Epstein spukt im Schloss – Trumps England-Besuch startet mit einer Projektion ins Gesicht

VonRainer Hofmann

September 17, 2025

Donald Trumps Besuch in England begann nicht mit dem erhofften Glanz, sondern mit einem Bild, das wie ein Schatten über seine Ankunft fiel. Kaum hatte die Präsidentenmaschine britischen Boden berührt, war es in der Nacht am Himmel über Windsor Castle zu sehen: Aktivisten projizierten überdimensionale Porträts von Trump inklusive Video, siehe unten – und direkt daneben das Gesicht von Jeffrey Epstein. Ein Gespenst der Vergangenheit, das er längst verdrängt glaubte, prangte nun auf den Mauern einer der symbolträchtigsten Burgen des Königreichs.

Die Inszenierung traf Trump an einem empfindlichen Punkt. Er war gekommen, um politische Gespräche zu führen, die Sonderbeziehung zwischen London und Washington zu beschwören, sich als Staatsmann zu präsentieren – doch stattdessen stand er in der ersten Schlagzeile seines Besuchs Seite an Seite mit einem toten Sexualstraftäter, dessen Name und Schicksal untrennbar mit seinem eigenen Leben verknüpft sind. Dass dies ausgerechnet vor Windsor Castle geschah, einer Bühne, die weltweit Beachtung findet, machte die Aktion zu einem unübersehbaren Störfeuer.

Während Trump im Kreise seiner Berater versuchte, den geplanten Ablauf seines Aufenthalts auf Kurs zu halten, hatten die Bilder längst ihren Weg in alle großen Nachrichtenkanäle gefunden. Sie waren mehr als eine Provokation: Sie erinnerten daran, dass der Epstein-Komplex kein abgeschlossenes Kapitel ist, sondern ein unauslöschlicher Teil seiner Biografie, den Aktivisten und Gegner immer wieder ins Bewusstsein rufen. Für viele Beobachter war die Projektion ein Schlag mit kalkulierter Präzision – kein chaotisches Protestbanner, sondern ein Statement, das britische Zurückhaltung und amerikanische Schärfe in einem einzigen Lichtbild vereinte. Trump, der sonst so sicher die Bühne beherrscht, wurde zur Projektionsfläche im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Er konnte nicht bestimmen, was gezeigt wurde, er musste es erdulden.

So begann sein England-Besuch mit einem Bild, das in Erinnerung bleiben wird: Ein Präsident, der mit der Vergangenheit ringt, während Aktivisten ihn auf den Mauern Windsor Castles an jene Verbindungen erinnern, die er am liebsten aus dem kollektiven Gedächtnis tilgen würde. Ein Auftakt, der nicht Glanz, sondern Schwere brachte – und zeigte, dass selbst im Ausland die Geister, die er zu vergessen hofft, ihn wieder einholen.

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Annette Schäfer
Annette Schäfer
8 Tage zuvor

👏👏👏

Patricia Lösche
Patricia Lösche
8 Tage zuvor

Geniale Aktion! Sollte ihn überall verfolgen, wo er auftritt.

Rossmann
Rossmann
8 Tage zuvor

Ich liebe die Briten

Ela Gatto
Ela Gatto
7 Tage zuvor

Gut gemachte Aktion.

Sie traf Trump.

Sie traf aber hintergründig auch die Royals, die durch Prince Andrew auch tief verstrickt sind.

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