22. Dezember 2025 – Kurznachrichten

VonTEAM KAIZEN BLOG

Dezember 22, 2025

Jubel im Morgengrauen – Wintersonnenwende am Stonehenge!

Tausende Menschen haben am Sonntag den Sonnenaufgang zur Wintersonnenwende am Stonehenge gefeiert, lange bevor das erste Licht den Horizont erreichte. In der Dunkelheit sammelten sich die Besucher auf dem offenen Feld im Südwesten Englands, viele in Gewändern von Druiden und Pagans, andere schlicht, aber mit klarer innerer Erwartung. Es wurde getanzt, gesungen und getrommelt, während die Kälte in den Boden kroch und die Stimmung zwischen Ritual und Volksfest schwankte. Manche zogen sich zwischen die massiven Steine zurück, suchten Stille, Konzentration und einen Moment für sich. Als die Sonne schließlich zwischen den Pfeilern erschien, brandete Jubel auf, als hätte man gemeinsam etwas Überfälliges zurückerobert. Für viele ist der Ort kein touristisches Monument, sondern ein spiritueller Fixpunkt. Stonehenge wurde vor rund 5.000 bis 3.500 Jahren errichtet und gezielt an den Lauf der Sonne angepasst. Die Wintersonnenwende markierte schon für frühe Gesellschaften einen entscheidenden Moment im Jahreskreis. Der kürzeste Tag des Jahres wurde so erneut zu einem geteilten Zeichen von Übergang und Beharrlichkeit.

Nach Angaben von English Heritage feierten rund 8.500 Menschen direkt am Steinkreis auf der Salisbury Plain, etwa 120 Kilometer südwestlich von London. Hunderttausende weitere verfolgten die Zeremonie per Livestream, der weltweit mehr als 242.000 Aufrufe erreichte. Auf der Nordhalbkugel markiert dieser Tag den kürzesten Lichteinfall des Jahres und den Beginn des astronomischen Winters. Gleichzeitig gilt die Sonnenwende vielen als Moment der Erneuerung, weil sich der Lauf der Sonne ab diesem Punkt wieder nach oben bewegt. Die Tage werden nun Schritt für Schritt länger, das Licht kehrt zurück, kaum wahrnehmbar, aber verlässlich. Genau diese Gewissheit macht den Reiz der Feier aus. Nicht das Dunkel steht im Zentrum, sondern die Aussicht auf sein Ende. Die Sonnenwende wird so weniger als Abschluss verstanden, sondern als stiller Anfang.

„Ihr habt noch nichts gesehen“ – Border Czar Homan kündigt Eskalation an

Tom Homan, der von Trump eingesetzte Border Czar, hat angekündigt, dass alle 10.000 neuen ICE-Agenten unmittelbar eingestellt und eingesetzt werden sollen. Es gehe um die größte Abschiebeoperation in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Alles, was bisher passiert sei, sei nur der Anfang gewesen. Homan sprach nicht von Planung, sondern von Umsetzung. Keine Vorbehalte, keine Einschränkungen, kein zeitlicher Puffer. Die Abschiebepolitik werde massiv ausgeweitet und sichtbar verschärft. Seine Worte waren bewusst provokant gewählt. Auch in Deutschland kann das zur Realität werden, wenn sich an den Strategien gegen die AfD nicht schnellstens etwas ändert. Auch das Eingehen auf und der Einbezug insbesondere jüngerer Menschen für eine offene und multikulturelle Gesellschaft dürfen nicht bei Social-Media-Gelöbnissen enden. Abschreckung war Teil der Botschaft. Die staatliche Linie soll unmissverständlich sein. Wer glaubt, der Höhepunkt sei erreicht, liege falsch. Die Eskalation stehe erst bevor.

Befremdlich, aber auch gefährlich – Das Turning Point USA AmericaFest

Dass der Border Czar bei Turning Point USA auftrat, war kein Randereignis. Beim AmericaFest wurde er gefeiert, nicht hinterfragt. Seine Ankündigungen trafen auf Zustimmung, seine Rhetorik auf Jubel. „Ihr habt noch nichts gesehen“, rief er dem Publikum zu – und bekam genau die Reaktion, die erwartet war. AmericaFest dient längst als Schaufenster politischer Radikalisierung für die westliche Welt. Migration wird dort nicht geschützt, sondern gejagt. Homan passte nahtlos in dieses Bild. Die Verbindung zwischen Bewegung und staatlicher Durchsetzung wurde offen zelebriert. Kein Abstand, keine Einordnung. Faschismus. Siehe auch unseren Artikel von heute: „Erst die Drohung, dann die Verachtung – Turning Point AmericaFest als Vorbote für viel mehr …“

„Zum Schutz der Opfer“ – Justiz verteidigt Teilfreigabe der Epstein-Akten und jeder weiss doch, wer wirklich geschützt werden soll

Der stellvertretende Justizminister Todd Blanche hat die nur teilweise Veröffentlichung der Epstein-Akten verteidigt. Die Entscheidung sei notwendig gewesen, um Überlebende sexuellen Missbrauchs zu schützen. Tausende Dokumente würden weiterhin geprüft, weil sie sensible Informationen enthielten. Die Trump-Regierung werde ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommen, aber mit Vorsicht. Kritik aus dem demokratischen Lager wies Blanche zurück. Wer jetzt Transparenz fordere, nehme den Schutz der Opfer nicht ernst. Die Justiz habe nicht verzögert, sondern verantwortungsvoll gehandelt. Auch das vorübergehende Entfernen einzelner Dateien von der Website sei diesem Ziel geschuldet. Darunter befand sich auch ein Foto von Donald Trump im Umfeld von Jeffrey Epstein. Die Dateien sollen nach Schwärzungen erneut veröffentlicht werden. Mit persönlichem Schutz für den Präsidenten habe das nichts zu tun, so Blanche.

Demokratische Abgeordnete werfen der Regierung vor, zentrale Akten bewusst zurückzuhalten. Jamie Raskin sprach von einer systematischen Abschirmung politisch brisanter Inhalte. Es gehe nicht um Opferschutz, sondern um das Verbergen von Verbindungen und Entscheidungen. Kritisiert wird vor allem das Fehlen interner Justizvermerke und Aussagen von Überlebenden. Auch die kurzfristige Entfernung bereits veröffentlichter Dateien sorgt für Misstrauen. Mehrere Abgeordnete stellen ein Amtsenthebungsverfahren gegen Justizministerin Pam Bondi in den Raum. Andere fordern zumindest eine umfassende parlamentarische Untersuchung. Blanche wies die Vorwürfe scharf zurück und erklärte, die Justiz erfülle das Gesetz. Die Debatte zeigt, wie tief das Misstrauen gegenüber der Aktenfreigabe reicht. Der politische Druck wächst, ebenso die Forderung nach vollständiger Offenlegung. Siehe auch unseren Recherche-Artikel vom 21. Dezember 2025: „Schönheit, Macht und der stille Schatten – Trump, Maxwell, Brunel und das System hinter der Fassade“

Tausende auf den Straßen – Minneapolis fordert Abzug von ICE

Am 20. Dezember 2025 gingen in Minneapolis tausende Menschen auf die Straße, um den Abzug von ICE aus dem Bundesstaat zu fordern. Die Demonstrationen richteten sich direkt gegen die Migrationspolitik der Trump Regierung. Protestzüge bewegten sich durch die Innenstadt, begleitet von Sprechchören, Bannern und Redebeiträgen. Die Stimmung war entschlossen, nicht chaotisch. Viele Teilnehmer sprachen von Angst in ihren Gemeinden und von alltäglichen Razzien. ICE wurde als permanente Bedrohung wahrgenommen, nicht als abstrakte Behörde. Die Forderung war eindeutig formuliert. ICE raus aus Minnesota. Die Demonstration war eine der größten der Stadt in diesem Jahr. Auch wir bemerken die extremen Ausmaße in Minneapolis und die Anzahl der zu bearbeitenden Fälle liegen in den Top 3 in den USA. Zur Weihnachtszeit droht die Eskalation in vielen Städten von Amerika, auch wir bereiten uns bereits darauf vor.

In ihrer Dimension erreichten die Proteste in Minneapolis ein Niveau, das mit den jüngsten Demonstrationen in Chicago vergleichbar ist. Beobachter sprachen von einer neuen Eskalationsstufe im zivilen Widerstand gegen Abschiebepolitik. Beide Städte gelten als urbane Zentren mit stark vernetzten Communities. Die Proteste entstanden unabhängig voneinander, ähnelten sich aber in Forderungen und Umfang. Es ging nicht mehr um Einzelfälle, sondern um Systemkritik. ICE wurde als politisches Instrument benannt, nicht als demokratische Vollzugsbehörde. Die Mobilisierung zeigte, dass der Widerstand regional verankert ist. Nicht als Randbewegung, sondern als Massenphänomen. Minneapolis und Chicago sendeten das gleiche Signal. Der Konflikt ist nicht mehr lokal begrenzt.

Siehe auch unseren Artikel von heute: „Minneapolis widersetzt sich – Wenn ICE auf immer mehr Widerstand trifft und eine Stadt ihre Nachbarn schützt“

US-Geheimdienste widersprechen Trump – Putins Kriegsziele gelten als unverändert

Russlands Sondergesandter Kirill Dmitriev setzte in Miami den zweiten Tag der Gespräche über eine angebliche Ukraine-Regelung fort. Wofür genau, bleibt sein Geheimnis – konkrete Ergebnisse gibt es keine. Was er dort aber zuverlässig liefert, ist Zeitgewinn, und genau das spielt Putin in die Hände.

Neue Einschätzungen der US-Geheimdienste kommen zu einem klaren Ergebnis: Wladimir Putin hat seine Ziele im Krieg gegen die Ukraine nicht aufgegeben. Demnach strebt der Kreml weiterhin die vollständige Kontrolle über die Ukraine an und richtet seinen Blick darüber hinaus auf frühere Einflussgebiete der Sowjetunion. Diese Bewertungen stehen im deutlichen Gegensatz zu öffentlichen Aussagen von Donald Trump und dessen Umfeld, die behaupten, Putin wolle den Krieg beenden. Die Geheimdienstberichte liegen seit Monaten in ähnlicher Form vor und wurden zuletzt im September aktualisiert. Sie widersprechen auch Putins eigener Darstellung, keine Bedrohung für Europa zu sein. In Washington gilt die Einschätzung als konsistent. Russland habe seine strategischen Ambitionen nicht reduziert, sondern nur taktisch angepasst.

Die US-Analysen decken sich weitgehend mit den Einschätzungen europäischer Sicherheitsdienste. Besonders Polen und die baltischen Staaten gehen davon aus, dass sie im Ernstfall früh ins Visier geraten könnten. Russland kontrolliert derzeit rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets, darunter große Teile des Donbas sowie die Krim. Putin beansprucht diese Gebiete vollständig für Russland. Gleichzeitig übt Trump Druck auf Wolodymyr Selenskyj aus, ukrainische Truppen aus verbliebenen Teilen des Donbas abzuziehen. In Kiew stößt das auf breite Ablehnung. Während Trumps Verhandler weiter an einem Abkommen arbeiten, warnen Geheimdienste vor falschen Annahmen. Ein Waffenstillstand könne Putins langfristige Pläne nicht verändern. Die Gefahr wird nicht kleiner, nur weil Trump diese ausblendet.

Nazisprech im Maßanzug – Wie die AfD Menschen zu Feinden erklärt

Alice Weidel schreibt, die Bundesregierung „fliege Afghanen und nun auch Kenianer ein“. Das ist keine Kritik, das ist Abwertung. Menschen werden nach Herkunft sortiert, als wären sie eine Bedrohung. Fluchtgründe kommen nicht vor. Afghaninnen und Afghanen fliehen vor Terror, Verfolgung und Entrechtung, nicht aus Bequemlichkeit. Kenianer pauschal mitzunennen, dient nur dazu, Angst zu steigern. Zahlen fehlen, Programme fehlen, Zusammenhänge fehlen. Übrig bleibt ein Bild von „den Anderen“, die angeblich etwas wegnehmen. Menschen aus Kenia kommen nicht im Rahmen eines Massenprogramms nach Deutschland, sondern überwiegend über legale Arbeits- und Ausbildungswege, etwa für Pflege, Gesundheit oder Handwerk. Dazu gibt es bilaterale Abkommen und geregelte Visa, keine pauschale Aufnahme. In Einzelfällen geht es um Schutz für politisch verfolgte Personen, meist um organisierte Aufnahmeprogramme. Die Darstellung, hier würden „Kenianer eingeflogen“, verzerrt bewusst diese Realität. Diese Menschen schließen die Lücken, die durch den Fachkräftemangel entstanden sind. Es ist auch bedauerlich, wie eine früher einmal gute Zeitung namens WELT mittlerweile sehr tief gesunken ist. Vielleicht sollte man dort ernsthaft über eine neue, passendere Namensfindung nachdenken

Der EU-Migrationspakt wird hier nur vorgeschoben. Er wird nicht erklärt, sondern als Schlagwort benutzt. Busse im Bild, große Worte im Text, kein einziges konkretes Detail. Verantwortung für politische Entscheidungen wird nicht benannt, stattdessen werden Menschen haftbar gemacht. Genau das ist das Muster: erst entmenschlichen, dann empören, dann spalten. Wer so redet, will keine Lösungen, sondern Zustimmung durch Angst. Diese Sprache ist nicht zufällig, sie ist bewusst gewählt. Und sie gehört benannt, jedes Mal. Nicht als Meinung, sondern als Nazisprech – egal wie geschniegelt er daherkommt. Es ist eigentlich schade, dass die Schweiz Frau Weidel nicht remegriert, dann würde sie ihre Wunschpolitik so richtig einmal erleben dürfen. Ob sie dann immer noch so merkwürdig lächelt?

US-Küstenwache jagt nächsten Öltanker – Trumps Blockade zieht sich zu

Die U.S. Coast Guard verfolgte am Sonntag einen weiteren sanktionierten Öltanker in der Karibik. Nach Angaben eines US-Beamten handelt es sich um ein Schiff aus der venezolanischen Schattenflotte, das Sanktionen umgeht. Der Tanker fuhr unter falscher Flagge und stand unter richterlichem Beschlagnahmebeschluss. Erst am Vortag hatten US-Kräfte den panamaisch registrierten Tanker Centuries festgesetzt, die zweite Beschlagnahme binnen weniger als zwei Wochen. Bereits am 10. Dezember war der Tanker Skipper gestoppt worden, zeitweise ohne nationale Flagge. Präsident Donald Trump spricht offen von einer Blockade venezolanischer Öltransporte. Erste sanktionierte Schiffe meiden inzwischen venezolanische Häfen. Die Eskalation ist sichtbar, die rechtliche Grundlage bleibt umstritten.

In Caracas sprach Nicolás Maduro von Angriffen auf Öltanker und kündigte weiteren Widerstand an. In Washington wächst der Widerstand gegen Trumps Vorgehen. Senator Rand Paul warnte vor einer gefährlichen Provokation und einer möglichen Kriegsdynamik. Senator Tim Kaine kritisierte den Einsatz des Militärs ohne Zustimmung des Kongresses. Zugleich weitet die Regierung Angriffe auf mutmaßliche Schmugglerschiffe in der Karibik und im Ostpazifik aus, mit über hundert Toten seit September. Menschenrechtsorganisationen sprechen von außergerichtlichen Tötungen und fehlenden Beweisen. Trumps Umfeld kontert mit maximalem Druck auf Maduro. Der Kurs ist klar, die Risiken ebenso. Wir werden am Dienstag, den 23. Dezember, direkt vom einberufenen Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ab 21 Uhr berichten.

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Judith
Judith
3 Stunden zuvor

Geez….wenn man das alles liest fragt man sich, wann uns die Welt um.die Ohren fliegt. Es wird einem Angst und Bange.

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