Unsere Recherchen haben ergeben, dass Donald Trumps Zollpolitik nicht nur ein ideologisches Projekt ist, sondern eine gigantische, unsichtbare Steuer auf die US-Wirtschaft. Seit Januar 2025 haben Unternehmen in den Vereinigten Staaten mehr als 56 Milliarden Dollar an Zöllen gezahlt – Geld, das nicht in Innovation, nicht in neue Jobs, nicht in Löhne geflossen ist, sondern direkt an den Fiskus. In Kalifornien summierten sich die Zahlungen allein in den ersten fünf Monaten des Jahres auf 11,3 Milliarden Dollar, in Texas auf sechs Milliarden, in Michigan auf 3,3 Milliarden. Dutzende andere Bundesstaaten melden dreistellige Millionenbelastungen, selbst strukturschwache Regionen wie West Virginia oder Nebraska bluten im zweistelligen Millionenbereich.

Diese Zahlen sind keine Schätzungen ins Blaue hinein, sondern harte Realität: Sie basieren auf dem State Tariff Tracker, der die tatsächlich vereinnahmten Zollabgaben je Bundesstaat erfasst, aufgeschlüsselt nach Warengruppen und Herkunftsländern. Jede Einfuhr wird erfasst, jede Zahlung verbucht. Der Tracker bildet nicht nur die normalen Zölle ab, sondern auch die Sonderabgaben aus Trumps berüchtigten Section-301-Maßnahmen gegen China und den Stahl- und Aluminiumzöllen nach Section 232. Wer importiert, zahlt – noch bevor die Ware überhaupt verkauft ist. Die ökonomische Wirkung ist so simpel wie brutal. Zölle sind nichts anderes als eine Verbrauchssteuer, die am Hafen oder an der Grenze fällig wird. Unternehmen finanzieren sie vor, schlagen sie auf die Preise auf oder kürzen an anderer Stelle – Investitionen, Neueinstellungen, Löhne. Die Handelskommission USITC hat in mehreren Berichten bestätigt, dass nahezu die gesamte Belastung auf amerikanische Firmen und Konsumenten durchschlägt. Studien führender Ökonomen wie Amiti, Redding und Weinstein belegen, dass bereits die ersten Zollrunden unter Trump ab 2018 jeden Monat Milliarden an realer Kaufkraft vernichteten. 2025 hat die Regierung diesen Kurs nicht nur fortgesetzt, sondern verschärft.
Besonders betroffen sind die Staaten, die Trump rhetorisch als Herzstück seiner „Make-America-Great-Again“-Agenda inszeniert: Industrieregionen im Mittleren Westen, Logistikzentren im Süden, exportorientierte Bundesstaaten an der Küste. Sie zahlen die höchste Rechnung – und werden gleichzeitig von Vergeltungszöllen anderer Länder getroffen, die ihre eigenen Produkte verteuern. So entsteht ein doppelter Würgegriff: teurere Vorprodukte für die Industrie und sinkende Absatzchancen im Ausland. Diese unsichtbare Steuer ist in den Bilanzen spürbar. Mittelständische Betriebe klagen über blockierte Liquidität, weil sie ihre Zollrechnungen sofort begleichen müssen, während sich die Lieferketten durch Umwege verteuern. Größere Unternehmen verschieben Investitionsentscheidungen oder suchen fieberhaft nach Lieferanten in Ländern ohne Strafzölle – oft mit höheren Einkaufspreisen. Am Ende zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher, selbst wenn sie nichts importieren: durch teurere Autos, Haushaltsgeräte, Baumaterialien und Lebensmittel. Unsere eigene Auswertung zeigt deutlich, dass Trumps Zollpolitik den Bundesstaaten keine neue industrielle Blüte beschert, sondern ihnen Kaufkraft entzieht. Es ist eine gigantische Umverteilung – von den Kassen der Unternehmen in die Zollstatistik des Finanzministeriums. Wer ernsthaft über industrielle Renaissance sprechen will, muss diese Barriere zuerst abbauen. Solange sie steht, bleibt jeder Monat ein Tribut an eine Wirtschaftspolitik, die vorgibt, die Industrie zu retten, während sie ihr schleichend den Sauerstoff entzieht.
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Interessant ist aber auch, dass es viele tiefrote Staaten kaum trifft. Wyoming, Montana, Virginia, North und South Dakota.
Genau diet jubeln MAGA ihrem wunderbaren Präsidenten weiter komplett unkritisch zu.
Die anderen roten Staaten, da ist der Schuldige mit Biden schnell ausgemacht.
„Trump muss es erstmal gerade liegen, bevor für alle das angepriesene Golden Age“ kommt.
Also auch da kommt es bei MAGA nicht an.
Selbst Menschen, die eigentlich nicht ungebildet sind, plappern „wir haben Defizite, die Zölle beheben das“ ….
Da kann man reden, wie man will.
Da kann sich sogar das Portemonnaie leeren, bis kaum was übrigens bleibt zum Leben.
Danke, dass Ihr alles unermüdlich aufzeigt.
Bei den MAGA wird es nicht gelesen oder als Fake zerrissen.
Aber vielleicht hilft es bei der Aufklärung bei den Nicht-Wählern oder Wechselwählern.
gerne, besonders alan, er dufte sich durch den wald der zahlen quälen, unser wirtschaftsökonome