Es war ein Bild für die Geschichtsbücher: Präsident Selenskyj im schwarzen Anzug statt der gewohnten Militärkleidung, umringt von europäischen Staats- und Regierungschefs, die in Windeseile nach Washington gereist waren. Doch was am Montag im Oval Office inszeniert wurde, war weniger ein diplomatischer Triumph als vielmehr ein verzweifelter Versuch, die Scherben von Donald Trumps gescheiterter Alaska-Mission zu kitten.
Die Körpersprache sprach Bände. Trump, der sonst so selbstsichere Dealmaker, wirkte angespannt, seine Rhetorik ungewohnt verhalten. Die bombastischen Versprechen, den Krieg „in 24 Stunden“ zu beenden, waren verstummt. Stattdessen sprach er vorsichtig von einer „vernünftigen Chance“ – Worte, die nach der demütigenden Begegnung mit Putin in Alaska bitter nachschmeckten. Was genau in Alaska geschah, wird die Geschichtsschreibung klären müssen.

Fest steht: Trump ging mit der Drohung „schwerer Konsequenzen“ in das Treffen, falls Putin einen Waffenstillstand ablehne. Er kam zurück als Fürsprecher von Putins Strategie, Waffenstillstandsgespräche zu umgehen und direkt über territoriale Zugeständnisse der Ukraine zu verhandeln. Diplomaten sprechen hinter vorgehaltener Hand von einem „sichtlich erschütterten“ Präsidenten, der offenbar unterschätzt hatte, mit wem er es zu tun hat.
Die panische Reaktion der Europäer ließ nicht lange auf sich warten. Wenn Macron, Starmer, Merz und andere ihre Terminkalender räumen und gleichzeitig nach Washington eilen, ist das kein Zeichen koordinierter Diplomatie, sondern Schadensbegrenzung in Reinform. Macrons Worte über die „Verteidigung europäischer Interessen“ waren kaum verschleierte Kritik an Trumps Kurs. Noch deutlicher wurde Bundeskanzler Merz, der Trump vor laufenden Kameras widersprach: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein nächstes Treffen ohne einen Waffenstillstand stattfinden kann.“ Deutsche Kanzler widersprechen amerikanischen Präsidenten nicht leichtfertig – schon gar nicht öffentlich.

Selenskyj navigierte derweil geschickt durch das Minenfeld. Der Wechsel vom militärischen Grün zum diplomatischen Schwarz war mehr als Symbolik – es war das verzweifelte Bemühen eines Mannes, der weiß, dass er zwischen amerikanischer Unterstützung und ukrainischer Souveränität balancieren muss. Seine wiederholten Versuche, Trump Fotos gefolteter ukrainischer Kriegsgefangener zu zeigen, offenbarten die Kluft zwischen humanitären Realitäten und Trumps zunehmend transaktionaler Sicht auf den Konflikt.
Besonders perfide ist die Farce um die angeblichen „Sicherheitsgarantien“, die Trump der Ukraine anbot. NATO-Generalsekretär Rutte jubelte von einem „Durchbruch“ – doch was bedeuten Garantien eines Präsidenten, der internationale Abkommen nach Belieben aufkündigt und dessen Partei Auslandseinsätze grundsätzlich skeptisch gegenübersteht? Die Europäer wissen um diese Fragilität, weshalb sie darauf bestehen, Teil jeder Sicherheitsarchitektur zu werden. Sie können sich nicht auf amerikanische Versprechen verlassen, die mit dem nächsten Wahlzyklus verdampfen könnten.

Putin indes hat längst die entscheidende Schlacht gewonnen – die um Trumps Verhandlungsansatz. Während der russische Präsident demonstrativ aus einer Position der Stärke agiert und zeitgleich zum Washington-Gipfel Charkiw und Saporischschja bombardieren lässt, wird von der Ukraine erwartet, Territorium gegen vage Zukunftsversprechen zu tauschen. Das ist exakt jenes Szenario, das Putin seit 2022 anstrebt.
Die institutionelle Dimension dieser Krise wird völlig unterschätzt. Trumps Hang zur Personalisierung der Außenpolitik, sein Umgehen etablierter diplomatischer Kanäle, schafft gefährliche Präzedenzfälle. Komplexe geopolitische Arrangements lassen sich nicht durch persönliche Chemie stabilisieren – schon gar nicht, wenn diese Chemie Trumps legendärer Unberechenbarkeit unterliegt. Was geschieht, wenn sein Dealmaker-Enthusiasmus auf die Realität politischer Umsetzung trifft?
Die fundamentale Glaubwürdigkeitsfrage bleibt unbeantwortet. Kann ein Präsident, der internationale Verträge wie Geschäftsdeals behandelt und offen seine Bewunderung für Autokraten zur Schau stellt, ernsthaft als ehrlicher Makler auftreten? Selenskyjs vorsichtig-optimistische Rhetorik kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er Trumps Fähigkeit, russische Zugeständnisse zu erwirken, zutiefst bezweifelt.
Das Timing der russischen Angriffe am Montag war kein Zufall – es war Putins zynische Demonstration, dass er aus einer Position anhaltender Aggression heraus verhandelt. Während Trump von trilateralen Gipfeln träumt, schafft der Kremlchef blutige Fakten. Zehn Tote in ukrainischen Städten, darunter ein Kind, sind Putins Antwort auf westliche Friedenshoffnungen.

Was am Montag im Weißen Haus stattfand, war letztlich politisches Theater par excellence – viel Inszenierung, wenig Substanz. Trump, der den Ukraine-Krieg schnell beenden wollte, presiert nun über einen Prozess, der russische Gebietsgewinne legitimieren könnte, während er der Ukraine Sicherheitsgarantien von zweifelhaftem Wert anbietet. Die europäischen Verbündeten, die nach Washington geeilt waren, verstehen längst, was Trump offenbar nicht begreift: Nachhaltiger Frieden braucht mehr als Handschlag-Diplomatie und Geschäftsmann-Pragmatismus.
Die Ironie ist bitter. Ein Präsident, der seine Dealmaking-Fähigkeiten zum Markenzeichen gemacht hat, könnte am Ende als derjenige in die Geschichte eingehen, der Putin den größten diplomatischen Sieg seit Jahrzehnten bescherte. Die frühen Zeichen deuten darauf hin, dass Trumps Selbstüberschätzung nicht nur seine eigene Achillesferse sein könnte, sondern auch die der Ukraine.
US-Präsident Donald Trump hat das laufende Treffen mit Wolodymyr Selenskyj und mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs im Weißen Haus nun unterbrochen, um direkt mit Vladimir Putin zu telefonieren. Der rechtsgerichtete Trump-Verbündete Jack Posobiec erklärte in Steve Bannons Sendung „War Room“. „Er unterbrach das Treffen, um mit allen anwesenden Staats- und Regierungschefs ein Telefonat mit Putin zu führen“, sagte Posobiec live aus dem Weißen Haus.
Das Treffen von Donald Trump mit Wolodymyr Selenskyj und mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs im Weißen Haus ist inzwischen beendet. Im Anschluss erklärte Trump, er habe bereits Vorkehrungen für ein direktes Gespräch zwischen Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten getroffen. Eine unabhängige Bestätigung dafür liegt bislang jedoch nicht vor – weder aus Kiew noch aus Moskau gab es zunächst eine Reaktion, und auch die europäischen Teilnehmer äußerten sich nicht in diese Richtung. Ob Trumps Ankündigung mehr ist als eine politische Inszenierung, bleibt daher offen; wir bemühen uns derzeit um weitere Bestätigungen.
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Es ist kein vollständiger Eklat geworden …. mehr konnte man nicht erwarten.
Das es keine positive Ergebnisse geben würde, war klar.
Krasnov hat seinen Marschbefehl in Alaska bekommen.
Wie sonst sollte man das Zusammensein in der Limousine sonst deuten.
Putin ist ein Taktierer.
Ein eiskaltes Monster.
Narzissist und Psychopath
Leider klug und auch geduldig.
Trump dagegen ein verurteilter Sexualstraftäter.
Zig fach mit eigenen Firmen gescheitert.
Ebenfalls ein Narzisst und Psychopath.
Aber dumm, laut und impulsive.
Viel heiße Luft und nichts dahinter.
Und die europäischen Staatschefs?
In der Regel schwach gegenüber Trump, nicht einig gegenüber Putin.
Erstaunlich, dass Merz klare Worte fand.
Rutte dagegen…..
Seitdem er den Posten übernommen hat, lobt er Trump ständig.
Es ist beschämend.
Er sprach auch im Vorfeld von botwendigen Gebietsabtretungen durch die Ukraine.
Auf welcher Seite steht er? Offensichtlich nicht auf der Seite der Demokratie und unverbrüchlichkeit souveräner Staaten.
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass Europa es versäumt hat in Trumps erster Amtszeit erwachsen und selbständiger zu werden.
8 Jahre hatte man Zeit und lies sie verstreichen.
Und nun?
Europa steht fast nackt da?
Die Ukraine wurde von Trump verraten.
Putin lacht und bombt weiter
Und Trump zieht die Autokratie in den USA weiter an, damit ihm diese Macht erhalten bleibt.
Sicherheitsgarantien von Trump?!
Was ist mit dem Budapester Memorandum? Von den USA unterzeichnet und unter Trump das Papier nicht wert?
Europa muss endlich das Heft in die Hand nehmen und sich von den USA abgrenzen. Auch wenn’s weh tut, es braucht eine „Chemotherapie“ gegen den faschistischen Autokratenkrebs, sonst tauchen wir in das finsterste Zeitalter der menschlichen Geschichte ab. Aber vielleicht waren der erste und zweite Weltkrieg ja schon die Anfänge dieser Selbstzerstörung und die 80 Jahre seither nur notwendig für das Ausbrüten und Vorbereiten noch viel schlimmerer Auswüchse. Wenn uns der Sozial-Darwinismus erst mal so richtig am Haken hat, kommt aus den Vernichtungslagern „Soylent Green“ raus.
Sorry für’s „auskotzen“, das musste mal raus.
Wie peinlich ist es bei einem großen Treffen den Tisch zu verlassen um mit Putin zu telefonieren?
Hatte Donny vergessen, was Putin ihm in Alaska gesagt hat?
Oder war Dinny überfordert und musste sich bei seinem Besten Buddy ausheulen?
Danke das ihr das ganze auf FB und hier moderiert habt. Toller Service,