CIA (Director of the Central Intelligence Agency)

Kurzbiografie:
Früherer Kongressabgeordneter aus Texas und kurzzeitig Director of National Intelligence (DNI) unter Trump 1.0. Jurist, profilierte sich als einer der loyalsten Trump-Verteidiger im Kongress.

Ansichten:
Vertritt die Ansicht, dass Geheimdienste politische Werkzeuge sein sollten. Setzt auf nationale Sicherheit durch Abschottung, Gegner multilateraler Kooperation. Unterstützt weitreichende Spionagebefugnisse im Inneren.

Skandale:
Bekannt für das Zurückhalten und Manipulieren von Geheimdienstinformationen im Sinne Trumps. Seine Qualifikationen wurden bei früheren Nominierungen infrage gestellt; musste 2019 eine Ernennung zum DNI zwischenzeitlich zurückziehen. „Signalgate“, wie die Presse es nennt. Versehentlich wurde einJournalist in eine verschlüsselte Signalgruppe eingeladen.

Brooke L. Rollins
Position: Landwirtschaftsministerin

Kurzbiografie:
Juristin und konservative Strategin. Ehemalige Beraterin im Trump-Weißen Haus, Gründerin der Texas Public Policy Foundation. Langjährige Fürsprecherin marktradikaler Reformen, besonders im ländlichen Raum.

Ansichten:
Verfechterin der Deregulierung in der Landwirtschaft, gegen Agrarsubventionen und Umweltauflagen. Fokus auf industrielle Agrarwirtschaft. Kritisiert Klimapolitik als „ideologischen Ballast“ für Farmer.

Skandale:
Kritik an engen Verbindungen zu Agrarlobbys und mangelnder Unterstützung für kleinere bäuerliche Betriebe. Auch unter Druck geraten wegen Intransparenz bei der Nutzung öffentlicher Fördergelder in früheren Ämtern.

Marco Rubio
Position: Außenminister der Vereinigten Staaten

Kurzbiografie:
Senator aus Florida, 2016 Präsidentschaftskandidat. Einst scharfer Trump-Kritiker, später loyaler Verbündeter. Aus kubanisch-amerikanischer Familie.

Ansichten:
Außenpolitisch aggressiv, vor allem gegenüber China, Kuba, Venezuela und Iran. Unterstützer eines harten, nationalinteressengeleiteten Kurses. Gegner multilateraler Institutionen wie WHO oder Pariser Klimaabkommen.

Skandale:
In seiner Zeit als Sprecher des Repräsentantenhauses in Florida nutzte er GOP-Kreditkarten für private Ausgaben (u.a. Hotelrechnungen, Autoreparaturen). Er zahlte das meiste zurück, doch der Vorfall war lange politisch belastend.

Scott Turner
Position: Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung

Kurzbiografie:
Ehemaliger NFL-Spieler, später Republikaner in Texas‘ Repräsentantenhaus. Während Trumps erster Amtszeit Sonderberater für „Opportunity Zones“.

Ansichten:
Verfechter marktwirtschaftlicher Wohnpolitik. Gegen Mietpreisregulierung, setzt auf private Investoren im Wohnungsbau. Kritisiert Programme für öffentlich geförderten Wohnraum als „Abhängigkeit schaffend“.

Skandale:
Wegen mangelnder Fachkenntnis in der Wohnungsbaupolitik kritisiert. Engagement in Opportunity Zones wurde wegen Interessenskonflikten hinterfragt.

Russell Vought
Position: Direktor des Amtes für Verwaltung und Haushalt

Kurzbiografie:
Haushaltschef unter Trump 1.0, Gründer der rechtskonservativen Denkfabrik Center for Renewing America.

Ansichten:
Radikal konservativer Etatpolitiker. Setzt auf starke Ausgabenkürzungen, besonders bei Sozialprogrammen. Engagierter Gegner staatlicher Finanzierung von Klimaschutz und Gender-Programmen.

Skandale:
Wegen öffentlich abwertender Äußerungen über Muslime in der Kritik. Wird für ideologisch motivierte Budgetkürzungen verantwortlich gemacht.

Chris Wright
Position: Energieminister

Kurzbiografie:
CEO des Fracking-Unternehmens Liberty Energy. Bekannt für aggressives Auftreten gegen die Energiewende. Lobbyist der fossilen Industrie.

Ansichten:
Klimawandelleugner. Setzt auf Öl, Gas, Kohle. Gegner jeglicher Umweltregulierung. Unterstützt massive Förderung fossiler Projekte – auch auf öffentlichen Flächen., möchte die Energie- und Umweltpolitik von 1970 wieder

Skandale:
In der Kritik wegen Interessenkonflikten und Nähe zu CO₂-intensiven Industrien. Lehnte als Unternehmenschef Maßnahmen zum Methan-Ausstoß strikt ab – trotz wissenschaftlicher Warnungen.

———-

Matt Gaetz
Position (zurückgezogen): Justizminister
Kurzbiografie:
Kongressabgeordneter aus Florida und einer der lautstärksten Trump-Verteidiger im US-Repräsentantenhaus. Bekannt für seine aggressive Rhetorik und medienwirksamen Auftritte. Er gilt als enger ideologischer Verbündeter Trumps, insbesondere in Fragen von Justiz, Immigration und Strafverfolgung.

Ansichten:
Ultra-konservativ, fordert harte Strafmaßnahmen gegen BLM-Aktivisten, linke NGOs und „Deep State“-Akteure. Gegner jeder Form von Waffenkontrolle, lehnt LGBTQ-Rechte sowie Abtreibung kategorisch ab. Unterstützt Immunität für Polizisten und verstärkte Bundesintervention gegen „linksextreme Gewalt“.

Skandale:
Wurde mehrfach strafrechtlich untersucht – u. a. wegen mutmaßlichem Menschenhandel, sexueller Beziehungen zu Minderjährigen und illegaler Nutzung von Geldern. Zwar nie offiziell angeklagt, aber stark belastet. Seine Nominierung zum Justizminister wurde unter massivem Druck aus Justizkreisen und Öffentlichkeit im Februar 2025 zurückgezogen.

Elise Stefanik
Position (zurückgezogen): Botschafterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen (U.S. Ambassador to the United Nations)

Kurzbiografie:
Kongressabgeordnete aus dem Bundesstaat New York. Seit der Trump-Präsidentschaft 1.0 stetig aufgestiegen zur führenden Stimme der sogenannten „MAGA-Frauen“. Stefanik wurde 2021 Vorsitzende der House Republican Conference und eine der loyalsten Unterstützerinnen von Donald Trump.

Ansichten:
Nationalistisch-isolationistische Außenpolitik. Fordert Austritt der USA aus UN-Gremien, Ablehnung internationaler Klimaabkommen, massive Kürzungen bei UN-Programmen. Befürworterin des „America First“-Ansatzes, auch bei humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit.

Skandale:
Kritisiert wegen mangelnder außenpolitischer Erfahrung, wiederholter faktischer Falschaussagen zur Rolle der UNO und Nähe zu extremistischen Online-Gruppen. Nach internen Berichten wurde sie vom diplomatischen Dienst als „nicht tragbar“ eingestuft. Ihre Nominierung zog das Weiße Haus im März 2025 mit einer fadenscheinigen Begründung zurück

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
2 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Andreas
Andreas
3 Monate zuvor

Wenn es den Begriff noch nicht geben würde, müsste man ihn für diese Administration erfinden: Gruselkabinett!

Last edited 3 Monate zuvor by Andreas
Katharina Hofmann
Admin
3 Monate zuvor
Reply to  Andreas

…. und selbst das würde es noch nicht beschreiben. liebe grüsse

2
0
Would love your thoughts, please comment.x