Die Kontroverse um Donald Trumps Vergangenheit hat am Montag eine neue Dimension erreicht. Der Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses veröffentlichte einen Brief, der an Jeffrey Epstein gerichtet ist und angeblich die Unterschrift des amtierenden Präsidenten trägt. Der Text, der in einem Geburtstagsalbum aus dem Jahr 2003 enthalten war, ist nicht nur anzüglich, sondern mit einer Zeichnung einer kurvigen Frau verziert. Trump bestreitet entschieden, irgendetwas damit zu tun zu haben – und reagierte mit der juristischen Brechstange.

Es muss doch mehr geben im Leben, als alles zu haben.
Donald:
Ja, das gibt es, aber ich werde dir nicht sagen, was es ist.
Jeffrey:
Ich auch nicht, denn ich weiß es ebenfalls.
Donald:
Wir haben gewisse Dinge gemeinsam, Jeffrey.
Jeffrey:
Ja, das haben wir, wenn man so darüber nachdenkt.
Donald:
Geheimnisse altern nie – ist dir das schon aufgefallen?
Jeffrey:
Ja, und ehrlich gesagt war mir das klar, als ich dich das letzte Mal sah.
Donald:
Ein Freund ist etwas Wunderbares. Alles Gute zum Geburtstag – und möge jeder Tag ein weiteres wunderbares Geheimnis sein.
(Signatur: Donald J. Trump)
Die Demokraten erklärten, sie hätten das Album zusammen mit einer Reihe weiterer Dokumente direkt aus Epsteins Nachlass erhalten. Damit liegt der Verdacht einer Fälschung zwar in der Luft, ist aber schwer vorstellbar: Ein offizielles Nachlasspaket mit einem manipulierten Album wäre nicht nur juristisch riskant, sondern politisch ein Eigentor. Dennoch setzte Trump sofort zu einem Frontalangriff an. Auf der Plattform X ließ er durch seinen stellvertretenden Stabschef Taylor Budowich Fotos seiner Originalunterschrift posten, verbunden mit der Aufforderung an den Mutterkonzern des Wall Street Journal, „das Scheckbuch zu zücken“.

Denn das Wall Street Journal hatte vor Wochen über den angeblichen Brief berichtet – obwohl die Redaktion offenbar weder das Album selbst noch eine forensische Prüfung der Unterschrift in Händen hatte. Genau das macht die Angelegenheit heikel: In einem derart brisanten Fall ohne verifizierte Primärquelle zu publizieren, wirkt wie eine Einladung zu Trumps juristischer Offensive. Seine nun eingereichte Zehn-Milliarden-Dollar-Klage gegen das Journal dürfte vor allem auf den Nachweis zielen, dass der Bericht nicht ausreichend abgesichert war.
Für die Demokraten ist die Veröffentlichung dennoch ein kalkulierter Schritt. Sie verweisen darauf, dass der Brief aus einer autorisierten Lieferung von Unterlagen stammt und Teil eines umfassenden Bemühens sei, Licht in das Beziehungsgeflecht zwischen Epstein und hochrangigen Persönlichkeiten zu bringen. Dass sie einen gefälschten Brief präsentieren würden, halten Beobachter für kaum vorstellbar – nicht zuletzt, weil eine Falschinformation in einem so sensiblen Verfahren den gesamten Ausschuss diskreditieren würde. Das sogenannte „Birthday Book“ befand sich lange Zeit im Besitz des Epstein-Nachlasses, wir hatten darüber berichtet, und damit in der Verantwortung seiner Anwälte. Bereits im Juli hatte Opferanwalt Brad Edwards öffentlich bestätigt, dass die Executor:innen des Nachlasses bereit seien, das Album herauszugeben, sobald es offiziell angefordert oder per Vorladung eingefordert werde. Am 25. Juli 2025 stellten die Abgeordneten Ro Khanna und Robert Garcia eine formelle, fristgebundene Anfrage – keine Subpoena –, mit der sie eine vollständige und unredigierte Version des Albums anforderten und dessen Bedeutung für die parlamentarische Aufsicht betonten. Ende August folgte schließlich eine offizielle Subpoena des republikanischen Ausschussvorsitzenden James Comer, die die Übergabe des Albums samt aller enthaltenen Beiträge bis spätestens zum 8. September verlangte. An diesem Tag wurde das Album dann tatsächlich zusammen mit weiteren Unterlagen von den Executor:innen des Nachlasses an den Untersuchungsausschuss übergeben.

Das Weiße Haus verweigerte bislang eine offizielle Stellungnahme, Trump selbst sprach von „falschen, böswilligen und verleumderischen“ Vorwürfen. Politisch dürfte der Streit jedoch noch lange nicht ausgestanden sein: Das Album, aus dem der Brief stammt, könnte weitere Hinweise auf Epsteins Netzwerk liefern – und damit eine der sensibelsten Debatten des amerikanischen Wahljahres weiter anheizen.
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Das ist mal ein interessanter Beleg.
Posten deshalb die MAGA wie die Wahnsinnigen, dass das Opfer, welches vor dem Ausschuss ausgesagt hat, Trump nicht beschuldigt hat.
Für Viele wohl Beweis genug, dass er Trump nie was damit zu tun hatte …. und im Zweifel Plan B, Trump war Informant des FBI in der Epstein Sache
Ah der FBI Geheimagent in Aktion…Ausser dass Eppstein und Trump sich gut kennen, beweist das aus meiner Sicht nichts. Es sei denn, es enthält einen Code oder es wurde mit Geheimtinte geschrieben.