Ein Angriff auf das Leben – Rakete trifft Krankenhaus in Be’er Scheva

VonRainer Hofmann

Juni 19, 2025

Am frühen Donnerstagmorgen schlug eine iranische Rakete in das Soroka-Krankenhaus im südlich gelegenen Be’er Scheva ein – das zentrale medizinische Versorgungszentrum für über eine Million Menschen im Süden Israels. Der Einschlag verursachte erhebliche Schäden, dichter Rauch stieg aus dem Gebäudekomplex auf, Patienten wurden eilig in Sicherheit gebracht. Auch wenn das Krankenhaus keine Schwerverletzten meldete, markiert der Angriff eine neue Eskalationsstufe im anhaltenden Konflikt. Weitere Raketen trafen Wohngebäude in der Umgebung von Tel Aviv. In Ramat Gan wurde ein Kind aus einem zerstörten Apartment evakuiert, mindestens 40 Menschen wurden verletzt.

Israel reagierte noch am selben Tag mit Luftangriffen auf das Schwerwasserreaktorzentrum im iranischen Arak – eine symbolische Zielwahl, die an die lange Geschichte internationaler Sorgen um Irans Nuklearprogramm erinnert. Die israelische Armee erklärte, man habe gezielt Komponenten zur Plutoniumproduktion zerstört, um eine mögliche Wiederinbetriebnahme des Reaktors zu verhindern. Das Gelände war laut iranischen Medien zuvor evakuiert worden, es bestehe keine Strahlengefahr. Der Angriff ist Teil eines umfassenden israelischen Militäreinsatzes, der auch Nuklearanlagen in Natanz, Isfahan und bei Teheran betraf. Menschenrechtsgruppen sprechen inzwischen von über 600 Toten im Iran, darunter viele Zivilisten.

Die Eskalation begann mit israelischen Luftschlägen gegen iranische Offiziere und Nuklearwissenschaftler. Seither hat Teheran hunderte Raketen und Drohnen abgefeuert, ein Großteil davon wurde durch Israels Luftabwehrsystem abgefangen – doch nicht alle. Der Einschlag in das Krankenhaus von Be’er Scheva zeigt die Verwundbarkeit trotz aller Technik. Premierminister Netanjahu sprach von einem „Terrorakt gegen die Menschlichkeit“ und kündigte Vergeltung an. In Israel wurden unterdessen Notfallpläne aktiviert: Kliniken verlegen Patienten unter die Erde, Parkhäuser werden zu Behandlungszentren. In einem Krieg, der zivile Infrastruktur ins Visier nimmt, sind rote Linien längst überschritten.

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