Eine neue internationale Umfrage zeichnet ein schonungsloses Bild von Donald Trumps weltpolitischem Ansehen. In den meisten befragten Ländern überwiegt das Misstrauen deutlich – und doch gibt es Regionen, in denen der US-Präsident auf erstaunlich breite Zustimmung stößt. Besonders in Europa ist die Ablehnung nahezu erdrückend. In Deutschland erklären 81 Prozent der Befragten, sie hätten keinerlei Vertrauen in Trump. Nur 18 Prozent sehen in ihm einen Akteur, dem man auf der Weltbühne zutraut, das Richtige zu tun. Ähnliche Werte finden sich in Spanien (80 Prozent Misstrauen), Frankreich (78 Prozent), den Niederlanden (77 Prozent) und in Schweden, wo gar 85 Prozent den Präsidenten für völlig unzuverlässig halten – ein Wert, der fast einer kollektiven Absage gleicht. Die einst so selbstverständliche Partnerschaft über den Atlantik scheint hier kaum mehr als ein Relikt vergangener Zeiten.

Und doch ist das Bild nicht überall so eindeutig. Ausgerechnet im Vereinigten Königreich, traditionell engster Verbündeter Washingtons, liegt die Zustimmung bei immerhin 37 Prozent – trotz einer Mehrheit von 62 Prozent, die Trump skeptisch gegenüberstehen. Dass in London, wo die Nachwehen des Brexits das Land politisch spalten und die Sehnsucht nach starken internationalen Allianzen wächst, mehr Menschen Vertrauen in Trump äußern als in Rom, Madrid oder Paris, wirkt fast wie ein politischer Reflex alter Bindungen.
Noch auffälliger sind die Hochburgen der Zustimmung außerhalb Europas. In Israel vertrauen 69 Prozent dem US-Präsidenten – ein Spitzenwert, der den Schulterschluss der beiden Regierungen unterstreicht. Auch in Nigeria (79 Prozent), Kenia (64 Prozent) und Indien (52 Prozent) genießt Trump Rückhalt, der sich aus einer Mischung sicherheitspolitischer Interessen, wirtschaftlicher Versprechen und geopolitischer Nähe erklärt. Hier wird er weniger als Polarisierer, sondern vielmehr als Garant harter Machtpolitik wahrgenommen.
Ganz anders dagegen das Bild in Lateinamerika. In Mexiko, Zielscheibe seiner schärfsten Rhetorik, liegt das Misstrauen bei 91 Prozent – ein Wert, der kaum noch steigerbar scheint. Nur 8 Prozent der Befragten sprechen ihm Vertrauen aus. Auch in Brasilien und Argentinien dominieren mit über 60 Prozent die kritischen Stimmen. Im Median aller 24 untersuchten Länder ergibt sich ein klares Urteil: 62 Prozent haben kein Vertrauen in Trump, lediglich 34 Prozent trauen ihm zu, auf der Weltbühne verantwortungsvoll zu handeln. Doch hinter dieser Bilanz verbergen sich Bruchlinien der globalen Ordnung. Während Europa und Lateinamerika den Rücken kehren, finden sich in Teilen Afrikas, Südasien und im Nahen Osten überraschend viele Befürworter.
Diese Umfrage ist mehr als eine Momentaufnahme. Sie ist ein Spiegel verschobener Allianzen, ein Seismograph internationaler Erwartungshaltungen – und ein Hinweis darauf, wie sehr die Welt im Umgang mit Donald Trump gespalten bleibt.
Investigativer Journalismus braucht Mut, Haltung und auch Deine Unterstützung.
Ich fasse es nicht. 😢🙈
Nigeria, Kenia, Indien, da hat Trump hohe Zustimmungswerte?
Länder die auf z.T. Auf der Einreiseverbotsliste stehen. Deren Bürger abgeschoben werden und bei denen an der Zollschraube gedreht wird?
Ich könnte noch verstehen, wenn die Regierungen Zustimmung signalisieren um Trump nicht zu verärgern.
Aber die Bevölkerung?
Das kann ich mir nur mit Bildungsmangel und mangelnder objektiver Presse erklären.
england hatte mich trotzdem erstaunt