Es gibt Menschen, auf die die Weltgeschichte verzichten kann – und manchmal tanzt solch eine Person auf einem Abgrund. Donald Trump, 79, hat in Malaysia eine solche Szene geschaffen: ein Präsident, der die roten Teppiche der Diplomatie mit den Gesten eines Clowns betritt, während in seiner Heimat Millionen Menschen buchstäblich nichts mehr auf den Tisch bekommen. Ein Tanz auf dem Vulkan, choreografiert von einem Mann, der nie wusste, wann Musik aufhört.
In Kuala Lumpur schwenkten Musiker ihre Trommeln, als der US-Präsident plötzlich begann, mitzutanzen – mit jener Mischung aus Selbstvergessenheit und Selbstverliebtheit, die ihn seit Jahrzehnten begleitet. Die Arme ruderten, die Hüften zitterten, der Gesichtsausdruck: eine Parodie auf Lebensfreude. Neben ihm stand Malaysias Premierminister Anwar Ibrahim, höflich lächelnd, als wüsste er nicht, ob er gerade einem Staatsgast oder einer Aufführung beiwohne. Trump drehte sich im Kreis, stolperte fast über seine eigenen Schuhe, riss dann die Hände in die Luft, als wollte er sagen: Seht her, Amerika lebt – auch wenn es hungert. Während er tanzte, veröffentlichten Hilfsorganisationen neue Zahlen: Mehr als 14 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner gelten inzwischen als akut unterernährt. In manchen Bundesstaaten mussten Tafeln schließen, weil staatliche Mittel gestrichen wurden – auf Trumps Anweisung. Es sind Bilder wie aus zwei Welten: In Washington werden Suppenküchen leergeräumt, in Malaysia glitzern goldene Vorhänge hinter einem Präsidenten, der im Takt der Verdrängung wippt.

„Dancing on my own“, schrieb ein Nutzer unter das virale Video, das mittlerweile Millionen Aufrufe zählt. Es war als Spott gemeint, doch es trifft ins Herz des Symbols: Trump tanzt tatsächlich allein – auf einer Bühne, die längst von der Realität verlassen wurde. In seiner Welt ist die Armut eine Statistik, der Hunger eine Schlagzeile, das Elend eine Kulisse. Er bewegt sich dazu wie zu einem unsichtbaren Walzer, dessen Melodie nur in seinem eigenen Kopf spielt. Dass die Szene so schnell um die Welt ging, liegt weniger an ihrer Lächerlichkeit als an ihrer Brutalität. In ihr verdichtet sich das, was man Zynismus mit menschlichem Gesicht nennen könnte: ein Staatsoberhaupt, das die Not des eigenen Landes in eine Show verwandelt, als sei Politik nur eine Verlängerung von „Der Lehrling“. Wer ihm zusieht, sieht kein Staatsoberhaupt, sondern einen Entertainer im goldenen Käfig der Macht – den letzten Tänzer einer Republik, die längst aus dem Takt geraten ist.
Selbst konservative Kommentatoren in den USA reagierten fassungslos. „Ein Clown auf Staatsbesuch“, schrieb der frühere Reagan-Berater Michael Steele. Für uns ist das Fazit klar „Während Familien hungern, tanzt der Präsident, als wäre alles ein Witz. Aber niemand lacht mehr.“

Vielleicht ist genau das der Schlüsselpunkt der Tragödie: dass Trump selbst in der Krise nur die Bühne sieht – und keinen Abgrund. Jeder Schritt, jede Geste, jedes Lächeln ist Teil eines nie endenden Spektakels, das Amerika inzwischen zu ermüden beginnt. Wenn die Geschichte später einmal fragt, wann aus Politik endgültig Performance wurde, wird man auf diesen Moment zeigen: den 27. Oktober 2025, Kuala Lumpur, ein grell Teppich, eine zu laute Musik, und ein Mann, der tanzt, während sein Land hungert.
Wir werden im weiteren Verlauf dieser Woche eine umfassende Dokumentation über die Hungerkrise in den Vereinigten Staaten veröffentlichen – sie zeigt das ganze Ausmaß der Not und erzählt, wie Hilfsorganisationen Tag und Nacht versuchen, das Leid zu lindern. Willkommen in Amerika 2025.
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Er erinnert mich immer an den jungen Fred Astaire, gepaart mit dem lasziven Sex eines Patrick Swayze. Diese elfenartige Anmut lässt mich immer wieder dahinschmelzen.
…der ist richtig gut 🙂 Danke und liebe gruesse
…nur noch zum Fremdschämen !!!
ja leider ….
Ein Clown kann eben nur Clownsachen.
Aber nicht einmal das kann er.
So lächerlich und beschämend.
Aber für Trump zählt nur Trump.
Alles Andere?
Nicht so wichtig.
Hauptsache er wird hofiert, sonnt sich im Rampenlicht und bekommt seine Deals.
Und die Länder sind eifrig bemüht ihm in den Allerwertesten zu kriechen.
Quasi egal, welches Land.
Australian macht einen Deal über seltene Erden mit ihm.
Europa wäre ein guter Partner gewesen…
Japan hofiert ihn mit einem fast kaiserlichen Empfang und goldenen Golfbällen.
Dazu ein Deal über seltene Erden und angekündigte 10 Milliarden in eine Automobilfabrik in USA.
Aber für Trump das Allerwichtigste, Japan wird ihn für den nächsten Friedensnobelpreis nominieren.
Amerika? Ist ihm scheißegal.
Hauptsache das Geld fließt in seine Taschen und er kann sich in Aufmerksamkeit aalen.
…wir sind grade an einer doku darüber dran, heftig