Der Irrsinn geht weiter – Der Vizepräsident moderiert das Hass-Megafon von Charlie Kirk

VonRainer Hofmann

September 15, 2025

Man glaubt, den Tiefpunkt erreicht zu haben – und doch sinkt das Land weiter. Nun wird der Vizepräsident der Vereinigten Staaten selbst zum Ersatzmoderator der Talkshow eines Mannes, der sein Leben damit verbrachte, Hass zu säen. JD Vance, Trumps rechte Hand, sitzt am Montagmittag in seinem zeremoniellen Büro im Eisenhower Executive Office Building, gleich neben dem Weißen Haus, und spricht in das Mikrofon von Charlie Kirk. „Bitte begleitet mich, wenn ich meinem Freund Tribut zolle“, schrieb er in den sozialen Medien. Freund? Der Mann, dem er hier die letzte Ehre erweist, war kein Provokateur im klassischen Sinne, sondern jemand, der ein Kompendium des Hasses zusammengetragen hatte, das so dunkel ist, dass es selbst im Amerika des Jahres 2025 kaum noch zu überbieten scheint. Charlie Kirk forderte, homosexuelle Menschen sollten „zu Tode gesteinigt“ werden. Er erklärte, die meisten Menschen hätten Angst, wenn sie einen schwarzen Piloten im Cockpit sähen. Pop-Ikone Taylor Swift, so seine Auffassung, solle den Feminismus ablehnen und sich ihrem zukünftigen Ehemann unterwerfen. Niemand sollte in den Ruhestand gehen dürfen. Linke sollten nicht in republikanische Bundesstaaten ziehen dürfen. Der britische Kolonialismus, verkündete er, habe „die Welt anständig gemacht“.

Kirk ging noch weiter: Der Mann, der Paul Pelosi mit einem Hammer attackierte, sollte seiner Meinung nach auf Kaution freikommen. Religionsfreiheit gehöre abgeschafft. Schwarze Politiker hätten „den Weißen ihre Plätze gestohlen“. Martin Luther King Jr. sei „eine schreckliche Person“ gewesen. Die rassistische Verschwörungstheorie vom „Großen Austausch“ sei Realität. Hydroxychloroquin heile COVID-19, Impfvorschriften seien „medizinische Apartheid“. Tote durch Schusswaffen seien der Preis, den man zahlen müsse, um den zweiten Verfassungszusatz zu erhalten.

Und der Katalog der Abgründe geht weiter: Frauen gehörten von Natur aus unter die Kontrolle ihrer Ehemänner. Eltern sollten ihren Töchtern die Einnahme von Verhütungsmitteln verbieten. George Floyd habe seinen Tod verdient, während die Kapitolstürmer vom 6. Januar unschuldig seien. Der Civil Rights Act von 1964, die gesetzliche Grundlage des modernen Antidiskriminierungsrechts, sei ein „riesiger Fehler“ gewesen. Er ermutigte Eltern, gegen Maskenpflichten zu protestieren, und bezeichnete den Wahlsieg eines Muslims in New York als Tragödie – schließlich hätten Muslime den 11. September verübt. Muslime kämen überhaupt nur nach Amerika, um die westliche Zivilisation zu destabilisieren. Palästina „existiere nicht“ und wer es unterstütze, sei wie der Ku-Klux-Klan. Und genau diese Plattform will der Vizepräsident der USA nun weitertragen – als Tribut. Es ist ein Schritt, der den letzten Rest von Anstand pulverisiert. Statt Distanz zu suchen, statt zu zeigen, dass das höchste Amt im Staat für die Würde aller Bürger steht, macht sich JD Vance zum Sprachrohr einer Ideologie, die Millionen Menschen abwertet, bedroht, entrechtet.

Man glaubt, der Abgrund sei erreicht, und dann öffnet sich darunter ein noch tieferer. Dass ein Mann, der der zweitmächtigste Politiker der USA ist, diese Sendung nicht nur duldet, sondern selbst moderiert, zeigt, wie sehr Hassrede zur Staatsräson geworden ist. Es ist der Moment, in dem aus politischer Kultur eine Kultur der Demütigung wird. Die Vereinigten Staaten sind nicht nur gespalten – sie sind auf dem Weg, den Hass in Amt und Würden zu erheben.

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Ela Gatto
Ela Gatto
10 Tage zuvor

Geradewegs und auf direktem Weg in den diktatorischen Faschismus.

Vermutlich sind sich Kirk und Vance nur wenige Male begegnet … aber er ist sein Freund 🙈

Trumps Trauer war am nächsten Tag schon verschwinden. Wichtiger waren die LKW, die Material für seinen goldenen Ballsaal liefern.

Kirks Gedenkfeier wird ein Alptraum.
Trumps Bühne und im weiter Hass zu säaen.
Ungebremst und unaufhaltsam.

Alles zu platt und durchorchestriert.
Wie von langer Hand geplant.
Passend, als es für Trump immer enger wird.
Wer reset jetzt noch von den Epstein Files?
Von den Kindern, die abgeschoben werden sollen?

Und ja, nachdem der Täter nicht ins Profil passt.
Weder links, schwarz, queen oder trans ist, wird ihm jetzt eine Partnerschaft (sexueller Natur) mit seinem Mitbewohner angedichtet (der sich gerade in der Transgender Transition) befindet.
Der Mitbewohner soll diesbezüglich sehr cooperative Auskunft gegeben haben.
Robinson schweigt hingegen.
Er wird nun als linker (verwirrter) Queerer in einer liebevollen republikanischen Familie dargestellt.
Der perfekte Sündenbock, der die Narrative von den Ultrarechten bedient.

Wisst Ihr dazu etwas? Denn in Eurer super Recherche zu Robinson findet sich darüber nichts.

Ela Gatto
Ela Gatto
10 Tage zuvor
Reply to  Rainer Hofmann

Dachte mir, dass Ihr noch recherchiert.

MAGA postet das auf allen Kanälen, damit es sich Jedem einhämmert

Wilfried Ehrmann
Wilfried Ehrmann
10 Tage zuvor

Gibt es zu dem Kirk-Zitat mit den Homosexuellen eine Quelle?

Adrian
Adrian
10 Tage zuvor

https://www.facebook.com/share/v/19jdZwKLpk/?mibextid=wwXIfr das hat der Kaizen Blog in anderen Artikel oder Facebook, Kirk selbst

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