Was einst als Leuchtfeuer der Freiheit galt, versinkt in einem Strudel aus Autoritarismus und institutionellem Wahnsinn. Die Vereinigten Staaten, diese selbsternannte Stadt auf dem Hügel, taumeln in eine Dunkelheit, die selbst ihre schärfsten Kritiker kaum für möglich gehalten hätten.
Barack Obama, der Mann, der einst „Yes We Can“ predigte, warnt nun verzweifelt vor der Militarisierung der eigenen Heimat. Wenn Bundesstruppen nicht mehr nur an fernen Fronten kämpfen, sondern auf amerikanischem Boden patrouillieren, wenn das Recht auf ein ordentliches Verfahren zur hohlen Phrase verkommt, dann stirbt die Republik nicht mit einem Knall, sondern erstickt langsam an ihrer eigenen Paranoia. Die Erosion, von der Obama spricht, ist keine schleichende mehr – sie ist ein reißender Strom, der die Fundamente der Verfassung unterspült.

Das Spiel mit gezinkten Karten
Die Entlassung von Robert Primus aus dem Surface Transportation Board offenbart die nackte Brutalität der Machtpolitik. Ein nächtliches E-Mail, eine Kündigung per Mausklick – so werden heute Entscheidungen getroffen, die über die größte Eisenbahnfusion der Geschichte bestimmen sollen. Primus‘ verzweifelter Versuch, sich an seinen Stuhl zu klammern, bis man ihn physisch entfernt, wirkt wie eine Szene aus einem Kafka-Roman, nur dass dies die bittere Realität Amerikas im Jahr 2025 ist.

Währenddessen jongliert Robert F. Kennedy Jr. mit der öffentlichen Gesundheit wie ein betrunkener Clown mit Kettensägen. Der Mann, den Senator Ossoff treffend als „Quacksalber“ bezeichnet, lobte CDC-Direktorin Susan Monarez noch vor wenigen Wochen in den höchsten Tönen – nur um sie dann wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen. Die Centers for Disease Control and Prevention, einst das Bollwerk gegen Pandemien und Krankheiten, erleben eine Säuberung, die an dunkelste Zeiten erinnert. Wissenschaftler fliehen wie Ratten vom sinkenden Schiff, ihre rote Linie überschritten, ihre wissenschaftliche Integrität nicht mehr verhandelbar.

Die Deportierten von Kigali
Doch der absolute Tiefpunkt dieser amerikanischen Tragödie offenbart sich in einem Deal, der so pervers ist, dass selbst George Orwell hätte erröten müssen: Die USA, dieses Land der unbegrenzten Möglichkeiten, schickt seine unerwünschten Migranten nach Ruanda. Sieben Menschen, deren einziges Verbrechen es war, den amerikanischen Traum zu träumen, landen in einem Land, zu dem sie keinerlei Verbindung haben. Ruanda, Süd-Sudan, Eswatini – die neue Achse der amerikanischen Schande. Es ist, als würde man Menschen wie Pakete verschicken, deren Adresse man nicht kennt, also klebt man einfach irgendein Etikett drauf und hofft, dass sich niemand beschwert.

Die ruandische Regierung spricht von „Betreuung durch UN-Vertreter“, als wäre dies ein humanitärer Akt und nicht die Outsourcing-Variante menschlicher Grausamkeit. Drei der Deportierten wollen zurück in ihre Heimatländer – Länder, aus denen sie flohen, weil dort Tod oder Verfolgung warteten. Die anderen vier sollen sich in Ruanda „ein Leben aufbauen“, in einem Land, dessen Sprache sie nicht sprechen, dessen Kultur sie nicht kennen, dessen Erde nie ihre Heimat war.
Der Zirkus geht weiter
Während Wisconsin über 284 Millionen Dollar für Trumps „Big Beautiful Bill“ bluten soll – ein Name, der in seiner infantilen Eitelkeit fast schon wieder komisch wäre, wenn er nicht so tragisch wäre – plant der Präsident bereits den nächsten Coup: einen Parteitag vor den Midterms, „das hat es noch nie gegeben!“, jubelt er auf Truth Social, dieser Plattform, deren Name wie blanker Hohn klingt. Marco Rubio, der Außenminister, spricht derweil von „Offenheit“ für Nuklearverhandlungen mit dem Iran und begrüßt gleichzeitig härteste Sanktionen – diplomatische Schizophrenie als Staatsräson. Es ist diese Gleichzeitigkeit von Drohung und Umarmung, von Zerstörung und Aufbau, die Amerika in einen Zustand permanenter Verwirrung versetzt.

Die Vereinigten Staaten sind nicht mehr der Leuchtturm der Demokratie. Sie sind zu einem Mahnmal geworden für das, was passiert, wenn Institutionen verrotten, wenn Macht zur Droge wird und wenn ein Volk vergisst, dass Freiheit nicht selbstverständlich ist. Während die CDC-Wissenschaftler ihre Büros räumen und Migranten in afrikanischen Ländern abgeladen werden, während das Militär auf heimischem Boden marschiert und Parteipolitik zur Reality-Show verkommt, stirbt der amerikanische Traum nicht mit einem dramatischen Finale. Er erstickt langsam, würdelos, in einem Sumpf aus Lügen, Korruption und institutioneller Verwahrlosung.
Amerika, du warst einmal groß. Jetzt bist du nur noch eine Warnung an den Rest der Welt.
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Und die Demokraten haben vom ersten Moment an viel zu wenig angekämpft und offen gelegt.
Barack Obama noch lachend neben Trump auf der Beerdigung von Jimmy Carter. Wie zwei alte Freunde.
Das Bild vergesse ich nicht und es hat mich entsetzt.
Denn dieses Bild hat eine, in meinen Augen, fatale Botschaft gesendet.
Ein schwarzer Ex-Präsident, der mit einem Faschisten schäkert…. Auf einer Beerdigung.
Wo war Obama all die Monate?
Jetzt, wo es vor allem schwarze Mitarbeiter, wie Cook, Primus etc trifft. Gerade Staaten mit demokratischer Regierung.
Es ist seltsam still gewesen.
Seine mahnenden Worte sind gut, aber sie verhallen wie ein Echo in einer dunklen und leeren Höhe.
Gerichte sind mit Loyalisten besetzt, der Supreme Court nur eine Marionette der Trump Regierung.
Die wenigen mutigen Richter, Beamer leben in großer Gefahr.
So auch die Menschen, die Zivilcourage beweisen.
Selbst um Bernie Sanders und AIC ist es recht still geworden.
Irgendwie habe ich noch die kleine Hoffnung, dass sie im Hintergrund was ganz großes planen.
Aber das ist wohl Wunschdenken.
Und wenn Europa nicht sofort Aufwachen, wachen wir morgen in der gleichen faschistischen Welt auf.
…es ist ein harter, harter kampf und man hat wenig hilfe aus dem ausland
Das stimmt.
Die meisten Regierungen biedern sich an, dass man nur noch 🤮 kann