Nicht mehr im CECOT – Doch frei ist er nicht: Der Fall Kilmar Abrego Garcia im neuen Amerika

VonRainer Hofmann

April 19, 2025

Ein Mann sitzt in einem neuen Gefängnis – nicht mehr im CECOT, dem Ort der Ketten und der Dunkelheit, sondern in Santa Ana. Ein Zentrum mit Fenstern, sagen sie. Mit Luft. Mit weniger Angst. Und doch bleibt er gefangen. Nicht, weil er schuldig wäre, sondern weil ein Staat entschieden hat, dass Wahrheit störend ist.

Kilmar Abrego Garcia, abgeschoben aus Maryland, spricht mit einem US-Senator. Erzählt von Zellen mit 25 Männern, von Schweigen und Furcht. Von einer Inszenierung, die seine Haft als mild darstellen soll. In Wahrheit bleibt sie Willkür. Der salvadorianische Präsident zeigt Bilder mit Cocktailgläsern. Als wäre das Gefängnis eine Terrasse.

Chris Van Hollen, Senator aus Maryland, hört zu – und sagt, was offensichtlich ist: Es geht nicht um Einwanderung. Es geht um Verfassungsrechte. Um das Recht, nicht vergessen zu werden.

Doch Präsident Trump nennt ihn einen Terroristen. Ohne Anklage. Ohne Verfahren. Und seine Regierung trotzt dem höchsten Gericht, als wäre es ein Störgeräusch.

Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen der Träne seiner Frau Jennifer und dem Lächeln Bukeles. Ein Mensch wurde entfernt, weil sein Name nicht passte. Sein Gesicht. Sein Akzent.

Und in Amerika, wo Recht einst ein Versprechen war, ist es nun ein Werkzeug. Eines, das gegen die gerichtet wird, die nicht in die Geschichte passen, die gerade geschrieben wird.

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