Washington / Guam – Die Vereinigten Staaten verlegen strategische Tarnkappenbomber vom Typ B-2 Spirit auf die Pazifikinsel Guam. Die Maßnahme fällt in eine Phase wachsender Spannungen im Nahen Osten – während Präsident Donald Trump darüber nachdenkt, ob die USA aktiv auf Seiten Israels in den anhaltenden Schlagabtausch mit dem Iran eingreifen sollen. Offiziell wurde kein direkter Zusammenhang zwischen der Verlegung und den Angriffen im Nahen Osten bestätigt. Doch die Symbolik ist unübersehbar: Der B-2-Bomber kann mit der 30.000-Pfund schweren „Massive Ordnance Penetrator“ bestückt werden – einer Spezialbombe, die für tief unterirdische Ziele wie Irans Atomanlagen konzipiert wurde. Beobachter sehen darin eine stille Drohgebärde, eine Vorbereitung auf Optionen, die bislang nur hinter verschlossenen Türen diskutiert werden.
Wie wir bereits in einem früheren Bericht dargelegt hatten, wurden neben einer Vielzahl von Tankflugzeugen auch zusätzliche Kampfflugzeuge nach Europa und in den Nahen Osten verlegt. Ein Flugzeugträger der US-Marine, bislang im indo-pazifischen Raum unterwegs, ist ebenfalls auf dem Weg Richtung Mittlerer Osten. Der militärische Aufbau verläuft still, aber zielgerichtet – und wird ergänzt durch politische Rhetorik aus Washington. Trump kündigte an, sich innerhalb von zwei Wochen zu entscheiden, ob die Vereinigten Staaten sich militärisch beteiligen werden. Es sei, so seine Worte, „genug Zeit, damit die Menschen zur Vernunft kommen“.
Militäranalysten beobachten nun mit besonderer Aufmerksamkeit, ob die B-2-Bomber über Guam hinaus weiterverlegt werden – etwa zur britisch-amerikanischen Luftwaffenbasis auf Diego Garcia im Indischen Ozean. Diese gilt als idealer Ausgangspunkt für Luftoperationen in der Region. Erst vor wenigen Wochen war dort ein Teil der strategischen Flotte ausgetauscht worden – B-2 gegen B-52. Dass nun wieder B-2-Maschinen in Stellung gebracht werden, verstärkt die Vermutung, dass Washington sich nicht nur auf eine diplomatische Lösung vorbereitet, sondern auf eine, die in der Tiefe wirkt – unterirdisch wie politisch.