Es ist eine verstörende Wendung für einen der bekanntesten Sympathieträger der Welt: Elmo, der rote, flauschige Muppet aus der „Sesamstraße“, ist ins Visier von Hackern geraten – und das mit einer Wucht, die selbst für die rauen Sitten sozialer Medien ungewöhnlich ist. Am Sonntag wurden auf seinem offiziellen X-Profil (früher Twitter) zahlreiche rassistische und antisemitische Botschaften veröffentlicht. Statt Aufmunterung und Freundlichkeit sahen die rund 650.000 Follower des ewigen Dreieinhalbjährigen blanken Hass. Die Non-Profit-Organisation Sesame Workshop, die hinter der Kultsendung „Sesame Street“ steht, bestätigte am Montag, dass der Account „von einem unbekannten Hacker kompromittiert“ worden sei. In einer offiziellen Stellungnahme heißt es: „Es wurden abscheuliche Botschaften verbreitet, darunter antisemitische und rassistische Inhalte. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die vollständige Kontrolle über das Konto wiederzuerlangen.“

Die Hacking-Aktion markiert einen schmerzhaften Kontrast zur eigentlichen Funktion von Elmos Social-Media-Auftritt, der sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem Ort digitaler Wärme, mentaler Unterstützung und gemeinsamer Fürsorge entwickelt hatte. Elmo wurde dort nicht selten zum Tröster in schweren Zeiten – und zur Stimme kindlicher Zuversicht in einer zunehmend zynischen Online-Welt. Als er vergangenes Jahr schlicht fragte: „Elmo schaut nur mal vorbei. Wie geht’s euch allen?“, antworteten darauf nicht nur Millionen Menschen, sondern auch Persönlichkeiten wie Präsident Joe Biden und Musiker wie Chance the Rapper. Doch all das wurde am Wochenende von einem digitalen Angriff überschattet, der in Teilen der Szene bereits gefeiert wird. Einige der geposteten Inhalte nahmen offen Bezug auf antisemitische Verschwörungserzählungen rund um den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Eine mittlerweile entfernte Nachricht verlinkte sogar zu einem Telegram-Kanal, auf dem sich der mutmaßliche Täter selbst brüstet. Ob und wie er Zugriff auf den Account erhielt, ist bislang nicht bekannt.
Die Plattform X, die seit der Übernahme durch Elon Musk immer wieder wegen ihrer schleppenden Moderation kritisiert wird, reagierte auf Nachfragen bislang nicht. Die problematischen Tweets wurden zwar rasch gelöscht, doch der Image-Schaden bleibt – zumal sich die Aktion gezielt gegen eine der letzten digitalen Unschuldsgestalten richtet: einen Charakter, der für Millionen Kinder weltweit ein Symbol für Empathie und Zugehörigkeit darstellt. Die Frage, die bleibt: Wenn nicht einmal mehr Elmo vor Hass-Angriffen sicher ist – was sagt das über den Zustand unserer digitalen Öffentlichkeit aus?

Das ist traurig, vir allem für due vielen Kinder 😞
Aus noch kommen diese Idioten noch?