Churchill zwischen Eisbären und Geopolitik!

Churchill in Manitoba verkauft sich seit Jahren als Eisbären-Hauptstadt der Welt, doch jetzt taucht ein anderes Wort wieder auf: Arktis-Souveränität. Wenn man am Zaun der städtischen Müllkippe steht, einem Lieblingsort der Eisbären, kann man sehen wie eine Drohne eine Mutter mit zwei Jungen über die Tundra verfolgte. Dann sackte der Akku in Sekunden ab, bis die Drohne auf der falschen Seite des Tores landete, nur einen kurzen Sprint entfernt, aber in Reichweite von Kanadas gefährlichstem Wildtier. Ein Sprung über den Zaun kam nicht infrage, denn in Churchill verstecken sich Eisbären gern hinter Felsen und kommen überraschend. Kanada denkt darüber nach, den Hafen von Churchill und die Bahnlinie in den Süden wiederzubeleben. Beides gilt als zentrale Infrastruktur für den hohen Norden, war aber nach dem Kalten Krieg und der Getreide-Deregulierung 2012 zunehmend verfallen.
Früher rollte hier Militärpräsenz, heute erinnern sich daran vor allem Menschen über 50, während viele weggezogen sind. Eine Inuit-Mutter sagte am leeren Spielplatz, früher sei hier alles voll gewesen, heute nicht mehr. Mit dem schmelzenden Eis wird die Arktis leichter zugänglich, und USA, Russland und China versuchen, Vorteile bei Rohstoffen und Schifffahrtswegen zu sichern. Kanada prüft deshalb ein Projekt namens „Port of Churchill Plus“, das den Ort zu einem Knotenpunkt für Militär und Wirtschaft machen könnte. Die Frage, die über allem hängt: Was passiert mit dem Tourismusmodell, wenn Churchill wieder zur strategischen Drehscheibe wird.

Erst nach mehr als 24 Stunden kam Hilfe, nicht von Behörden, sondern von Leroy Whitmore, dem früheren Feuerwehrchef. Mit Gewehr und Geländefahrzeug fuhr er zu den GPS-Koordinaten und holte die Drohne zurück, weil auf Eisbären niemand warten sollte. Whitmore führt heute eine Eisbären-Tourfirma, und trotzdem blickt er skeptisch auf die neuen Pläne für Churchill. Viele in der Stadt tragen eine Familiengeschichte, die direkt mit staatlicher Politik zu tun hat, bei ihm ist sie besonders dunkel. Seine Mutter gehörte zu den Ahiarmiut, einer Gruppe von Inuit im Landesinneren, die von der kanadischen Regierung mehrfach zwangsweise umgesiedelt wurde. Sie kam nach Churchill in ein Residential School-System, heiratete, blieb, und ihre Kultur ging in der Familie verloren. Whitmore sagte, er habe sich als Erwachsener mühsam selbst zurückgekämpft, zum Jagen, zum Speckstein-Schnitzen, sogar zum Iglu-Bauen. Sieben Winter habe er gebraucht, und als ich fragte, wer ihm das beigebracht habe, kam die Antwort: YouTube. Während Eisbären vor dem Zufrieren der Hudson Bay in die Stadt ziehen, wird Churchill regelmäßig zur Bühne: einer wandert ins Zentrum, ein anderer landet im Eisbären-Gefängnis und wird ausgeflogen. Die Behörden sind in solchen Nächten ausgelastet, und genau deshalb wirkt jede neue Sicherheitsarchitektur wie ein weiterer Druck auf einen Ort, der ohnehin am Limit lebt.Zwischen Tourismus, Trauma und neuer Arktis-Konkurrenz steht Churchill wieder im Fokus, aber nicht so, wie viele es sich erhofft hatten.
Drei Tote in Syrien – Trump kündigt Vergeltung an und verschärft den Ton!
Nach dem Tod von zwei US-Soldaten und eines amerikanischen Zivilisten bei einem Angriff in Syrien hat Donald Trump eine harte militärische Reaktion angekündigt. Die Vereinigten Staaten machen den sogenannten Islamischen Staat verantwortlich. Trump spricht von „sehr ernster Vergeltung“ und ordnet den Angriff offen als Angriff auf die USA ein. Der Vorfall ereignete sich nahe Palmyra in einer Region, die als strategisch instabil gilt. Ein einzelner Angreifer eröffnete das Feuer auf einen Militärposten, drei weitere US-Soldaten wurden verletzt und ausgeflogen. Der getötete Zivilist war ein US-Dolmetscher im Einsatz für amerikanische Truppen. Das US-Militär bestätigte, dass der Angreifer noch vor Ort getötet wurde. Es ist der erste tödliche Angriff auf US-Truppen in Syrien seit dem Sturz von Baschar al-Assad vor einem Jahr. Syrische Stellen widersprachen sich zunächst zur Identität des Täters, was die politische Brisanz erhöht. Während Washington von einem IS-Angriff spricht, dementierte das syrische Innenministerium Berichte über eine Beteiligung eigener Sicherheitskräfte. Trump betonte gleichzeitig die Nähe zur neuen syrischen Führung und erklärte, Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa kämpfe an der Seite der USA gegen den Terrorismus. Verteidigungsminister Pete Hegseth drohte Angreifern weltweit mit tödlicher Verfolgung. Trotz des militärischen Sieges über IS im Jahr 2019 operieren weiterhin tausende Kämpfer in Syrien und im Irak. Mehrere Hundert US-Soldaten bleiben in der Region stationiert, unter anderem auf dem Stützpunkt Al-Tanf. Der Angriff zeigt, wie fragil die Sicherheitslage ist und wie schnell die Rhetorik von Abschreckung zu offener Eskalation kippt.
Liebe Leserinnen und Leser

Der dritte Advent ist da. Die Tage sind kurz geworden, das Licht draußen knapp, und gerade deshalb spürt man umso deutlicher, wie sehr Wärme, Nähe und Zuversicht fehlen können. Zwischen Nachrichten, Konflikten und all dem Lärm der Welt ist dieser Sonntag eine kleine Atempause. Ein Moment zum Innehalten, zum Durchatmen, zum Sammeln der eigenen Gedanken. Wir wissen, viele von Ihnen lesen uns nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Haltung. Weil Wegschauen keine Option ist. Weil Wahrheit zählt, auch wenn sie unbequem ist. Gerade in dieser Zeit ist das keine Selbstverständlichkeit. Umso mehr danken wir Ihnen für Ihr Vertrauen, Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Treue.
Möge dieser dritte Advent Ihnen einen stillen Augenblick schenken. Einen Tisch mit Menschen, die Ihnen guttun. Ein Licht, das bleibt, auch wenn draußen vieles dunkel erscheint. Und die Gewissheit, dass Menschlichkeit kein leeres Wort ist, sondern etwas, das gelebt wird – jeden Tag. Wir wünschen Euch/Ihnen einen friedlichen dritten Advent.
Der Gesandte aus Mar-a-Lago
Eine Trump-Anhängerin erklärt Donald Trump zum gottgesandten Retter und meint das vollkommen ernst. Trump arbeite nicht für Geld, nicht für Macht, sondern direkt im Auftrag Gottes. Er sorge sich aufrichtig um die Menschen, um ihr Schicksal, um ihr Leid. Dass dieser göttliche Dienstleister dabei Menschen auf Booten töten lässt, Europa diplomatisch den Krieg erklärte, Golfresorts besitzt, Spenden sammelt und sich selbst zum Maß aller Dinge erklärt, gilt offenbar als Beweis höherer Moral. Gott, so die Logik, habe sich bewusst für einen Immobilienmogul mit Goldaufzügen entschieden. Politische Entscheidungen werden so zu Offenbarungen, Kritik zu Blasphemie. Wer widerspricht, stellt sich nicht gegen ein Programm, sondern gegen den Himmel. Verantwortung löst sich auf, denn Gottes Wille kann man nicht überprüfen. Aus Politik wird Glaubensfrage, Macht zur Kontrolle eine Glaubensprüfung. Wenn Gott auf Trumps Seite steht, erübrigt sich jede Debatte. Übrig bleibt ein Führer, der nicht mehr erklärt, sondern diktiert. Und Anhänger, die nicht mehr wählen, sondern glauben.
Schüsse während der Prüfungen – Tote auf dem Campus der Brown University
Während der Abschlussprüfungen ist es auf dem Campus der Brown University zu einer tödlichen Schießerei gekommen. Zwei Menschen wurden getötet, acht weitere verletzt, mehrere davon schwer, aber stabil. Die Tat ereignete sich am Samstagabend nahe dem Barus & Holley Gebäude, in dem unter anderem die Ingenieurwissenschaften und die Physik untergebracht sind. Ob es sich bei den Opfern um Studierende handelt, ist bislang unklar. Der Campus wurde großräumig abgeriegelt, Studierende und Mitarbeitende aufgefordert, in den Gebäuden zu bleiben. Polizei durchsuchte stundenlang Hörsäle, Hinterhöfe und Wohnhäuser in der Umgebung. Die Situation gilt weiterhin als angespannt.
Ein zunächst festgehaltener Mann wurde später wieder freigelassen, da kein Zusammenhang zur Tat festgestellt werden konnte. Ermittler gehen derzeit davon aus, dass eine Handfeuerwaffe benutzt wurde. Offizielle Stellen halten sich mit Details zurück, da es sich um eine laufende Untersuchung handelt. Die Suche erstreckt sich über den gesamten Campus und angrenzende Wohnviertel. Anwohner berichten von Hubschraubern und schwer bewaffneten Einsatzkräften. Eine Entwarnung gibt es bislang nicht.
Studierende im Barus & Holley Gebäude schildern Momente völliger Orientierungslosigkeit. Eine Chemiestudentin berichtete, sie habe laute Knallgeräusche aus dem Foyer gehört, bevor allen klar wurde, dass es Schüsse waren. Menschen seien erstarrt, dann geflohen. Sie selbst habe sich in ein anderes Gebäude retten können, wo sie seit Stunden ausharrt. Noch immer warten viele auf verlässliche Informationen über den Zustand der Verletzten. Die Universität informierte kurz vor 20:30 Uhr Ortszeit, dass es zwingend notwendig sei, Schutzräume nicht zu verlassen. Für viele endet der Prüfungstag in Angst und Ungewissheit.
Nach Angaben der Polizei könnte der mutmaßliche Täter bei der Schießerei eine Tarnmaske getragen haben. Der Verdächtige ist männlich und dürfte in seinen Dreißigern sein. Die Präsidentin der Brown University, Christina Paxson, erklärte, ihr sei mitgeteilt worden, dass es sich bei den Opfern um Studierende handele, wobei zum zuletzt gemeldeten Opfer noch keine endgültige Bestätigung vorliege. Unklar ist bislang, wie der Schütze in den Raum gelangte. Zwar waren die Außentüren des Gebäudes unverschlossen, doch die für Prüfungen genutzten Räume erforderten eigentlich einen Zugangsausweis. Der Bürgermeister von Providence sagte am Abend, dass ein weiteres Opfer verletzt wurde, die Verletzungen jedoch nicht lebensbedrohlich seien.
Ein Scherz mit klarer Botschaft
„Ich bin ein glühender Trump-Anhänger. Ich habe einen Bruder, einen engen Bruder, der Präsident Russlands ist, und ich habe einen sehr guten Freund, schon seit langer Zeit, noch bevor er Präsident wurde – Xi Jinping. Also stellt keine widerlichen Fragen über diese drei Menschen … ich mache nur Spaß!“
Alexander Lukaschenko nutzte eine Begegnung mit amerikanischen Journalisten für einen Auftritt, der zugleich scherzhaft und entlarvend war. Mit ironischem Ton warnte er davor, „widerliche“ Fragen über Wladimir Putin und Xi Jinping zu stellen. Er bezeichnete sich selbst als glühenden Trump-Anhänger und sprach von Putin als seinem Bruder. Xi Jinping nannte er einen langjährigen Freund, schon aus der Zeit vor dessen Präsidentschaft. Dann schob er hastig hinterher, alles sei natürlich nur ein Witz. Doch genau dieser Witz sagt mehr als jede nüchterne Erklärung. Lukaschenko stellte Nähe her, wo Distanz erwartet würde, und Loyalität, wo Journalisten kritische Fragen stellen wollen. Die Ironie wirkte bewusst überzeichnet, fast provokativ. Sie sollte nicht beruhigen, sondern Grenzen setzen. Wer hier fragt, soll wissen, worauf er sich einlässt. Lachen als Schutzschild, Freundschaft als Machtgeste. Ein Satz, der als Spaß endet, aber als Signal bleibt.
Trump tobt über den Senat und greift den Filibuster an
Donald Trump erhöht den Druck auf die republikanische Fraktion im US-Senat und zeigt offen seine Wut. Der Filibuster ist ein Verfahren im US-Senat, mit dem eine Minderheit durch endlose Debatten oder formale Blockade Abstimmungen verhindern kann, solange nicht 60 Senatoren zustimmen, die Debatte zu beenden. Er wirft den Senatoren vor, echten Wandel zu blockieren und die Mehrheitsverhältnisse zu verspielen. Ohne die Abschaffung des Filibusters, so Trump, werde über Jahre kein großes Gesetz mehr verabschiedet. Die Mehrheit sei gewählt worden, um Wahlen zu „reparieren“ und Ergebnisse zu liefern. Stattdessen herrsche Stillstand. Trump fordert landesweite Ausweispflicht bei Wahlen, ein Ende der Briefwahl und strengere Regeln gegen Betrug. Der Ton ist scharf, die Geduld sichtbar am Ende. Die Frage, die er aufwirft, ist brutal einfach. Haben die Republikaner Angst vor der eigenen Macht oder sind sie Teil des Problems. Im Zentrum steht ein Verfahrenstrick, der zum politischen Hebel geworden ist. Der Filibuster, einst Schutz der Minderheit, wird nun als Blockade gesehen. Trumps Botschaft ist klar. Ohne radikalen Schritt keine Bewegung.
Vom Streuner zum Kameraden
Er war ein herrenloser Hund, ohne Aufgabe, ohne Platz, ohne Schutz. Malaysische Soldaten nahmen ihn auf. Heute sitzt er bei ihnen, trainiert mit der Einheit und folgt denselben Routinen. Er kennt die Abläufe, wartet auf Zeichen, bewegt sich mit Selbstverständlichkeit. Niemand hat ihn dazu gezwungen, er ist geblieben. Aus einem Streuner wurde ein Teil des Alltags. Verdrängt von der Straße, aufgenommen in eine Gemeinschaft. Zwischen Stiefeln, Ausrüstung und Befehlen fand er etwas, das kein Kommando ersetzen kann. Zugehörigkeit. Er gehört nicht dazu, weil er nützlich ist. Sondern, weil er da ist. Und weil ihn niemand wieder weggeschickt hat.

Danke, euch alles alles Gute, passt auf euch auf.❤️🍀🍀🍀