Donald Trump hat wieder einmal das geschafft, was eigentlich niemand mehr für möglich hielt: Er hat sich selbst in den Olymp der amerikanischen Zolllords gemalt. Wortwörtlich. In der West Wing des Weißen Hauses hängt nun ein goldgerahmtes Gemälde mit dem Titel „The Tariff Men“. Darauf: historische Figuren wie Henry Clay, Abraham Lincoln, William McKinley – und mittendrin, schwer dräuend in Öl gebannt, Donald J. Trump, der sich offenbar für den Heilsbringer einer protektionistischen Weltordnung hält.

Man kann es kaum anders deuten: Während frühere Präsidenten mit Zöllen versuchten, eine junge Industrienation aufzubauen oder die heimische Produktion zu stützen, inszeniert sich Trump als Wiedergeburt all dieser Geister, die er nicht einmal in einer Fußnote seiner Reden korrekt zitieren könnte. Es ist die Mischung aus Größenwahn und Disneyland-Ästhetik, die ihn so gefährlich macht. Denn im Gegensatz zu Clay, Lincoln oder McKinley ist Trump kein Präsident, der in den Mühen der Ebene überlegte, wie man langfristig nationale Strukturen stärkt – er ist ein Händler, der Politik wie Immobiliendeals behandelt, mit der schlichten Logik: Wenn ich die Zölle hochdrehe, müssen die anderen einknicken. Das Fatale ist, dass Europa genau das Gegenteil tut. Während Trump im Gemälde zur Ikone der Zölle verklärt wird, applaudieren europäische Staats- und Regierungschefs artig, wenn er seine Bedingungen diktiert: 25 Prozent Strafzölle auf Autos, 15 Prozent auf Medikamente und Mikrochips – solange, bis Europa seine Märkte öffnet. Und statt endlich zu begreifen, dass Abhängigkeit von den USA ebenso gefährlich ist wie die von China oder Russland, hoffen sie in Brüssel, Berlin und Paris, dass der Sturm schon vorbeizieht, wenn man sich nur klein macht.
Man stelle sich vor: Der mächtigste Mann der Welt hängt ein Bild auf, das ihn selbst mit toten Präsidenten auf eine Stufe stellt – und Europas Antwort darauf ist nicht Empörung, nicht Selbstbehauptung, nicht eine industriepolitische Strategie für Unabhängigkeit, sondern Schweigen und devotes Verhandeln. Dabei ist längst klar: Wer Trump als Partner sieht, wird bald feststellen, dass er nur als Vasall akzeptiert wird. Es ist grotesk und doch brandgefährlich. Trump hat sich nicht einfach ein Kunstwerk schenken lassen, er hat ein politisches Manifest an die Wand genagelt. „The Tariff Men“ ist nichts anderes als die bildgewordene Botschaft: Amerika zuerst, alle anderen zuzahlen. Und während er sich in Öl neben Lincoln und McKinley verewigt, stolpert Europa weiterhin blind durch die Handelsfalle, unfähig, die einfachste Lektion zu lernen: Emanzipation bedeutet, selbst Regeln zu setzen, statt sie sich in Washington diktieren zu lassen.
Investigativer Journalismus braucht Mut, Haltung und auch Deine Unterstützung.
Was für ein Größenwahn und er bekommt was er will.
Applaus.
Applaus für die dann nicht ganz so hohen Zölle
Applaus das er Gesprächen führt
Applaus das er einen Durchbruch im Unkraine Krieg erreicht (Ironie)
Kritik an Trump? Ach lieber nicht.
Sonst ist er trotzig und verärgert.
Das darf natürlich nicht passieren. Lieber Honig ums Maul schmieren und Füße küssen.
Warum wacht Europa nicht auf? Warum nicht.
Die USA ist kein Partner mehr.
Die USA sind Erpresser.
Die auf Menschenrechte, Demokratie und Klimaschutz pfeifen.
….problem, niemand in europa macht den mund auf, und das wäre sehr wichtig – viele amerikaner kommen sich allein gelassen vor, weil niemand etwas wirklich dazu sagt, was hier vor sich geht