Es sind nur vier Worte, aber sie verraten alles: „Ich liebe Viktor Orbán.“ Mit diesem Satz hat Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD, bei der diesjährigen CPAC 2025 in Budapest endgültig den letzten Rest demokratischer Maske fallen lassen. Die Bühne: eine rechte Jahrmarktsveranstaltung im Glanz autoritärer Selbstverliebtheit. Die Kulisse: Viktor Orbáns Ungarn, wo Pressefreiheit ein Schatten ist und Opposition ein Risiko.
Weidel trat dort auf, wo sich seit Jahren die internationale Rechte trifft, um in einer Mischung aus Selbstviktimisierung, Chauvinismus und verschwörungsideologischem Dauerrausch ihre Vision von „Freiheit“ zu inszenieren – eine Freiheit, die sich vor allem dadurch definiert, andere auszuschließen.
Und dann war da noch der Interviewpartner: AUF1 TV, ein österreichischer Verschwörungskanal, berüchtigt für Impfgegner-Propaganda, rechtsextreme Narrative und systematische Desinformation. Genau hier fühlte sich Alice Weidel offenbar heimisch.
„Ich bin hier, um den Menschen zu sagen, was wirklich in Deutschland los ist“, erklärte sie unter dem Logo eines Senders, der ernsthaft die Existenz einer „neuen Weltordnung“ herbeifantasiert.
Was laut Weidel in Deutschland „los ist“? Offenbar nichts anderes als die Mär, dass Medien durch die Regierung „gekauft“ seien, um nicht über die „Situation der AfD“ zu berichten. Welche Situation das genau sein soll – vielleicht das 24/7-Opfergejammer oder die Rekordzahlen bei Ermittlungen gegen AfD-Funktionäre? – bleibt unklar. Klar ist nur: In Weidels Weltbild ist Ungarn ein „freiheitlicher Brückenkopf“, Orbán ein „guter Mensch“, und CPAC ein Ort, an dem sie „endlich frei sprechen“ kann. Frei von Fakten, frei von Verantwortung.
„Orbán hat einen Kompass für alle“, sagt Weidel. Ein Satz, bei dem man nur hoffen kann, dass es sich um einen Übersetzungsfehler aus dem Autoritarismus handelt.
Der Auftritt war Weidels erster auf einer CPAC-Bühne – und gleichzeitig ein Bekenntnis: zu Trump, zu Orbán, zu einem illiberalen Gesellschaftsmodell, das mit Demokratie nichts mehr zu tun hat. Dass sie sich ausgerechnet AUF1 als Bühne für dieses Bekenntnis wählt, ist kein Zufall. Es ist ein Signal an jene, die längst in der Parallelwelt leben, in der Fakten verhandelbar sind und Freiheit nur für die gilt, die dazugehören.
Die eigentliche Botschaft dieses Auftritts? Sie lautet: „Wir sind bereit, mit jedem zu paktieren, der unsere autoritären Träume teilt.“ Ob das noch politische Kommunikation ist oder bereits ideologische Anstiftung, wird die Geschichte entscheiden.