„Amerika unter Waffen – Der Tag, an dem Trump zum Diktator wurde“

VonRainer Hofmann

Juni 11, 2025

Der Moment, in dem Amerika seinen Atem anhielt, kam nicht mit einem Paukenschlag, sondern mit einem militärischen Griff ins zivile Fleisch. Kein formeller Ausnahmezustand. Kein Insurrection Act. Keine Notstandserklärung. Und doch: Donald Trump hat die letzte Grenze überschritten. Mit der Festsetzung von Zivilisten durch Mitglieder der Nationalgarde in Los Angeles hat er das getan, was selbst Richard Nixon nie wagte. Er hat das Militär gegen das eigene Volk in Stellung gebracht – nicht zur Hilfe, sondern zur Disziplinierung. Damit hat Trump sich selbst jenen Titel verliehen, den kein demokratischer Staatschef je beanspruchen darf: Diktator. Was in den USA derzeit geschieht, hat nichts mehr mit robustem Regierungsstil zu tun. Es ist die systematische Entkernung einer freiheitlichen Ordnung. Wenn Militäreinheiten, bewaffnet und uniformiert, Menschen ohne richterliche Anordnung festsetzen, dann ist das nicht mehr Demokratie, sondern Repression. Und wenn diese Einsätze unter dem Befehl eines Mannes erfolgen, der Gerichte verhöhnt, Medien diskreditiert und politische Gegner mit der Sprache des Krieges belegt, dann ist die Konsequenz klar: Donald Trump hat sich an die Spitze eines autoritären Machtprojekts gesetzt, das sich nicht mehr hinter Flaggen und Hymnen versteckt. Er handelt wie ein Kim Jong Un, denkt wie ein Putin, spricht wie einst ein Hussein – und regiert inzwischen wie sie alle.

Die Verfassung war nie für solche Männer gemacht. Sie lebt von Grenzen. Von Gewaltenteilung. Vom Recht, sich gegen die Macht zu stellen. Doch Trump hat diese Prinzipien ausgehöhlt wie morsches Holz. Der Posse Comitatus Act, der den militärischen Einsatz gegen Zivilisten verbietet? Unterlaufen. Der Insurrection Act, der nur im Fall eines Aufstands greifen darf? Umgangen. Der Supreme Court? Von seinen Loyalisten besetzt. Wer ihn kritisiert, ist ein „Feind des Volkes“. Wer demonstriert, ein „Tier“. Wer Schutz sucht, ein „illegaler Feind“. Die Festsetzung von Demonstrierenden durch die Nationalgarde ist keine Panne. Sie ist Programm. Eine Demonstration der Macht. Und eine Botschaft an alle, die noch hoffen: Der Präsident ist bereit, den Staat gegen sein eigenes Volk zu richten. Los Angeles ist nicht das Ende – es ist der Anfang. Trump will keine Ordnung. Er will Gehorsam. Kein Diskurs. Nur Herrschaft.

Die USA sind damit an einem historischen Scheideweg. Wer jetzt noch schweigt, macht sich mitschuldig. Die Demokratie stirbt nicht in einem Moment. Sie stirbt in Etappen. Und dieser Tag – dieser Einsatz – war ein Meilenstein auf diesem Weg. Donald Trump ist kein Präsident mehr. Er ist ein Autokrat im Gewand der Legalität. Und wenn das Land sich nicht dagegen erhebt, wird dieser Gewand bald zur Uniform einer Diktatur werden, die keine Gesetze mehr braucht – nur noch Befehle.

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