„Bombt Moskau!“ – Neue Tonaufnahmen zeigen Donald Trumps Eskalationsfantasien

VonRainer Hofmann

Juli 9, 2025

Es ist ein Satz, der in seiner Brutalität sprachlos macht – und der doch in aller Seelenruhe vorgetragen wurde, bei einem Spendendinner, unter Lachen, mit einem Glas in der Hand: „Wenn du in die Ukraine gehst, dann bomb’ ich dir Moskau weg.“ Es sind Mitschnitte von Fundraising-Events aus dem Wahlkampfjahr 2024, aufgenommen in New York und Florida. Der Kontext: ein angebliches Gespräch mit Wladimir Putin. Trump erzählt, er habe Putin „direkt ins Gesicht“ gewarnt, die Ukraine nicht anzugreifen – sonst werde er „Moskaus Scheiß auseinanderbomben“. Putin habe ihm nicht geglaubt, aber: „Zehn Prozent reichen.“ Auch Chinas Präsident Xi Jinping habe er mit einem ähnlichen Satz zur Räson gebracht: Bei einem Einmarsch in Taiwan, so Trump, „würde ich Peking bombardieren“. Beide Male, so Trump, habe „zehn Prozent Glaube“ genügt.

Die Aufnahmen gewähren einen verstörenden Einblick in das Denken eines Mannes, der heute wieder im Oval Office sitzt. Seine „starken Gespräche“ mit Putin, über die er früher vage sprach, entpuppen sich als prahlerische Gewaltfantasien. Während Trump behauptet, der Ukraine-Krieg wäre unter seiner Aufsicht nie ausgebrochen, ist die Realität eine andere: Seit Beginn seiner zweiten Amtszeit Anfang 2025 hat sich die Lage dramatisch verschärft, mit Hunderten Toten in kurzer Zeit. Gleichzeitig macht Trump auch vor der Innenpolitik nicht halt. In einer weiteren Aufnahme erklärt er unter Applaus, er wolle alle Studierenden ausweisen, die gegen den Gaza-Krieg protestieren. „Das wird diese Bewegung um 25 bis 30 Jahre zurückwerfen – wenn ihr mich wählt.“ Seit Januar wurden tatsächlich mehrere internationale Studierende abgeschoben – ein Bruch mit rechtsstaatlichen Grundsätzen, der öffentlich kaum noch hinterfragt wird.

Ein besonders zynisches Licht werfen die Mitschnitte auch auf Trumps Verhältnis zu Großspendern. Ein Milliardär, so Trump, habe ihm eine Million Dollar geboten – unter der Bedingung eines Mittagessens. Trump antwortete: „Bei deinem Vermögen? Eine Million? Dafür ess’ ich nicht mit dir. Mach 25 draus.“ Und der Spender zahlte. Die Menge lacht. Was in diesen Tonaufnahmen zu hören ist, ist mehr als bloße Angeberei. Es ist das Bild eines Mannes, der sich für unantastbar hält – moralisch, politisch, historisch. Und der aus seinem Mund eine Waffe gemacht hat, mit der er selbst die Idee von Frieden bombardiert.

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Franco
Franco
4 Monate zuvor

Das ist ja der Hammer

Ela Gatto
Ela Gatto
4 Monate zuvor

Aber seine MAGA freuen sich.

Trotzdem ist er für Putin der nützliche Idiot Krasnov.

Jeder weiß, dass hinter diesen Worten nur hohle Luft steckt.
Bis heute nimmt er Putin nicht ins Visier.
Keine Sanktionen, stattdessen Deals.
Ukraine? Mal bisschen Hoffnung auf Unterstützung geben, dann wieder nicht.

Wie alles mit seinen „Heute Hü, morgen Hott“ Aussagen und Entscheidungen

Rudi Reinhardt
Rudi Reinhardt
4 Monate zuvor

Er kennt das Wort Diplomatie nicht. Er gehört weggesperrt asap. Dieser Trottel u🤡 und sein Kaffeekränzchen im WH ist eine Gefahr für den ganzen Planeten

Wolfgang Lemke
Wolfgang Lemke
4 Monate zuvor
Antwort auf  Rudi Reinhardt

Lebenslang, Wasser, Brot und nur Bilder von Biden in der Zelle !!!

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