Trumps Gehaltsliste enthüllt – Wer im Weißen Haus was verdient

VonRainer Hofmann

Juli 3, 2025

Washington – Das Weiße Haus hat am Dienstag die vollständige Gehaltsliste der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Präsident Donald Trump veröffentlicht. Das jährlich dem US-Kongress vorgelegte Dokument umfasst mehr als 400 Personen, die im direkten Umfeld des Präsidenten tätig sind – von Pressesprecherin Karoline Leavitt bis hin zu prominenten Beratern wie Stephen Miller und Peter Navarro. Die Liste zeigt nicht nur, wie viel die einzelnen Akteure verdienen, sondern auch, wie sich Trumps Machtapparat in seiner zweiten Amtszeit personell zusammensetzt.
An der Spitze der Gehaltspyramide steht Beraterin Jacalynne Klopp mit einem Jahreseinkommen von 225.700 Dollar. Klopp war bereits während Trumps erster Amtszeit in einer Führungsposition bei der Einwanderungs- und Zollbehörde ICE tätig – ein Indiz dafür, wie viele bekannte Gesichter aus Trumps früherer Präsidentschaft zurückgekehrt sind. Auf Platz zwei folgt Edgar Mkrtchian, derzeit stellvertretender Rechtsberater des Weißen Hauses, mit einem Gehalt von 203.645 Dollar. Er war 2017 in der International Trade Administration aktiv – ebenfalls ein Veteran der ersten Trump-Regierung.
Besonders auffällig: 33 Mitarbeiter erhalten exakt 195.200 Dollar jährlich, darunter zentrale Figuren wie Stabschefin Susie Wiles, Trumps langjähriger Sprachrohr Stephen Miller, Pressesprecherin Karoline Leavitt, Grenzbeauftragter Tom Homan sowie Peter Navarro, der erneut als „Senior Counselor“ für Handel und Industriepolitik fungiert. Diese Summe markiert traditionell das Gehaltsmaximum für politische Beamte im Weißen Haus, ohne Sonderzulagen. Auch das Team der Redenschreiber ist vertreten: Insgesamt fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zwischen 92.500 und 121.500 Dollar pro Jahr verdienen. Am unteren Ende der Gehaltsskala stehen über 100 Angestellte mit Gehältern zwischen 59.000 und 80.000 Dollar – darunter Assistenten, technische Mitarbeiter und Verwaltungsangestellte, die den Alltag im West Wing operativ aufrechterhalten.

Besonders bemerkenswert sind jedoch acht Personen, die mit null Dollar Gehalt aufgeführt werden – unter ihnen einige der öffentlich prominentesten Figuren des neuen Machtzirkels: David Sacks, zuständig für Künstliche Intelligenz und Kryptowährung, Außenminister Marco Rubio, Trump-Berater Steve Witkoff sowie Pastorin Paula White, die das neue „Faith Office“ im Weißen Haus betreut. Bei Sacks, einem milliardenschweren Tech-Investor, dürfte die Gehaltsverweigerung rein freiwillig sein. Rubio wiederum wird weiterhin vom Außenministerium bezahlt, auch wenn er eine zentrale Rolle im Nationalen Sicherheitsrat des Präsidenten innehat. Pastorin White bleibt neben ihrer Rolle im Weißen Haus leitende Predigerin der „City of Destiny Church“ in Florida – ein Grund, warum sie auf eine staatliche Bezahlung verzichtet haben dürfte.
Die wohl bekanntesten Gesichter dieser neuen Amtszeit sind jedoch Karoline Leavitt und Stephen Miller. Leavitt war 2024 Sprecherin von Trumps Wahlkampagne und arbeitete zuvor als Assistentin von Kayleigh McEnany, der Pressesprecherin aus der ersten Amtszeit. Nun führt sie selbst das Mikrofon im Weißen Haus – als eine der jüngsten und kämpferischsten Figuren dieser Regierung. Miller hingegen bleibt, was er immer war: ein ideologischer Taktgeber, Strategieberater und Redenschreiber mit starkem Einfluss auf Trumps Migrations- und Kulturpolitik.
Die veröffentlichte Gehaltsliste ist nicht nur ein bürokratisches Dokument, sondern ein Abbild von Trumps Regierungsstil: loyale Rückkehrer, ideologisch gefestigte Strategen, enge Vertraute – und ein Netzwerk, das sich weit über das Weiße Haus hinaus erstreckt. Wer dabei ist, gehört zum inneren Kreis. Wer kein Gehalt braucht, signalisiert: Loyalität ist mitunter mehr wert als Geld. Und wer verdient, verdient gut.

Abonnieren
Benachrichtigen bei
guest
0 Comments
Älteste
Neueste Meistbewertet
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
0
Deine Meinung würde uns sehr interessieren. Bitte kommentiere.x